Essen. Organisiertes Wandern mit Service und Stempelstellen: Am 13. April lädt die EMG an den See. Neu gestaltete Routen sollen auch Anfänger locken.
Temperaturen bei wanderfreundlichen 20 Grad, rund sieben Stunden Sonne, kein Regen - die äußeren Bedingungen beim „Tag der Steige“ am Samstag, 13. April könnten laut Wetterprognose besser nicht sein. Die Essen Marketing GmbH (EMG) bittet an diesem Tag an den Baldeneysee, wo die „Wander-Stadt“ Essen sich selbst feiern, vor allem aber ein Wander-Event für jedermann anbieten will. Vier tagesfüllende Wandersteige gibt es mittlerweile in Essen, viel wurde über sie berichtet, und in der Außenwirkung hat das vermutlich mehr bewirkt als manche teure Werbe-Kampagne über die Stadt. Der erstmals stattfindende Tag der Steige soll dieses Image weiter befördern.
Was wird am Baldeneysee geboten?
Wanderfreunde aus Essen und aus der Nachbarschaft werden von 9 bis 18 Uhr am Baldeneysee erwartet, um den Baldeneysteig unter die Füße zu nehmen, wobei es am Wegesrand Verpflegungsstellen gibt. Stempelstellen dokumentieren das Erreichte, als Lohn liegen Medaillen und Ehrennadeln zum Anstecken bereit. Außerdem gibt es einige neue und teils deutlich kürzere Themenrouten, sodass auch weniger Ausdauernde Pin und Medaille erhalten können.
Was erwartet die Wanderfreunde genau?
Auf sechs verschiedenen ausgeschilderten Routen für alle Altersklassen und Konditionen können die Teilnehmer die Landschaft rund um den See erkunden. „Profiroute“ nennt die EMG den kompletten Steig, der mit seinen 26,2 Kilometern tatsächlich einige Kondition erfordert. Um aber möglichst allen etwas zu bieten, wurden extra für den Tag der Steige außerdem eine Westroute mit 13,3 Kilometern und eine Ostroute mit 18,6 Kilometern konzipiert. Beide beginnen am Haus Scheppen und enden am Fähranleger Hügel, für die Rückkehr zum Ausgangspunkt kann jeweils die Weiße Flotte genutzt werden, die von 12 bis 18 Uhr einen kostenlosen Pendeldienst anbietet.
Was ist mit denen, die nicht so gut zu Fuß sind?
Wer es kürzer mag, findet ebenfalls einiges: Die rund 4,5 Kilometer lange „Familienroute“ startet von Werden zum Freigehege im Heissiwald, und führt in einem Bogen zurück, die „Kulturroute“ erschließt auf 5,7 Kilometern die Wälder rund um den Hügelpark, die Krupp-Siedlung Brandenbusch und dann den Hügelpark mit der Villa. Vorgeschlagener Ausgangs- und Endpunkt ist der Anleger Hügel. Schließlich gibt es noch eine sieben Kilometer lange „Dorfroute“ durch Heisingen, die an der Haltestelle Baldeneysee der Buslinie 145 startet und endet. Auch für diese Rundkurse gibt‘s nach der Absolvierung die Wandernadel. Wer sich für eine der Routen interessiert, kann sich hier nähere Informationen und vor allem die GPX-Dateien besorgen.
Unser Video zum Tag der Steige, publiziert aufInstagram
Gibt es einen festgelegten Punkt, an dem das Wandern beginnt?
Nein. OB Thomas Kufen gibt zwar am Regattaturm um 9 Uhr den offiziellen Startschuss für den Tag der Steige, aber jeder entscheidet selbst, an welcher Stempelstelle er anfängt und aufhört. „Uns ist wichtig zu vermitteln, dass man wirklich überall entlang der Routen einsteigen kann“, betont Florian Hecker, Leiter Stadtwerbung der EMG und Veranstaltungsleiter am Tag der Steige. Die EMG hofft auf einen Verteilungseffekt. Am Anleger Hügel (Regattastrecke) will man übermäßigen Andrang vermeiden.
Welche Stempelstellen gibt es und wo befinden sie sich?
Acht Stempelstellen gibt es: Regattastrecke, Freiherr-vom Stein-Straße 206 a; Eingang Hügelpark, Tor an der Haraldstraße; Gaststätte Heimliche Liebe, Baldeney 33; Anleger Heisingen, Lanfermannfähre 92; Kiosk Heisingen, Bahnhofstraße 54; Gastronomie Stathmos Gleis 2, Hardenbergufer 700; Haus Scheppen (Bereich Sportjugend), Hardenbergufer 389; Tretbootverleih am Werdener Ufer, Joseph-Breuer-Straße; Schutzhütte Heissiwald, Weg zur Platte 51.
Was sollte man sonst noch wissen?
Villa Hügel und der Hügelpark können am Tag der Steige kostenlos besichtigt werden. Außerdem steht - wie erwähnt - der kostenlose Pendeldienst der Weißen Flotte zwischen Regattaturm (Anleger Hügel) und Haus Scheppen bereit. Wer schon vorab eine Wanderkarte möchte, kann sich diese in der Tourist Info Essen, Kettwiger Straße 2-10 kostenlos abholen. Weitere Infos zum „Tag der Steige“ und den sechs verschiedenen Routen: www.visitessen.de/wandern
Warum gilt Essen eigentlich mittlerweile als Wander-Stadt?
Baldeneysteig, Kettwiger Panoramasteig, Zollvereinsteig und der nur teilweise durch Essener Gebiet führende Deilbachsteig umfassen allein schon mehr als 100 Kilometer durchgängig markierte Wanderwege, dazu gibt es Kartenmaterial und die Einbettung in den Internet-Routenplaner „komoot“. Viele weitere vom Sauerländischen Gebirgsverein markierte Wegekilometer kommen hinzu, sodass vor allem der Essener Süden über ein besonders dichtes Wanderwegenetz verfügt, was in Wandererkreisen in ganz NRW nicht unbemerkt blieb.
Bieten nicht alle Großstädte ähnliches in ihren Grünzügen?
„Unter allen Großstädten über 250.000 Einwohnern verfügt die Stadt Essen über das professionellste urbane Wandernetz in ganz Deutschland“, betont Florian Hecker. Das sei nicht einfach so dahingesagt, die EMG habe recherchiert und festgestellt, dass in puncto Wandern keine andere größere Großstadt Essen das Wasser reichen könne.
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Welche Rolle spielt dabei der Baldeneysteig?
Der im Grüne-Hauptstadt-Jahr 2017 eingeweihte Baldeneysteig war der Pionier dieser Entwicklung zur wanderfreundlichen Stadt. Er ist weit über Essen hinaus eine eingeführte Marke und genießt unter vielen Wanderern bereits den Ruf eines Klassikers hat: Man muss ihn mal „gemacht“ haben. Folgerichtig daher, dass auch der Tag der Steige sich dieses Ansehen zunutze macht. Die besonders aussichtsreiche Trassierung und der relativ geringe Asphaltanteil sind weitere Trümpfe, die den Baldeneysteig gegenüber den anderen Essener Steigen positiv abheben.
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