Essen. Kinder haben auf dem Spielplatz am Essener Bernewäldchen eine Waffe gefunden. Auch auf anderen Spielplätzen gab es gefährliche Funde.
Mitten im Gebüsch auf dem Spielplatz am Bernewäldchen im Südostviertel haben Kinder (6 und 7 Jahre alt) am 7. März einen Koffer entdeckt, in dem sie eine Waffe mit Munition fanden. Den Inhalt zeigten sie dem Vater des siebenjährigen Kindes, der die Waffe sofort entgegennahm. „Ich bin froh, dass mein Sohn und sein Freund direkt mit dem Koffer zu mir gekommen sind“, sagt der Vater, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Er arbeitet selbst bei der Polizei und als er sich den Fund der Kinder näher ansah, erkannte er, dass „es sich um ein Luftgewehr handelt, das funktionstüchtig ist“. Daraufhin rief der Vater die Polizei an, um den Fund an seine Kollegen zu übergeben. Auf Anfrage bestätigte Polizeisprecherin Sonja Kochem den Vorfall.
Er besuche mit seinen Söhnen (3 und 7 Jahre alt) eigentlich immer den Ernaspielplatz in Rüttenscheid, berichtet der Vater. Doch aufgrund von Bauarbeiten gehe er nun mit seinen Kindern auf dem Spielplatz am Bernewäldchen. Bisher habe er am Spielplatz nie Gegenstände gefunden, die für die Kinder eine direkte Gefahr darstellen können. Für ihn sei der Fund erschreckend, denn „man will nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich nicht dort gewesen wäre oder andere Kinder die Waffe gefunden und mit dieser gespielt hätten“, betont der Vater.
Spielplatz am Isenbergplatz: Anwohner finden Bierflaschen und Messer
Auf dem Spielplatz am Isenbergplatz wurden schon häufiger gefährliche Gegenstände gefunden. Vor drei Jahren habe sich die Lage besonders zugespitzt, berichtet Spielplatzpatin Annette Mraz. Junge Menschen hätten den Platz für nächtliche Partys genutzt und entnervte Anwohner, angeschlagene Bierflaschen, Messer und weitere gefährliche Gegenstände hinterlassen. Ordnungsamt und Gruga Grün seien informiert worden, außerdem hätten sich Vertreter der Stadt, von Parteiverbänden und von der Polizei die Lage angeschaut und Bewohner befragt, sagt Mraz.
Der Spielplatz grenzt an Bars und Cafés und liegt inmitten einer beliebten Partyszene für junge Leute. Besonders im Sommer träfen sich die jungen Menschen auf den Spielplätzen, erklärt Mraz. Dagegen habe sie auch nichts: „Ich finde es schön, wenn der Platz auch von den Jugendlichen genutzt wird.“ Doch die Spuren, die die Jugendliche hinterlassen, störten nicht nur, sondern seien für die Kinder gefährlich. „Jeden Morgen müssen wir den Spielplatz fegen und Pizzakartons, angeschlagene Bierflaschen und Zigaretten entsorgen“. Die Jugendlichen könnten den Platz nutzen, müssten ihren Müll jedoch eigenständig entsorgen, betont Mraz.
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Die Situation sei inzwischen nicht besser geworden, sagt Mraz. Sie finde immer wieder Messer auf Sitzbänken, angeschlagene Bierflaschen und teilweise auch menschliche Exkremente. Ohne vorher den Spielplatz kontrolliert zu haben, lasse sie ihre Kinder dort nicht mehr spielen. „Ich bin Tagesmutter, an vier Tagen pro Woche bin ich auf dem Spielplatz. Bevor ich die Kinder hier spielen lasse, gehe ich mehrmals um den Platz herum, um nach gefährlichen Gegenständen zu schauen“, berichtet die Spielplatzpatin. Die Kontrolle gehöre mittlerweile schon zu ihrer täglichen Routine.
Der Spielplatz am Bernewäldchen ist eigentlich ein ruhiger Ort
Die Spielplatzpatin am Bernewäldchen, Greta Geerling, ist schockiert über den Fund der Kinder: „Ich konnte es mir gar nicht vorstellen, als ich davon erfahren habe.“ Sie ist dort seit zwei Monaten Spielplatzpatin. Der Fund habe sie überrascht, denn „der Spielplatz liegt in einer ruhigen Gegend. Mit Müll und Unruhen haben wir wenig zu kämpfen“, betont Geerling. Auch Sonja Kochem, Sprecherin der Polizei Essen, bestätigt, dass es zu „entsprechenden Einsätzen“ wie am 7. März am Spielplatz am Bernewäldchen zuvor nie gekommen sei.
Die Lage der Essener Spielplätze ist auch den Entsorgungsbetrieben bekannt
Für die Reinigung der allermeisten Spielplätze sind die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) verantwortlich, auch sie beobachten, dass es auf einigen Spielplätze mehr Müll gibt als auf anderen. Einige Spielplätze müssten nur einmal in der Woche gereinigt werden, bei anderen Standorten kämen die Entsorgungsbetriebe bis zu sechs Mal, berichtet Christian Herrmanny, Pressesprecher der EBE. „Es gibt feste Touren, die Kollegen wissen ganz genau, wo was zu machen ist: Manchmal müssen sie nur den Müllbeutel wechseln, bei anderen Spielplätzen ist die Reinigung schon aufwendiger“, sagt Herrmanny. Vor allem Spielplätze in Parks seien die Hotspots, hier fänden sie unter Parkbänken Scherben, Flaschen und Zigaretten.
Die Polizeisprecherin teilte der Redaktion mit, dass „ein entsprechender Vorgang“ für die Ermittlungen bezüglich des Luftgewehrs angelegt wurde.
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