Essen-Werden. Der Frühling ist mit dem Stoff- und Tuchmarkt in Essen-Werden eingezogen. Doch das ist nicht alles: Es gibt Neues vom Einzelhandel.
Das Wetter passt. Der Stadtteil Werden lädt ein zum deutsch-holländischen Stoffmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag und die Menschen kommen. Schon morgens strömten die Gäste zum Stoffmarkt ins Abteistädtchen, bereits da gab es die üblichen Probleme, einen Stellplatz fürs Auto zu finden. Mittags öffnen dann auch die Geschäfte, überall schlendern entspannte Menschen, die sich über milde Temperaturen und wärmende Sonnenstrahlen freuen.
Der Werbering-Vorsitzende Andreas Miksch ist begeistert: „Das tut so gut. Die Leute haben den Winter satt und wollen wieder vor die Tür. Und hier in Werden bekommen sie ein attraktives Angebot.“ Die Angebote des Tuchmarkts spiegeln die gute Laune wider: farbenfrohe Stoffe, florale Designs, gerne auch ein wenig verspielt. Die Werdener Modegeschäfte nehmen dieses „Frühlingserwachen“ auf. In den Schaufenster von „Engel Werden“ oder „Jule Avantgarde & Home“ ist so manche Bunte zu entdecken.
Neun neue Mitglieder wurden für den Werbering gewonnen
Da Flanieren bekanntlich hungrig und durstig macht, sind die in der Altstadt verteilten Gastrostationen gut besucht. Passend zum Thema des deutsch-holländischen Stoff- und Tuchmarkts gibt es beim Imbiss „Jam Jam“ Frikandel speciaal oder als „Dutch Dog“. Dahinter versteckt sich ein Hot Dog, aber eben auf holländische Art. Pfiffig.
Andreas Miksch streift durch die Gassen und staunt. Mit solch einem Andrang hatte selbst er als Optimist nicht gerechnet. Sein Besuch beim neu eröffneten Feinkostladen „Leckerwerden“ an der Heckstraße hat schon Symbolcharakter. Denn Miksch darf verkünden: „Seit unserem Kickoff Mitte Januar haben wir bereits neun neue Mitglieder hinzugewinnen können. Drei weitere Mitgliedschaften sind unterschriftsreif, dazu kommen noch weitere Interessenten, mit denen ich schon sprechen durfte. Wenn das so weitergeht, haben wir bald die schmerzhaften Austritte der Jahre 2020 bis 2023 wieder aufgefangen.“
Offensiv kommunizierte Ideen des Werberings kommen an
Die offensiv kommunizierten Ideen des neuen Vorstandes seien wohl das richtige Signal gewesen für bisher noch Zögerliche oder auch Unternehmer, die dem „alten Werbering“ enttäuscht den Rücken zugewendet hatten. Das gilt zum Beispiel auch für Steffi und Patrick Jabs von „Leckerwerden“.
Hier gibt es die schönsten Fotos aus
Die beiden stehen seit über zehn Jahren in ihrer Kochschule an der Ruhrtalstraße für kulinarische Leckerbissen. Doch der nach und nach aufgebaute Feinkostbereich hatte dort ein Schattendasein geführt. Daher nun der entschlossene Schritt, sich mitten in Werden zu präsentieren und das frühere „Delikatessen Hüls“ an der Heckstraße 4 zu übernehmen.
Feinkostladen „Lecker Werden“ ist neu in der Heckstraße
Es wurde rundum renoviert, nun gibt es hohe Decken im Industrie-Look und einem einladenden Holzboden. Hier warten ausgewählte Teesorten, scharfe Messer, gute Pfannen, Gewürzmischungen, Pattys Saucen, aber auch eingekochte Gerichte im Glas wie Hühnerfrikassee oder Königsberger Klopse auf die Kundschaft. Und vieles mehr.
Gern gelesen in Essen
- Neue Therapie: Wenn das innere Kind die Psyche krank macht
- Tränen getrocknet: Essener Buchhandlung Proust gerettet
- EM-Stimmung: Achim (68) macht Essener Straße zum Fahnenmeer
- Gruga-Sommerkirmes in Essen: Diese Fahrgeschäfte sind dabei
- Projekt Rüttenscheid von „Essen diese“: Headliner steht fest
Zur Eröffnung bekam der bekannte Fernsehkoch „Patty“ Jabs auch die definitive Rückmeldung: „Die Werdener freuen sich, dass wir nun fußläufig zu erreichen sind. An der Ruhrtalstraße sind wir nicht so gesehen worden. Mit unserem Feinkostladen, mit ausgewählten Weinen und kleinen Leckerbissen, sind wir im Herzen der Altstadt viel besser aufgehoben“, erzählt er. „Hier kann man sitzen, etwas essen, einen guten Wein dazu, und das alles mit Blick aufs historische Rathaus. Besser geht’s doch nicht.“
Ab Mai starten die verkaufslangen „First Fridays“
Für Kochkurse und Veranstaltungen bleibe die Kochschule in den Werdener Toren der ideale Standort: „Dort werden sie auch weiterhin stattfinden, wir planen schon etliche Highlights.“ So komme im April Dreisterne-Koch Nils Henkel vom „Gourmetrestaurant Lerbach“ aus Bergisch Gladbach zur Küchenparty. 2025 werde dann Starkoch Heinz Beck seine Visitenkarte bei „Leckerwerden“ abgeben: „Einer der ganzen Großen.“ Sein Ristorante „La Pergola“ in Rom hat ebenfalls drei Michelin-Sterne.
Veranstaltungen
Fürs erste Halbjahr 2024 hat der Werdener Werbering noch drei Termine vorgesehen. Am 3. Mai startet der erste „First Friday“ des Jahres mit dem Motto „Käse und Klocks“. Mit verlängerter Verkaufszeit bis 21 Uhr und attraktivem Rahmenprogramm.
Am 7. Juni heißt es dann „La dolce Vita“. Am 8. und 9. Juni steigt das Musikfestival „Werden swingt“ mit einem verkaufsoffenen Sonntag.
Andreas Miksch weist darauf hin, dass sein Büro an der Ruhrtalstraße 51 ab sofort auch Anlaufstelle und Postadresse des Werberings ist.
Andreas Miksch nickt: „Wir haben noch so viele Ideen für Werden. Ab Mai starten unsere verkaufslangen ‚First Fridays‘. Zum holländischen Oberthema ‚Käse und Klocks‘ bieten wir unter anderem einen ‚Rijbewijs‘ für Kinder an, also einen Fahrradführerschein. Wir haben eine echte ‚Frau Antje‘ da, so viel Klischee gönnen wir uns. Wenn’s im Juni italienisch wird, dürfen Vespas, Apes oder Alfa Romeos nicht fehlen.“ Dann werde Werden swingen, wenn der Werbering in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisterhaus und einigen Essener Bands jede Menge Musik in die Altstadtgassen und auf die Bühne bringe.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]