Essen. Peter Ricken galt als einer der bekanntesten Apotheker in Essen. In der Corona-Pandemie eröffnete er das erste Testzentrum in der Grugahalle

Peter Ricken zählte zu den bekanntesten Apothekern in Essen. Als die Corona-Pandemie mit voller Wucht ausbrach, war er es, der sich besonders engagierte und zugleich neue Geschäftsfelder entdeckte. So eröffnete Peter Ricken Anfang März 2021 in der Grugahalle - in Anwesenheit des Oberbürgermeisters und des Ordnungsdezernenten - das erste Impfzentrum im Stadtgebiet.

Es ermöglichte endlich die lang ersehnten kostenlosen Bürgertests, Dutzende weitere Testzentren im Stadtgebiet sollten folgen. „Aus der Not eine Tugend machen“, lautete seine Devise. Der Essener Apotheker belieferte darüberhinaus etliche Unternehmen an Rhein und Ruhr regelmäßig mit Corona-Selbsttests. Auf Wunsch schickte er interessierten Firmen auch mobile Test-Trupps ins Haus. „Die Hälfte meines Geschäfts wickele ich inzwischen mit Firmenkunden ab, die ich vor einem Jahr noch gar nicht kannte“, sagte er damals.

Als die Pandemie längst abgeklungen war, betrieb Peter Ricken in der Rathaus-Galerie nahe der Apotheke bis Ende Dezember das letzte Corona-Testzentrum, in dem zugleich bis zu 100 Menschen am Tag geimpft wurden.

Umgänglich im Wesen und offen für neue Entwicklungen

Das alles machte Peter Ricken einem größeren Publikum bekannt, auch diese Zeitung berichtete mehrfach über seine geschäftlichen Aktivitäten. Ihm eilte der Ruf voraus, offen für neue Entwicklungen zu sein. Kolleginnen und Kollegen beschrieben ihn als umgänglich.

Ricken betrieb vier Apotheken im Ruhrgebiet: die Apotheke Rathaus-Galerie an der Porschekanzel, die er von seinem Vater übernommen hatte, dann die Apotheke am Hauptbahnhof, eine weitere in Hagen und die vierte nahe dem evangelischen Krankenhaus Mülheim.

Die Apotheken in Essen, Hagen und Mülheim sind wegen des Trauerfalls vorübergehend geschlossen.
Die Apotheken in Essen, Hagen und Mülheim sind wegen des Trauerfalls vorübergehend geschlossen. © WAZ

Seit wenigen Tagen sind diese Apotheken geschlossen. Auf Aushängen in den Schaufenstern heißt es: „Die Apotheke bleibt vorübergehend wegen Todesfall geschlossen.“ Lediglich bereits bestellte Medikamente könnten noch abgeholt werden.

Peter Ricken ist vor wenigen Tagen, am 25. Januar 2024, plötzlich und völlig unerwartet im Alter von nur 47 Jahren verstorben - an den Folgen eines Routine-Eingriffs im Krankenhaus, wie es heißt.

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