Essen-Frillendorf. Schon drei Padel-Tennishallen in Essen: Was ist beim Padel-Tennis anders? Wer spielt das? Wir testen und erklären den neuen Trend.
Zuletzt haben in kurzer Zeit und in mehreren Stadtteilen neue Hallen eröffnet für den Trendsport Padel-Tennis. In Burgaltendorf gibt es eine, in Bergeborbeck, demnächst auch an der Schederhofstraße im Westviertel. Und ganz neu eröffnet hat „We are Padel“, nach eigenen Angaben derzeit Deutschlands größte Padel-Halle. Sie steht im Gewerbegebiet in der Nähe der Straße „Am Schacht Hubert“ in Frillendorf. 5000 Quadratmeter, acht Doppel- und zwei Einzelspielfelder, ab sofort für jeden zu buchen.
„Padel-Tennis ist ideal für Leute ohne Vorkenntnisse, auch für jene, die sich für unsportlich halten“, erklärt Daniel Lingen (33), Regionalleiter des schwedischen Konzerns „We are Padel“. „Es macht sofort Spaß, man hat sofort Erfolgs- und Gruppenerlebnisse.“ Woran das liegt, ist relativ leicht erklärt.
Padel-Tennis Essen: Den Schläger kann man halten wie eine Bratpfanne
Erstens: Der Schläger ist leicht, kurz und aus hartem Kunststoff. Man kann ihn halten wie eine Bratpfanne und einfach auf den Ball hauen, meistens geht er rüber. Vielleicht auch, weil das Netz niedriger ist. Zweitens: Das Spielfeld ist kleiner als beim regulären Tennis, und das Feld ist umgeben von Glaswänden. Die Wände spielen mit. Das heißt: Prallt der Ball an die Wand, ist er noch im Spiel, so ähnlich wie beim Squash. „Das macht das Spiel sehr dynamisch und lustig“, sagt Lingen.
Wer spielt Padel-Tennis? Lingen antwortet wie aus der Pistole geschossen: „Alle.“ Kinder, Jugendliche, Erwachsene, auch Senioren. Es gebe sportlich Interessierte und Ehrgeizige, viele haben früher Tennis gespielt. Aber die Halle sei auch ein idealer Ort für Firmen-Events und Junggesellenabschiede, „das Gruppenerlebnis ist sehr groß, man hat sofort Spaß zusammen.“ Die Zahl der Regeln ist ausgesprochen überschaubar, und in anderen Ländern ist Padel-Tennis längst total verbreitet. „In Spanien gibt es 20.000 Padel-Plätze, in Deutschland vielleicht 500 mittlerweile.“ Auch reguläre Tennisclubs reagieren hierzulande auf den Trend, richten auf ihren Anlagen vereinzelte Padel-Spielfelder ein.
Padel-Tennis blieb in Deutschland lange ein absoluter Geheimtipp
Lingen selbst war erfolgreicher Leistungs-Tennisspieler, siebenmal Training die Woche, am Wochenende Wettkämpfe, doch während des Studiums musste er kürzer treten, „meine Leistungskurve sank rapide“. So kam er zum Padel-Tennis, 2013 war das, und weil Padel-Tennis sehr lange ein absoluter Geheimtipp blieb, stieg Lingen schnell auf zum Rekord-Nationalspieler in Deutschland. „Die Szene blieb lange so klein, da war das kein Wunder.“
Doch weil „Padel“ so leicht zu lernen ist und sofort funktioniert, erobern die Hallen jetzt die Region. In Frillendorf hat „We are Padel“ eine neue Halle des TÜV Nord bezogen, die der TÜV an den Konzern vermietet hat.
Vorsicht bei der Anreise: Straße steht noch nicht in digitalen Verzeichnissen
Und wie bucht man jetzt? Spielzeiten (Doppelfeld für vier Spieler 40 Euro die Stunde, Einzelfeld für zwei Spieler 24 Euro die Stunde, Rabatt-Aktionen über die App) kann man ab sofort online buchen. Vorsicht bei der Anreise: Die offizielle Adresse ist „Am Wetterschacht“, die Straße geht von der Straße „Am Schacht Hubert“ ab. Doch elektronische Navigationssysteme finden die Straße noch nicht. Besser also „We are Padel Essen“ googeln und sich dann auf der Homepage orientieren. Dort ist auf einer Karte der genaue Standort eingezeichnet.
Padel-Schläger leiht man vor Ort (3 Euro), Bälle müssen vor Ort gekauft werden. Padel-Tennisbälle sehen übrigens genauso aus wie normale, sind aber etwas weicher.
Wir haben es selbst vor Ort ausprobiert, das Spiel mit dem Tennisschläger, den man wie eine Bratpfanne halten kann, und was sollen wir sagen? Es funktioniert tatsächlich sofort und macht Laune. Praktikant, Volontärin, Fotoredakteurin und Redakteur haben sich ein kurzes Doppel geliefert, und eigentlich wollten wir nach ein paar Minuten Spiel sämtliche dienstlichen Termine des restlichen Tages absagen, unsere Diensthandys ausschalten und einfach weiterspielen. Aber das haben wir uns dann doch nicht getraut.
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