Essen. Das Freibad am Rhein-Herne-Kanal ist in vieler Hinsicht etwas besonderes finden Betreiber und Stammgäste, die zur Eröffnung in großer Zahl kamen.

Um 7 Uhr morgens am Maifeiertag ist es noch ruhig auf den Straßen der Stadt. Doch in Dellwig direkt neben dem Rhein-Herne-Kanal ist der Betrieb des Freibads „Hesse“ schon im vollen Gange. Zum Saisonstart sind die Schwimmfans früh aufgestanden, um im türkisblauen Schwimmbecken ihre ersten Bahnen zu ziehen - bei strahlend schönem Sonnenschein und einer Wassertemperatur von über 24 Grad.

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Traditionell ist das kleine Freibad Hesse terminlich immer ganz vorne beim Saisonstart in Essen, meist gemeinsam mit dem Grugabad, dem großen Flaggschiff unter den Essener Bädern. „Die Gäste haben die Eröffnung richtig gut angenommen. Um kurz nach acht zählen wir schon über 200 Besucher“, erzählt Josha Westkamp, Vorstandsmitglied des Vereins Ruwa Dellwig, der das Freibad seit fast 40 Jahren eigenständig betreibt.

Die hohe Besucherzahl frühmorgens am ersten Betriebstag ist für Josha Westkamp keine Überraschung. „Unser Freibad ist einzigartig. Wir haben viele Gäste, die ab jetzt jeden Tag kommen werden und sich häufig auch schon untereinander kennen.“

Klein und familiär und gerade deshalb sehr beliebt: Das Freibad Hesse in Dellwig hatte Saisoneröffnung.
Klein und familiär und gerade deshalb sehr beliebt: Das Freibad Hesse in Dellwig hatte Saisoneröffnung. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Breitgefächertes Publikum von Jung und Alt bei Hesse in Essen-Dellwig

Stammgast Willi beispielsweise sei hier sofort nach seinem Eintreffen von über 20 Leuten begrüßt worden, sagt Westkamp. Aber nicht nur Willi ist ein treuer Hesse-Besucher. Seit langem begeistert die Anlage ein breitgefächertes Publikum aus Jung und Alt. Und eines haben sie alle gemeinsam: Wenn die Saison beginnt, kommen sie wieder und wenn sie endet, sind viele immer noch dabei.

Unter den Frühschwimmern ist der morgendliche Freibadbesuch oft schon zur Tradition geworden. Auch Besucherin Steffi ist jedes Jahr pünktlich zum Saisonstart wieder hier. „Im Sommer schwimme ich hier immer vor der Arbeit meine Bahnen. Das mache ich jetzt schon zehn Jahre lang so.“

Ähnlich geht es auch Margret und Alfred. Schon seit ihrer Kindheit besuchen Sie Hesse für eine morgendliche Schwimmeinheit. „In diesem Freibad gibt es nur herzliche Menschen. Die Angestellten kennen wir alle persönlich, genauso wie die meisten anderen Gäste. Wir sind eine Familie geworden.“

Küchenchefin hat ein Frühstück vorbereitet - sogar mit Suppen

Besonders häufig schwärmen die Besucher von Küchenchefin Monika Hoff, die jährlich für das leibliche Wohl der Freibadgäste sorgt. Traditionell zum Saisonstart hat sie für die Besucher heute ein buntes Frühstück vorbereitet - mit Brötchen, Kuchen und Suppen.

Gut gelaunte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ebenfalls ein Markenzeichen des Hesse-Bades.
Gut gelaunte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ebenfalls ein Markenzeichen des Hesse-Bades. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Zwischen altbekannten Gesichtern finden sich aber auch neue Gäste, die das Freibad zum ersten Mal besuchen, darunter eine Mutter mit ihren beiden Kindern. Sie ist begeistert von dem Charme der kleinen Anlage. „Es ist total schön hier! Man fühlt sich direkt wohl und gut aufgenommen. Wir werden definitiv wiederkommen.“

Leidenschaft für das Freibad ist bei den Mitarbeitern zu spüren

Die Leidenschaft für das Freibad spiegelt sich auch bei den Angestellten wider. Im Minutentakt begrüßen sie die Gäste mit einem breiten Lächeln. So auch Rebecca, die dort als Fachangestellte für Bäderbetriebe arbeitet. „Ich habe mich schon seit Wochen auf die Öffnung des Freibads gefreut - ganz besonders auf die Frühschwimmer. Ich bekomme immer gute Laune, wenn ich hier bin“, erzählt sie. In den nächsten Wochen stünden im Freibad „Hesse“ außerdem viele verschiedene Besucherangebote auf dem Plan - darunter Schwimmlernkursen, Aquafitness und Yoga auf Stand-Up-Paddle-Boards.

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Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen kam zum Saisonstart vorbei und ist einmal mehr begeistert von der Anlage und den Mitarbeitern: „Es ist ein Verein, der alles selbst macht und man erkennt hier sofort, dass alle mit Herzblut dabei sind.“ Für die Zukunft des Freibads hat Kufen einen klaren Plan: Hesse soll das erste klimaneutrale Freibad in Essen werden.

Nächtliche Kunststoffabdeckelung soll helfen, Energie zu sparen

Der Grundstein wurde bereits mit der Installation einer neuen Kunststoffabdeckung gelegt, die als nächtlicher Wärmespeicher dienen soll. Im Herbst folgt dann eine Photovoltaik-Anlage. Die Abdeckung wurde mit dem Saisonstart erstmalig in Betrieb genommen und führt nicht nur zu weniger Energieverbrauch, sondern auch zu einem komfortableren Schwimmerlebnis. „Viele Gäste haben sich darüber gefreut, dass sich das Wasser schon viel wärmer anfühlt als früher“, sagt Kufen.

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