Essen-Rüttenscheid. Zwei Essener haben das „Hydra Spa“ in Rüttenscheid eröffnet: „Der Raum ist eher klein. Aber die Idee, die dahintersteckt, ist eine ganz große.“
Streichen, kneten, drücken, klopfen, rollen – eine Massage lockert nicht nur verspannte Muskeln, sondern ist mit positiven Effekten für den Organismus verbunden. Am ehemaligen Standort der Kältekammer Coolbox an der Essener Kunigundastraße 22 nutzt deren Betreiber Tekin Özdemir die Räume weiter und hat dort mit Cemil Alabas den Massagesalon „Hydra-Spa“ eröffnet.
Wobei der Name ein wenig irreführend ist, wie Özdemir selbst zugibt. „Die Leute fragen mich: Spa? Wo ist das Schwimmbad, wo ist die Sauna? Ihr habt ja nur 57 Quadratmeter. Ja, sage ich dann, das stimmt, wir bieten hier nur Massagen an, und der Raum ist eher klein. Aber die Idee, die dahintersteckt, ist eine ganz große.“ Und diese große Idee gilt nicht nur für den „Hydra-Spa“. Doch fangen wir vorne an.
Rüttenscheid: „Herzensprojekt“ Coolbox ist umgezogen
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Özdemir kommt beruflich eigentlich aus einem anderen Bereich und hat immer noch ein Telekommunikationsunternehmen. 2020 verwirklichte er an der Kunigundastraße 22 sein zweites Standbein und „Herzensprojekt“, die Coolbox: Nur wenige Minuten bei minus 85 bis minus 110 Grad in seiner Kältekammer sollen gleich mehrere positive Effekte auf den Körper haben und beispielsweise beim Abnehmen helfen.
Ein Konzept, das offensichtlich ankam: Im März dieses Jahres fand Özdemir einen größeren Standort an der Rüttenscheider Straße 16. Neben zwei Kältekammern bieten er und eine Heilpraktikerin dort Physiotherapie, Lymphdrainage, Stoffwechselanalyse und Vitamin-Infusionen an. Außerdem gibt es einen Trainingsbereich mit Geräten und ein Kryolipolyse-Gerät, das mittels Kälte Fettgewebe am Körper reduzieren soll.
Doch was tun mit den Räumen an der Kunigundastraße? „Wir haben auf der Rü auch schon Massagen angeboten“, erklärt Özdemir, „da ergaben sich also für mich die ersten Berührungspunkte.“ Über den Sport kannte er zudem Cemil Alabas, der einst Profi-Fußballer in der ersten türkischen Liga war und nun eine Mannschaft in Langenfeld trainierte. „Cemil sagte: Lass uns doch den Laden weiter nutzen und dort Massagen anbieten.“ Da Özdemir mit Coolbox und Telekommunikation ausgelastet ist, führt nun Alabas diesen Standort.
Die Räume wurden entsprechend umgebaut, Massageliegen angeschafft und ein „beruhigendes Ambiente“ geschaffen. Zwei Räume stehen zur Verfügung: einer mit einer Liege und ein größerer mit zwei Liegen, auf denen auch Paar-Massagen durchgeführt werden können. Drei gelernte Wellness-Masseurinnen arbeiten mittlerweile für Özdemir: Nachmittags, wenn die meisten Kundinnen und Kunden Zeit für eine Massage haben, sind jeweils zwei von ihnen im Dienst.
Angeboten werden klassische Massagen wie Wellness-, Sport-, Schulter-und-Rücken-, Fußreflex- und Anti-Stress-Massagen. Darüber hinaus gibt es einige spezielle Angebote wie etwa die Schwangerenmassage, die, laut Özdemir, Geist und Körper in dieser Lebensphase unterstützen und stärken solle. Es gibt eine hawaiianische Lomi-Lomi-Massage, die bekannte Hot-Stone-Massage sowie eine Reiki-Massage „zur Stärkung der Selbstheilungskräfte“. Und bei einer Energie-Massage sollen durch besonders sanfte Berührungen Stress und Blockaden reduziert werden.
„Hydra-Spa“ in Rüttenscheid
Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 20 Uhr. Angeboten werden Massagen von 30, 45 oder 60 Minuten, Paar-Massagen dauern 60 oder 90 Minuten.
Die Preise beginnen bei 40 Euro für eine halbstündige Wellness-Massage und reichen bis 110 Euro für eine anderthalbstündige Ayurveda-Massage. Paar-Massagen liegen zwischen 140 und 200 Euro für zwei Personen. Derzeit bietet Özdemir zum Einstieg noch Rabatte.
Adresse: Kunigundastraße 22, 45131 Essen, 0174 6758972. Buchungen sind auch online möglich unter www.hydra-spa.de. Die Buchungen laufen über die Internetseite und App Beautinda.
„Wichtig ist, dass die Menschen hier nicht einfach reinkommen, massiert werden und wieder hinausstürmen“, erklärt Özdemir. „Wir empfehlen schon bei der Buchung, dass sie eine Viertelstunde vor dem vereinbarten Termin hier sein sollen.“ In dieser Zeit sollen sie sich setzen, einen Tee, Kaffee oder Wasser trinken. Es gehe darum, erst einmal herunterzukommen. „Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass eine Massage vielleicht erst nach einer halben Stunde wirkt – und dann ist sie schon wieder vorbei. Das wollen wir natürlich nicht.“ Auch im Anschluss an die Massage bietet Alabas noch einmal ein Getränk an – bevor es dann wieder hinaus in die Welt geht.
Essener planen ein Franchise-Modell auch für Massage
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Klein also hat Özdemir im März dieses Jahres begonnen und ist bisher zufrieden. „Das Geld, das wir hier verdienen, wollen wir reinvestieren“, erklärt er. Denn im Hinterkopf hat er die eingangs erwähnte Idee: Ähnlich wie bei der Coolbox schwebt ihm nach einer angemessenen Anlaufzeit von ein, zwei Jahren ein größeres Angebot vor – eine „Wohlfühloase“ mit Sauna und Schwimmbad. „Ich weiß, es ist sehr schwierig, dafür passende Räume zu finden. Aber das ist die Kernidee oder der Wunsch.“
Am Ende soll schließlich ein Franchise-Modell stehen – mit Filialen in Deutschland und darüber hinaus. Im Falle der Coolbox gehe er da bereits die ersten Schritte, sagt Özdemir. „Wir sind kurz davor, einen Franchise-Vertrag zu unterschreiben und eine zweite Filiale zu eröffnen.“
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