Essen-Kettwig. Industriekultur, Heimat und internationale Kunst bietet der Skulpturenpark Kettwig. Doch eine Erweiterung kostet Geld. So soll‘s gelingen.
- Der Skulpturenpark in Essen-Kettwig bietet mit seinen 13 Objekten moderne Kunst im öffentlichen Raum. Er wurde 1985 angelegt und soll nun weiter wachsen.
- Der Heimat- und Verkehrsverein (HHV) Kettwig nimmt jetzt Anlauf, um die letzten Finanzmittel für den Ankauf des Kunstwerks „Fisch vermählt“ einzuwerben
- Dazu wird ein Freundeskreis gegründet. Und es gibt eine Kunstauktion mit neuen Regeln.
Industriekultur, Heimatidylle und internationale Kunst – das alles bietet der Skulpturenpark Kettwig. Der genau genommen kein Park ist, sondern eine Kunstsammlung im öffentlichen Raum: moderne Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert mitten im historischen Stadtkern und an den Ufern der Ruhr. Ein verstecktes Kleinod, das viel mehr Aufmerksamkeit verdiene, findet der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Kettwig als Träger. Und dessen Unterhalt sowie angestrebte Erweiterung einiges an Geld verschlingen. Weshalb der Verein neue Wege gehen möchte.
Einerseits soll der Skulpturenpark Kettwig weiter wachsen, und zwar um die Skulptur „Fisch vermählt“, die am Kopf der Ruhrbrücke auf der Seite vor der Brücke entstehen soll. Hierfür wurden bereits 30.000 Euro durch Spenden aus allen Bevölkerungskreisen gesammelt. Nun möchte der HVV durch Auktionen, Spendenaufrufe und die Gründung des Freundeskreises Skulpturenpark Kettwig Anlauf nehmen, auch die letzten gut 20.000 Euro einzuwerben, um die Skulptur zum Jubiläumsjahr 2025 zu realisieren.
Freundeskreis soll sich für Erhalt der Kunst in Essen-Kettwig einsetzen
Andererseits sind einige Kunstwerke auch schon in die Jahre gekommen und pflegebedürftig. „Die Familie“ beispielsweise, eine Skulptur aus gebranntem Ton von Herbert Lungwitz, die vor dem Rathaus steht und mit der 1985 der Skulpturenpark begründet wurde, zeige schon Spuren der Verwitterung, konstatiert Heinz Schnetger. „Andere Kunstwerke sind aus Stahl, da ist es nicht so gravierend“, erklärt der Schirmherr des Skulpturenparks, der die Gründung des Freundeskreises zum Anlass nimmt, die Werterhaltung des Parks ebenfalls verstärkt in den Fokus zu rücken.
Namhafte Kunstobjekte werden zu einem Festpreis veräußert
Dieser Freundeskreis wird sich am Sonntag, 2. Juni, gründen – im Rahmen einer nachmittäglichen Kunstauktion im Alten Bahnhof Kettwig, Ruhrtalstraße 345. Mit dabei ist Prof. Dr. Oliver Scheytt. Der ehemalige Essener Kulturhauptstadt-Verantwortliche und städtische Beigeordnete unterstützt als Freund und Schirmherr den Freundeskreis.
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„Anders als bei den bisherigen Auktionen wird es diesmal etliche Kunstwerke zu einem Festpreis geben“; kündigt Hubert Sandmann, Galerist und verantwortlicher Auktionator des Events, an. Es habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass viele Kunstinteressierte eher zögerlich bei den Auktionen im Alten Bahnhof Kettwig gewesen seien. „Eine Reihe von Objekten sind erst im sogenannten Nachverkauf in neue Hände gekommen“, berichtet der Galerist. „Dem Verhalten wollen wir mit dem neuen Verfahren Rechnung tragen.“ Nur circa 25 der gut 100 Bilder, Kunstbücher und Skulpturen, die am 2. Juni verkauft werden sollen, kommen im klassischen Stil des Bieterverfahrens unter den Hammer.
Angeboten werden Lithografien von Chagall und Dali
Angeboten werden unter anderen Lithografien von Chagall und Dali sowie Werke von Grieshaber und Urbach. Einer der Hingucker: die von Friedensreich Hundertwasser illustrierte Bibel. Eines der teuersten Stücke: die Skulptur „Löwe“ von Markus Lüpertz. Von der Bronzefigur wurden nur 45 Stück gefertigt, der Preis ist deshalb fünfstellig, erläutert der Galerist. Alle anderen Exponate seien vom Preis her allerdings sehr moderat und eher im niedrigen Segment angesetzt.
Event im Alten Bahnhof
Die Auktion findet am Sonntag, 2. Juni, im Alten Bahnhof Kettwig, Ruhrtalstraße 345, statt. Die Besichtigung der Exponate und der Verkauf zum Festpreis beginnen um 14.30 Uhr, Begrüßung und Musik sind für 15 Uhr geplant. Es folgt die klassische Auktion im Bieterverfahren um 15.45 Uhr.
Der Katalog der angebotenen Kunstwerke sowie weitere Informationen zum Skulpturenpark gibt es auf www.skulpturenpark-kettwig.de.
„Eine tolle Gelegenheit, große Kunst zu einem günstigen Preis zu erwerben“, freut sich Peter Marx, stellvertretender Vorsitzender des HVV. Bilder können ab 50 Euro erworben werden, Kunstbücher werden ab 20 Euro angeboten. Die Erwerbenden sollen dann einen Teil des Verkaufserlöses an den Heimat- und Verkehrsverein Kettwig spenden, der damit wiederum die Summe für die Erweiterung des Skulpturenparks aufstockt.
Doch nicht nur die Augen, auch die Ohren der Besucherinnen und Besucher können sich freuen: Oliver Scheytt ist auch passionierter Klavierspieler und wird an dem Nachmittag mit Tangomusik unterhalten. Es singt Julia Marx. Dazu werden Getränke gereicht.
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