Essen-Katernberg. Am Katernberger Markt neben dem Bergmannsdom entsteht ein Wohnhaus für Senioren. Was geplant ist und wann es fertigwerden soll.
Das Gelände gleich neben dem Bergmannsdom ist bereits durch Bauzäune abgesperrt – die Bauarbeiten sollen schon in den nächsten Wochen beginnen: Am Katernberger Markt entsteht bis Ende kommenden Jahres ein Seniorenwohnhaus mit drei Etagen. Erste Planungen sehen insgesamt 19 barrierefreie Wohnungen in verschiedenen Grundrissen für Singles und Paare vor, in großen Teilen rollstuhlgerecht. Zusätzlich soll das Gebäude 24 Wohneinheiten für Wohngruppen erhalten.
Fix sind diese Zahlen bislang allerdings noch nicht. Sie könnten sich, sagt der Essener Investor, der namentlich nicht genannt werden möchte, in den nächsten Wochen noch leicht ändern. Rund neun Millionen Euro inklusive Ankauf des Geländes nimmt der Unternehmer für das Projekt in die Hand. „Aktuell stehen wir in den letzten Gesprächen mit den zukünftigen Mietern.“ Da die Vergabe an einen Generalunternehmer bereits erfolgt sei, erwarte man keine großen Erhöhungen bei den Baukosten. Der Baubeginn ist bereits für März dieses Jahres geplant, die Fertigstellung bis Ende 2025.
Barrierefreie Wohnungen gehen auch auf den freien Markt
Das geplante Gebäude soll ein Erdgeschoss, zwei Stockwerke sowie ein Staffelgeschoss erhalten. Zwei Wohngruppen mit je zwölf Einheiten sowie Service-Wohnungen belegen jeweils eine Etage. Sie sollen Senioren zur Verfügung gestellt werden, die Unterstützung benötigen. Stichwort: betreutes Wohnen. Hinzu kommen Ein-bis Zwei-Zimmer-Wohnungen im Erdgeschoss sowie im Staffelgeschoss, die auf dem freien Markt verfügbar sein werden. „Wir haben zu den Planungen kurzfristig noch einen zusätzlichen Aufzug hinzugefügt, sodass die Wohnungen barrierefrei sind.“ Zudem sind drei Eingänge vorgesehen: am Katernberger Markt, an der Viktoriastraße und am Schmiedtkamp. Ebenfalls geplant ist eine Tiefgarage mit 17 Stellplätzen, die von der Viktoriastraße aus angefahren werden kann.
Das äußere Erscheinungsbild soll sich laut Investor an die Architektur der Kirche und des alten Postamts gegenüber an der Viktoriastraße anlehnen – mit genügend Abstand zum denkmalgeschützten Gotteshaus und einer „modernen Interpretation der damaligen Fassadengestaltung“. Will sagen: Es wird ein optisch ähnlicher Klinker verwendet. Die Bauhöhe werde die Höhe des Kirchenschiffs nicht überschreiten, verspricht der Investor. Das Haus erhalte zudem große Balkone oder Terrassen.
Auch ein ökologisches Konzept zur Gestaltung der Grün- und Freiflächen liegt vor. Demnach soll das Gebäude als Passivhaus nach dem KfW-Standard 40 plus gebaut werden. Zur Regenwasser-Verdunstung wird das Dach begrünt und mit Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien ausgestattet. Vorgesehen sind zudem Maßnahmen zur gezielten Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs sowie die Verwendung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit hohem Wirkungsgrad durch im Garten versenkte Wasserspeicher.
Optische Anpassung an das Umfeld in Katernberg
Noch nicht endgültig geklärt ist, wie das Erdgeschoss aussehen wird. Dort wäre beispielsweise Platz für eine Tagespflege oder eine Arztpraxis. „Die Gespräche laufen bereits“, versichert der Investor, der davon ausgeht, dass eine entsprechende Entscheidung innerhalb der nächsten zwei Wochen erfolgen wird. „Im Moment gibt es für diesen Bereich noch drei Kandidaten, die alle einen entsprechenden Vertrag unterschreiben wollen, darunter einen Pflegedienst, eine örtliche Arztpraxis und einen Betreiber in Sachen Pflege aus einer Nachbarstadt.“ Drei unterschiedliche Nutzungskonzepte konkurrieren hier. Je nachdem, wer am Ende den Zuschlag erhalte, könne man das Erdgeschoss entsprechend anpassen.
Der Bedarf für ein Seniorenwohnhaus, so der Unternehmer, sei in Katernberg auf jeden Fall gegeben. Die Gründe für die Investition seien aber vor allem privater Natur. Durch einen Pflegefall in der Familie habe man sich damit beschäftigt, wie man Menschen unterbringen kann, die nicht mehr in der Lage sind, selbstständig zu leben. „Wir haben gesagt, wir suchen andere Wohnformen statt dieser klassischen Pflegeheime im großen Bunker. Wir wollen den Leuten frühzeitig eine Anlaufstelle geben und mit Wohngruppen dafür sorgen, dass sie möglichst lange möglichst autark leben können.“
In den kommenden Wochen soll der abgesperrte Bereich am Katernberger Markt etwas ausgeweitet werden, damit die Arbeiten beginnen können. Spätestens bei der Grundsteinlegung würden Informationen zu den Mietern und Anbietern veröffentlicht. Die könnten bereits 2026 einziehen.
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