Essen. Schüler aus Essen durften RWE-Spieler Cedric Harenbrock interviewen. Bei der Kinderpressekonferenz verriet der Fußballer auch Privates.
„Wie sind Sie Fußballer geworden?“ „Wer ist Ihr bester Freund aus der Mannschaft?“, „Haben Sie schon mal „MBappé getroffen?“ Fünftklässlerinnen und -klässler der Gesamtschule Nord schlüpfen am Dienstag (20.2.) in die Journalistenrolle. Ihr Interviewpartner: RWE-Spieler Cedric Harenbrock. Das Mikrofon mit RWE-Logo in der Hand, dürfen sie dem Profi alle Fragen stellen, die ihnen unter den Nägeln brennen.
Die Schüler zeigen auf, stellen ihre Fragen, haken nach. Manch ein Arm streckt so weit nach vorne, dass der Oberkörper die Tischmitte berührt. Ganz förmlich siezen sie den Fußballer, was allerdings nicht die eine oder andere sehr direkte Frage ausschließt. „Trinken Sie gerne Bier?“, will zum Beispiel einer der Schüler wissen. Harenbrocks diplomatische Antwort: „Bier ist nicht das beste Getränk für einen Sportler.“ Er trinke lieber Wasser, auf Partys auch mal eine Cola.
RWE-Fanliebling Felix Herzenbruch ist Projektlehrer an der Gesamtschule Nord
Die Kinderpressekonferenz ist Teil des Projektes „Fußball trifft Kultur“, das an der Gesamtschule Nord inzwischen seit über neun Jahren in Form einer freiwilligen AG läuft. Es wird von Rot-Weiss Essen beziehungsweise den Essener Chancen unterstützt. Organisiert und finanziert wird es von der gemeinnützigen Organisation Litcam. Das Projekt soll sowohl Sprachkompetenzen vermitteln als auch Bewegung und soziales Verhalten fördern. Cedric Harenbrock ist in dieser Saison Projektpate bei RWE. „Mir macht es Spaß, den Kindern eine Freude zu machen. Ich finde, so etwas gehört als Profisportler dazu“, sagt er.
Zweimal pro Woche kommt eine Gruppe von etwa 20 Schülerinnen und Schülern aus der fünften Klasse zusammen. Die Hälfte von ihnen startet mit dem Deutsch-Förderunterricht, die andere mit dem Fußballtraining. Die Fußballeinheiten leitet RWE-Förderwerk-Trainer Masataka Fukuoka. Nach 45 Minuten wird gewechselt, dann geht die Deutsch-Gruppe zum Fußballtraining und umgekehrt. Der Projektlehrer des Deutsch-Förderunterrichtes ist kein Unbekannter: Ex-RWE-Profi und Fanliebling Felix Herzenbruch, der aktuell Lehramt studiert, unterrichtet die Klasse und begleitet sie zur Pressekonferenz.
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Kinder wollen wissen: „Ist RWE schlecht oder gut?“
Das Spektrum der Fragen ist breit. Naturgemäß geht es viel um Fußball. Simple Frage zum Start, damit alle Bescheid wissen: „Ist RWE schlecht oder gut?“ „Ich würde sagen, in dieser Saison stehen wir sehr gut da. Wir spielen guten Fußball“, erwidert Cedric Harenbrock. „Wenn ihr Zeit und Lust habt, ins Stadion zu kommen, schaut euch das gerne mal an.“ Tani Capitain von den Essener Chancen reagiert sogleich und lädt die ganze Truppe ein, mit Projektlehrer Felix Herzenbruch ein Spiel zu besuchen.
Außerdem wollen die Kinder wissen: „Wie viele Tore haben Sie geschossen?“ („In dieser Saison fünf“), „Wie oft trainieren Sie?“ („Fast jeden Tag“), „Seit wann spielen Sie Fußball?“ („Seit ich drei oder vier bin. Es ist gut, wenn man früh anfängt“) und „Wie sind Sie zu Ihrer Rückennummer gekommen?“ („Ich hatte vorher die Elf in Essen, die hat mir aber nicht so viel Glück gebracht. Jetzt habe ich die Acht, die hatte ich damals auch in der Jugend in Leverkusen. Die bringt mir mehr Glück.“)
Rot-Weiss Essen: Abseits des Rasens
Rot-Weiss Essen spielt seit 2022 in der 3. Liga. Neben der Spielberichterstattung wollen wir auch spannende und emotionale Geschichten abseits des Rasens erzählen. Wir stellen die Einlaufkinder vor, porträtieren Fans, sind bei Autogrammstunden dabei und checken das Angebot im Fanshop.
Verbindet auch Sie eine besondere oder persönliche Geschichte mit RWE, haben Sie Ihr Haustier nach einem Fußballspieler benannt oder im Stadion einen Heiratsantrag gemacht? Dann melden Sie sich per E-Mail an redaktion.stadtteile-essen@waz.de. Mehr Foto- und Videoinhalte finden Sie auf unserem Instagram-Account @waz_essen und unter dem Hashtag #wazxrwe.
RWE-Profi Cedric Harenbrock antwortet auch auf private Fragen
Auch privaten Fragen stellt sich Cedric Harenbrock. Manche davon sind recht einfach, „Wie alt sind Sie?“, möchte zum Beispiel ein Schüler wissen. „Das fragt man nicht!“, ruft sogleich ein anderer durch den Presseraum an der Hafenstraße. Harenbrock, der die Frage offenbar nicht indiskret findet, lacht und sagt: „Ich bin 25.“ Überdies erfahren die Jungen und Mädchen, dass er seit über fünf Jahren mit seiner Freundin zusammen ist, dass er sehr auf gesunde Ernährung achtet, sich aber auch mal einen Döner gönnt und dass er gerne irgendwann Kinder hätte, „mindestens zwei“. Und was will man als Schüler noch wissen? Na klar: „Gehst du Gym?“ – „Ja, ich komme aus Wuppertal und da bin ich auch im Fitnessstudio angemeldet.“
Schließlich interessieren sich die Schülerinnen und Schüler auch brennend für sämtliche Themen, die mit ihrem Projektlehrer zu tun haben. Der nimmt die Antworten mit einem Lächeln auf den Lippen aus der letzten Reihe zur Kenntnis. „Wie finden Sie Felix Herzenbruch?“, fragt ein Schüler. Antwort: „Wir verstehen uns sehr gut.“ Und auch diese Frage darf nicht unbeantwortet bleiben: „Waren Sie schonmal mit Herrn Herzenbruch im Club?“ – „Ja, da hat er sogar richtig abgetanzt.“
Projektgründerin: „Kinder, die als Störenfriede galten, verhalten sich am Ende ganz anders“
Herzenbruch begleitet die Schülerinnen und Schüler nun schon seit einigen Monaten. „Nach einem anstrengenden Start sind wir jetzt auf einem guten Stand. Was lesen und schreiben, aber auch den Umgang miteinader betrifft“, sagt er. Er wisse jetzt außerdem, welche Art von Aufgaben den Kindern am meisten Spaß machen, sodass eine gute Atmosphäre im Unterricht entstehe.
Für Karin Plötz, Gründerin von „Fußball trifft Kultur“, ist es schön zu sehen, welche positive Entwicklung die Schülerinnen und Schüler im Verlauf des Projektes nehmen. „Kinder, die zu Beginn als Störenfriede galten, verhalten sich am Ende ganz anders“, ist ihre Erfahrung. Die Verbindung zum Fußball schaffe Struktur, helfe den Kindern, Regeln zu lernen und sich untereinander fair zu verhalten.
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