Essen. Pächter des „Büdchens am See“ gab auf, zu den Gründen kursieren unterschiedliche Versionen. Grugapark-Verwaltung verspricht Neuanfang.

Viele Jahrzehnte gehörte das „Büdchen am See“ zu den beliebtesten Gastronomien im Grugapark, vor einigen Wochen war dann Schluss: Besitzer Giacomo Imdahl hat das Handtuch geworfen, ein Schritt, der viele Stammgäste traurig stimmt.

Imdahls Mutter Rosemarie hat vor rund 50 Jahren die Familientradition begründet und die Gastronomie mit Blick auf den Margarethensee dann an ihren Sohn weitergegeben. Gewirtet wurde hier plastikstuhlfrei und mit den reduzierten Möglichkeiten eines kleinen Saisonbetriebs, doch schwärmen Stammgäste von einer familiären Atmosphäre und einem Angebot, das durchaus in Ordnung ging.

Pächter und Grugapark-Verwaltung waren offenbar über Kreuz

Zu den tieferen Hintergründen der Schließung gehen die Angaben auseinander. Giacomo Imdahl, der über Jahre den technisch prekären Betrieb mit viel Arbeit und Improvisationsgabe über Wasser hielt, klagt über zu wenig Unterstützung seitens der Grugaparkverwaltung. Zuletzt sei der Pachtvertrag zudem nur noch ein ums andere Jahr verlängert worden, was er nicht als Einladung habe verstehen dürfen, zu investieren und weiterzumachen. Dann habe der Grugapark noch überraschend eine hohe Nebenkostenabrechnung im fünfstelligen Bereich präsentiert, nachdem viele Jahre nichts dergleichen an Forderungen gekommen sei. „Das war der Punkt, an dem ich entschied aufzuhören.“

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Grün und Gruga-Leiterin Melanie Ihlenfeld erklärte hingegen auf Anfrage, man habe Giacomo Imdahl helfen wollen, jedoch sei es vielfach schwierig gewesen, an ihn heranzukommen. „Wir fanden es sehr schade, als er mitteilte, dass er nicht mehr weitermachen will, denn wir wollten ihn unterstützen.“ Zwar treffe zu, dass eine Nachzahlung für Nebenkosten erforderlich gewesen sei, doch bei weitem nicht in der von Imdahl angegebenen Höhe. Das sei im übrigen „nicht der ausschlaggebende Grund“ für das Ende des Büdchens gewesen. Vielmehr habe sich Imdahl zuletzt „öfter zurückgezogen“, was laut Ihlenfeld auch zu reduzierten Öffnungszeiten führte.

Fakt ist: Die Schlüssel sind übergeben, die Gastronomie bleibt vorerst geschlossen, wie auch die Grugaparkverwaltung vor Ort mit Worten des Bedauerns bestätigt. Auf einem Schild heißt es ferner: „Hier entsteht ein neues Gastronomie-Angebot - seien Sie gespannt!“ Angesichts der latenten Schwierigkeiten, überhaupt geeignete Gastronomen für den Grugapark zu gewinnen, darf man in der Tat gespannt sein.

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