Essen-Frohnhausen. Auf der Wiesbadener Straße in Essen wird es oft gefährlich eng, wenn sich Autos begegnen. Anwohner fordern Abhilfe – mit Erfolg.

Richtig eng wird es oft auf der Wiesbadener Straße in Essen-Frohnhausen: Begegnungsverkehr ist in einem Abschnitt der Straße kaum möglich, weil parkende Autos dort die eine Hälfte der Fahrbahn blockieren. Begegnen sich trotzdem Fahrzeuge, werde oft der Gehweg mitbenutzt, um aneinander vorbeizukommen, berichten Anwohner. Sie sehen darin eine große Gefahr für Fußgänger.

Die Situation könnte aber mit einfachen Mitteln sicherer gestaltet werden, formulierten sie und forderten seit Jahren, dass zumindest ein Poller auf dem Gehweg die Autos fernhalten soll. Lange Zeit tat sich nichts. Doch als diese Redaktion bei den zuständigen Stellen recherchierte, kam plötzlich Bewegung in die Sache und der so lange gewünschte Pfahl stand plötzlich von einem auf den anderen Tag wieder da.

Für eine schmale Wohnstraße ist die Wiesbadener Straße relativ viel befahren, besonders zu den Hauptverkehrszeiten. Das liegt unter anderem daran, dass sie für viele Anwohner der Weg zur A-40-Auffahrt ist.

An der Wohnstraße im Essener Westen beobachten Anwohner oft gefährliche Situationen

Schon häufiger ist es dort zu brenzligen Situationen gekommen, schildern Anwohnerinnen. Wenn der Müllwagen komme oder Fahrzeuge von Paketboten auf der Straße anhielten, gehe gar nichts mehr. „Wenn ich mit meinen Enkeln hier unterwegs bin, ist mir schon mulmig“, sagt Petra Rahn. Ihre Tochter Rebekka Rahn wohnt mit ihren beiden Kindern (vier und zwei Jahre alt) an der Ecke Wiesbadener/Lübecker Straße. „Ich nehme die Kleine immer fest an die Hand, wenn ich hier herlaufe“, sagt die junge Mutter.

Sie beobachten regelmäßig brenzlige Situationen an der Wiesbadener Straße: Petra Rahn (l.) und ihre Tochter Rebekka Rahn mit den Kindern Rouven und Ina.
Sie beobachten regelmäßig brenzlige Situationen an der Wiesbadener Straße: Petra Rahn (l.) und ihre Tochter Rebekka Rahn mit den Kindern Rouven und Ina. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Vor Jahren habe es auf dem Gehweg in Höhe ihres Hauses noch einen Poller gegeben. Der sei nach Arbeiten der Stadtwerke 2018 bei der Wiederherstellung des Gehwegs nicht wieder aufgestellt worden. Ein zweiter Poller steht noch immer kurz vor der Einmündung Dresdener Straße und verhindert zumindest in dem Bereich das Überfahren des Gehwegs.

„Hier in der Nähe gibt es mehrere Schulen und eine Tagespflege, sodass hier viele Schüler und ältere Menschen unterwegs sind, die besonders gefährdet sind“, sagt Petra Rahn. Für viele Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Viertel ist die Wiesbadener Straße auch der Weg zur U-Bahn oder zum Bus, die an der Kreuzung Wickenburgstraße/Mülheimer Straße abfahren.

Die Wiesbadener Straße wird als Weg zur A 40 genutzt

Während der südliche Bereich der Wiesbadener Straße zwischen Lübecker und Mülheimer Straße Einbahnstraße ist, ist die Wiesbadener Straße zwischen Lübecker Straße und Postreitweg in beide Richtungen befahrbar und wird sowohl als Weg zur A 40 als auch in Gegenrichtung zum Gervinusplatz/Stadtmitte genutzt.

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Dietrich Ostermann, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung (BV) 3 für den Essener Westen, unterstützt das Anliegen der Nachbarn. Eine Anfrage an die Stadtwerke wegen des nicht wieder aufgestellten Pollers sei unbeantwortet geblieben.

Plötzlich war der lange vermisste Pfosten in Essen-Frohnhausen wieder da

Stadtwerke-Sprecher Roy Daffinger bestätigt auf Anfrage dieser Redaktion, dass man dort im Frühjahr 2018 an Hausanschlüssen gearbeitet und dann möglicherweise vergessen habe, den Poller wieder aufzustellen. Wie das damals genau gelaufen sei, könne jetzt nicht mehr nachvollzogen werden. Er wollte sich aber mit der zuständigen Abteilung in Verbindung setzen, um dafür zu sorgen, dass der Poller schnellstmöglich wieder installiert wird. Dass der Pfahl am nächsten Tag schon wieder dort stand, überraschte auch ihn. „Wer auch immer ihn dort aufgestellt hat. . . Wir wollen uns nicht mit fremden Federn schmücken“, sagt er.

Der Poller vor dem Haus, den die Anwohnerinnen vermisst hatten, wurde kurzfristig wieder aufgestellt.
Der Poller vor dem Haus, den die Anwohnerinnen vermisst hatten, wurde kurzfristig wieder aufgestellt. © Elli Schulz

Gas- und Wasserversorgungsleitungen seien dort schon 1998 verlegt worden, mit den Arbeiten an der Entwässerung soll frühestens 2025 begonnen worden, so Daffinger zur Tätigkeit der Stadtwerke an der Wiesbadener Straße.

Auch das Amt für Straßen und Verkehr sagte zu, den Pfosten zeitnah wieder an der genannten Stelle zu errichten, um die Sicherheit der Fußgänger dort zu gewährleisten. Laut Burkhard Leise vom Presseamt seien die Pfosten an der Wiesbadener Straße tatsächlich errichtet worden, um zu verhindern, dass Fahrzeuge bei Gegenverkehr über den Gehweg fahren und damit Fußgänger gefährden.

Das Thema „Gefährdung von Fußgängern in der Wiesbadener Straße“ ist längst auch in der Politik angekommen. Laut Dietrich Ostermann habe man im vergangenen Herbst einen Antrag in der BV3 zum Thema gestellt, es habe bereits einen Ortstermin mit BV-Mitgliedern gegeben.

Dietrich Ostermann, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung 3 für den Essener Westen, unterstützt das Anliegen der Anwohner.
Dietrich Ostermann, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung 3 für den Essener Westen, unterstützt das Anliegen der Anwohner. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Es gab auch die Überlegung, ob man die Wiesbadener Straße komplett zur Einbahnstraße machen sollte“, so Ostermann. Allerdings müsste dann diejenigen, die aus dem Wohngebiet Richtung Innenstadt fahren wollten, größere Umwege in Kauf nehmen. Ostermann macht klar: „Wir wollen seitens der Politik vor allem Unfälle vermeiden.“ Wie auch immer: Der erste Schritt für mehr Sicherheit ist getan, der Poller ist zurück . . .

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