Essen. Wohnen zwischen Schellenberger Wald und Baldeneysee: Heisingen gilt als beliebter Wohnort. Diese Neubauprojekte gibt es.
Während Bauarbeiter noch im Einsatz sind und Handwerker anpacken, ist die Vermarktung an der Zölestinstraße gestartet: Vivawest bietet insgesamt 71 Mietwohnungen in sieben Gebäuden an. Die sollten eigentlich bereits 2021 fertig sein, dann aber kamen Coronapause und Materialengpässe. Das ist aber längst nicht das einzige aktuelle Projekt des Wohnungsunternehmens in Heisingen, wo bereits viel neuer Wohnraum entstanden ist und weiterer gebaut wird.
Es sind derzeit die Häuser an der Zölestinstraße mit den Hausnummern 30 bis 42, durch die Michael Potthoff die Interessenten führt. Er ist bei Vivawest für Besichtigungen und Vermarktung verantwortlich und arbeitet nun zuerst die lange Warteliste ab. Fast 200 haben sich gemeldet, um sich die Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen mit Flächen zwischen 62 und 113 Quadratmetern anzuschauen sowie die Penthouses mit den Dachterrassen. Darunter seien vor allem Heisinger oder Bewohner der Ruhrhalbinsel, jedenfalls die Essener, die den Stadtteil kennen.
„Besonders beliebt sind die Penthouses“, weiß Michael Potthoff. Das gelte auch für das Wohnkonzept, zu dem offene Küchen gehörten. Ganz oben zahlen die Mieter dann 14,80 Euro für den Quadratmeter, in allen anderen Wohnungen sind es 13,80 Euro. Zu vermarkten gilt es jetzt Wohnraum auf einer Gesamtfläche von etwa 6000 Quadratmetern.
Die Gebäude sind im Carré gebaut, in der Mitte wird es zwölf Stellplätze und Grün geben, darunter die Tiefgarage mit 65 Stellflächen. Ein weiteres Haus in dem Bereich gehört nicht Vivawest. „Das werden Eigentumswohnungen“, erläutert Roger Hartung, Leiter des Kundencenters Ruhr Mitte bei Vivawest.
Beliebte Lage zwischen Schellenberger Wald und Baldeneysee
Insgesamt baut Vivawest hier auf einem Grundstück von rund 7900 Quadratmetern, spannend bleibt da für manchen Heisinger die Frage, wie es mit dem zusätzlichen Verkehr auf der eher engen und bereits recht zugeparkten Zölestinstraße werden soll. Immer wieder klagen Anwohner zudem über die gleichförmige Bauweise, die andere wieder als zeitgemäße Architektur schätzen. Von diesen sind in dem Stadtteil in den vergangenen Jahre einige entstanden, gilt doch die Lage zwischen Schellenberger Wald und Baldeneysee als beliebt.
Um die Infrastruktur in ihrem beschaulichen Ort mit Dorfcharakter, wie viele ihr Quartier nennen, sind jedoch einige besorgt. Gleichwohl ist den meisten der Bedarf an Wohnraum durchaus bewusst. Deutlich wird dieser bei den zahlreichen Nachfragen nach den jüngst entstandenen Mietwohnungen. Hinzu kommen immer wieder Projekte mit Eigentumswohnungen, wie zuletzt nahe der Dorfmitte und des Rathauses.
Vivawest wird weit über 600 Wohnungen allein in Essen-Heisingen haben
„Es haben sich Anrufer sogar in der Pressestelle verirrt und nach der Zölestinstraße gefragt“, sagt Unternehmenssprecher Jens Rospek. Zuvor hat Vivawest an der Bahnhofstraße ein Mehrfamilienhaus errichtet. Das Wohnungsunternehmen hat nach eigenen Angaben rund 10.000 Wohnungen in Essen, mit den neuen Vorhaben werden es in Heisingen weit über 600 sein. Immerhin ist Vivawest ursprünglich aus der THS entstanden, die vor allem Wohnraum für Bergleute bot, von denen viele etwa auf der Zeche Carl Funke gearbeitet und in Heisingen gelebt haben.
So gibt es die denkmalgeschützte Carl-Funke-Siedlung (66 Wohnungen in 45 Gebäuden) sowie Wohnungen am Ernst-Tengelmann-Ring (195 Wohnungen in 48 Gebäuden), an der Heisinger Straße, am Stemmering und Stauseebogen. „Die Bauten an der Kuckuckstraße und am Fernblick sollen noch modernisiert werden“, kündigt Roger Hartung an, da doch Wohnraum bis 2045 klimaneutral werden müsse. Und: Nach Rüttenscheid sei Heisingen nun der Stadtteil, in dem die meisten Bauvorhaben des Unternehmens entstünden.
Dazu gehört die Zölestinstraße, im Bau sind zudem 29 Wohnungen in drei Häusern an der Elsaßstraße und Am Hagenbusch. „Baubeginn war hier im Juli des Vorjahres“, sagt Jens Rospek. Auch hier arbeite Vivawest mit dem Bauunternehmen Grenzlandbau zusammen, das bereits zahlreiche Projekte in Heisingen in den vergangenen Jahren umgesetzt hat. „Wir übernehmen die Häuser dann schlüsselfertig“, sagt der Sprecher und geht von einer Vermietung ab Anfang 2025, der Fertigstellung im Frühjahr des kommenden Jahres aus.
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Ungewiss ist hingegen noch, wie der Zeitplan für ein weiteres Bauprojekt genau aussehen wird. Ganz in Nähe des Baldeneysees ist am Baderweg/Bogenstraße längst eine ganze Siedlung von Vivawest verschwunden. Der Abriss hatte Ende 2022 begonnen, nun liegt das Gelände brach. 46 Wohnungen gab es, 44 neue sollen es in vier Gebäuden werden.
„An den Plänen hat sich nichts geändert, allerdings hat es hier lange und aufwendige Bodenuntersuchungen gegeben“, erklärt Roger Hartung. Während in der Zwischenzeit einige Anwohner beruhig werden konnten („die Zufahrt wird vom Baderweg, nicht von der Straße Wasserschnepfe erfolgen“), wartet Vivawest nun auf die Baugenehmigung der Stadt, um das nächste Bauvorhaben in Heisingen starten zu können.
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