Essen-Dellwig. An der Prosperstraße gegenüber dem Freibad „Hesse” sollen zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. Noch läuft das Genehmigungsverfahren.

Noch liegt der Bauantrag der größten Essener Wohnungsbaugesellschaft, der Allbau und Immobilien Management Essen GmbH (IME), bei der Stadt Essen zur Prüfung, aber wenn die im Bebauungsplan vorgegeben Bedingungen erfüllt werden, kann die Baugenehmigung erteilt werden.

An der Prosperstraße in Essen-Dellwig, gegenüber dem Freibad „Hesse”, sollen auf einer Fläche von 0,34 Hektar zwei Mehrfamilienhäuser entstehen. Jeweils zwölf Wohneinheiten sind geplant, alle sollen mit öffentlicher Förderung gebaut werden.

Essener Verwaltung prüft Baugenehmigung für Sozialwohnungen

28 Sozialwohnungen, die von Allbau errichtet werden, stehen momentan im Rohbau am Kraienbruch 43 und 45. Hier soll am 11. April das Richtfest begangen werden, wie das Unternehmen mitteilt. Bis zum Richtfest an der Prosperstraße wird es aber noch dauern. Derzeit prüft die Bauverwaltung der Stadt den Bauantrag der Allbau. Wann diese Prüfung abgeschlossen sein wird, konnte Stadtsprecher Burkhard Leise nicht sagen. Dies hänge von vielen Faktoren ab, die unter Umständen erst bei der Prüfung auffallen würden.

Da die Fläche aber bereits vor der Brut- und Schonzeit gerodet wurde, liege es nahe, dass man an einem baldigen Baubeginn interessiert sei. Nähere Angaben zu dem geplanten Projekt wollte Allbau wegen der noch laufenden Prüfung des Bauantrags nicht machen. Die zu bebauende Fläche gehört der Stadt Essen und war 2014 als Standort für ein Geflüchtetenheim vorgesehen, das aber nie errichtet wurde. Sie liegt an einer vielbefahrenen und von Pendlern zwischen Bottrop, Essen und Mülheim bevorzugten Durchgangsstraße.

Anzahl der Sozialwohnungen in den Stadtbezirken

1 (Stadtmitte): 1.927
2 (u.a. Rellinghausen, Rüttenscheid): 621
3 (u.a. Holsterhausen, Margaretenhöhe): 1.407
4 (Großraum Borbeck): 2.948
5 (Altenessen, Vogelheim, Karnap): 3.168
6 (Stoppenberg, Katernberg, Schonnebeck): 2.766
7 (Steele, Kray, Freisenbruch): 2.695
8 (Ruhrhalbinsel): 1.256
9 (Kettwig, Werden, Bredeney): 238

Der Bebauungsplan 08/09 beschreibt die Lage so: Das Grundstück liegt direkt an der Prosperstraße und bildet südlich der Rauchstraße eine etwa 70 Meter lange Baulücke; südlich und westlich grenzen straßenbegleitende zwei- bis dreigeschossige Wohngebäude, teilweise mit Läden, Café oder sozialen Einrichtungen, an. Östlich der Teilfläche stehen Gehölze in einer größeren Grünfläche, die von Wegen erschlossen wird.

Bebauungsplan für das Gebiet erlaubt auch Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe

Der Bebauungsplan sieht für die Fläche neben dem Haus Prosperstraße 102 eine Wohnbebauung mit einer offenen zwei- bis dreigeschossigen Bauweise vor. Dabei könnten insbesondere an der Einmündung der Rauchstraße Läden oder Dienstleistungen im Erdgeschoss ermöglicht werden, die der Versorgung des Quartiers dienen. Die Fläche werde von der Prosperstraße erschlossen. Mit der Bebauung werde nicht in die dahinter liegenden Gehölze und Grünflächen eingegriffen. Zwei auf der Fläche stehende Platanen sowie ein Ahorn wurden für den Neubau allerdings gefällt.

Zwei Mehrfamilienhäuser sind auf Fläche in Dellwig geplant.
Zwei Mehrfamilienhäuser sind auf Fläche in Dellwig geplant. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Geschäfte für diesen Standort, wie im Bebauungsplan vorgesehen, könnten durchaus sinnvoll sein. In dem Straßenzug befinden sich aktuell ein Kiosk und ein Getränkemarkt. Für den Lebensmitteleinkauf beispielsweise müssen Anwohner etwa zwei Kilometer bis zu den Discountern auf der Donnerstraße/Dellwiger Straße zurücklegen.

Der soziale Wohnungsbau in Essen ist rückläufig, was daran liegt, dass Wohnungen aus der sozialen Bindung entlassen und gleichzeitig weniger neue geförderte Wohnungen gebaut werden. Der Gesamtbestand, den die Stadt Essen auf Anfrage mitteilte, beläuft sich derzeit auf 17.605 geförderte Objekte. Das sind 1.600 weniger als im Jahr 2021. Davon sind 17.026 Mietwohnungen und 579 Eigentumsmaßnahmen. Die Verteilung auf die neun Essener Stadtbezirke entspricht dem sozialen Süd-Nordgefälle der Stadt.

So gibt es im Stadtbezirk 9 mit Kettwig, Bredeney und Werden gerade einmal 238 Sozialwohnungen in den nördlichen Stadtbezirken mit Katernberg, Altenessen und Borbeck dagegen liegen mehr als 9000 Sozialwohnungen, also mehr als die Hälfte aller geförderten Wohnungen in Essen.

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