Essen. Die Vollsperrung der A42 wegen der maroden Kanal-Brücke ist nur ein Vorgeschmack. Auch auf der A40 und auf der A52 müssen Brücke ersetzt werden.
Stau, Staub und strapazierte Nerven: Was Autofahrer und Anwohner im Essener Norden derzeit wegen der Vollsperrung der A42 erleben und erleiden müssen, wird sich in nicht allzu ferner Zukunft andernorts in der Stadt Essen wiederholen. Denn der Neubau der Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal ist nur der Auftakt für weitere Sanierungen. Nach Angaben der Autobahn GmbH Rheinland müssen auch an der A40 und an der A52 mehrere Brücken ersetzt werden.
Die Brücken wurden in den 1960er und 1970er Jahren gebaut. Ihre „Lebensdauer“ läuft zwischen 2030 und 2035 ab. Es kann aber auch schneller gehen.
Die A40-Brücke an der Hausackerstraße in Essen rostet vor sich hin
Die Brücke über die A40 an der Hausackerstraße/Berliner Straße steht bereits auf der Liste. Die Brücke, die Frohnhausen und Holsterhausen miteinander verbindet, war zwar erst vor rund fünf Jahren aufwendig saniert worden, doch galt dies nur für die Oberfläche. Auf einer Sperrung der Autobahn wurde seinerzeit verzichtet, der Korrosionsschutz am Unterbau der Brücke sei deshalb nicht erneuert worden, erläuterte Tobias Fischer von der Autobahn GmbH Rheinland am Donnerstag vor dem Verkehrsausschuss des Stadtrates. Das hat Folgen: „Eisen liegt blank und rostet vor sich hin. Wir müssen die Brücke neu bauen“, so Fischer. Die A40 muss dafür gesperrt werden.
Wann? Pläne lägen bereits in der Schublade. Demnach soll alles ganz schnell gehen, wie Fischer ausführte. „Die Sperrung sollte nicht länger als 19 oder 20 Tage dauern.“
Wann die Brücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wie schnell es mit der Autobahnbrücke der A42 über den Rhein-Herne-Kanal weitergeht. Die A40 ist Teil der großräumigen Umleitung, insbesondere für den Fernverkehr. Auch will die Autobahn GmbH abwarten, was das Verkehrsgutachten ergibt, das die Stadt Essen im Zusammenhang mit den noch vagen Plänen für einen Deckel in Auftrag gegeben hat.
Auch der „Flüsterasphalt“ der A40 soll wieder erneuert werden
Der „Flüsterasphalt“ der A40 muss also noch etwas länger halten. Auch dessen Lebensdauer endet. Die schallschluckende Wirkung wäre damit dahin, der Belag soll deshalb erneuert werden.
Einen Termin gibt es hingegen für den Abriss der Fußgängerbrücke über die A40 in Frillendorf. Der Übergang ist gesperrt, der Abriss überfällig. Mehrmals war er in Abstimmung mit der Stadt nach Angaben der Autobahn GmbH aus Rücksicht verschoben worden, unter anderem wegen des Weihnachtsmarktes. Denn die Autobahn müsste dafür gesperrt werden. Nun soll es Mitte April so weit sein, spätestens im Mai. „Alles hängt von der A42 ab“, sagt Fischer.
Und an weiteren Brücken der A40 stehen ebenfalls Bauarbeiten an. Die Deutsche Bahn möchte die Gleisstrecke unter der Kaiserhofbrücke erweitern, um zwei Gleise für den RRX zu haben, wie Tobias Fischer berichtete. „Die Widerlager müssen versetzt werden. Das ist eine Herausforderung.“
Das alles dürfte aber ein Kinderspiel sein gegen den Abriss der Helbingbrücken. Das Brückenbauwerk unweit des Hauptbahnhofs war zuletzt 2012 aufwendig saniert worden, drei Monate lang war die A40 gesperrt. Ab 2029 werde sich die Autobahn GmbH mit einem Neubau beschäftigen müssen, so Fischer. Es werde Jahre dauern, bis die neue Brücke steht.
Was das für das innerstädtische Straßennetz bedeutet, kann man sich auch ohne viel Fantasie leicht ausmalen. Zumal bis 2035 auch die Lebensdauer wichtiger Brücken an der A52 ausläuft. Die Brücke an der Ruhrallee, die Autobahnbrücke über die Norbertstraße und die Brücke an der Sommerburgstraße - sie alle müssen durch Neubauten ersetzt werden. „Es wird maximal ungemütlich“, weiß Andreas Demny vom Amt für Straßen und Verkehr.
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