Essen. Die Rampe dicht und dann fiel auch noch die Eisdisco am Abend aus: Der Essener Wintertraum hatte am Samstag mit großen Problemen zu kämpfen.

Der Essener Wintertraum kämpft mit der Eisqualität: Am Samstagabend (20.1.) drängen sich etliche Menschen auf der XXL-Eisfläche auf Kennedyplatz. Doch die Freude der Eisdisco-Besucherinnen und Besucher soll nicht lange halten. Wegen zahlreicher Löcher im Eis und etlichen Stürzen verlassen zahlreiche frustriert die Bahn. Rund anderthalb Stunden nach dem Start sehen offensichtlich auch die Veranstalter ein, dass es eine Fortführung keinen Sinn habe und schließen die Eisfläche. „Das ging nicht mehr“, sagte einen Tag später auch Eismeister Uwe Loch.

Die Probleme am Abend sind nicht die ersten am Samstag. Bereits früher am Tag musste schon die obere der beiden Eisflächen geschlossen werden, nachdem ein Kühlungsschlauch geplatzt war. Ein Besucher habe laut Veranstalter mutwillig mit den Schlittschuhkufen in das Eis gehackt. Die Rampe, die die kleinere obere mit der größeren unteren verbindet, musste geschlossen werden. Am Sonntag kann der Essener Wintertraum aber wieder wie gewohnt öffnen, hieß es am Samstagabend im Gespräch mit Veranstalter Oliver Müller vor Ort. Eismeister Uwe Loch bestätigt das dann am Sonntagvormittag: „Wir haben wieder wie gewohnt geöffnet“. Eine Nachtschicht musste eingelegt werden, um die Schäden zu beheben.

Essener Wintertraum: Veranstalter erlebt den Samstagabend als Katastrophe

Für Veranstalter Oliver Müller ist der Samstagabend eine Katastrophe gewesen. Viele Besucher haben den Eintritt zurückbekommen, nachdem die Eisbahn geschlossen wurde, berichtet er. „Das macht uns fertig. Wir haben das ja gemacht, um den Menschen Freude zu bereiten“, sagt der Mann, der den Essener Wintertraum zusammen mit seiner Frau Steffi in diesem Jahr das erste Mal überhaupt auf die Beine stellt. Zehn Auflagen sollen in den nächsten Jahren folgen, entsprechende Verträge sind unterzeichnet.

Die Initiatoren des „Essener Wintertraums“: Oliver und Steffi Müller bei der Eröffnung der Eisfläche am  12. Januar 2024.
Die Initiatoren des „Essener Wintertraums“: Oliver und Steffi Müller bei der Eröffnung der Eisfläche am 12. Januar 2024. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Was aber ist das Problem mit dem eisigen Untergrund am Samstag gewesen? „Wir vermuten, dass warme Luft aus der Tiefgarage nach oben zieht und an das Eis kommt. Das ist dann wie Crushed Eis“, so Oliver Müller am Samstagabend. Die Herstellerfirma der Eisbahn sei bereits über die Probleme in Kenntnis gesetzt worden.

Die Rampe sei zuvor unabhängig von dieser Problematik geschlossen worden. Nachdem ein Schlauch geplatzt war, sei Kühlflüssigkeit ausgetreten. Diese habe dann dafür gesorgt, dass das Eis auf der Rampe aufweicht. Müller kündigt am Samstagabend an, dass in der Nacht auf Sonntag regelmäßig Wasser mit einem Schlauch auf das Eis gegeben wird, sodass der Wintertraum am Sonntag wieder öffnen könne. „Wir haben die ganze Nacht über Wasser aufgetragen“, sagt am nächsten Tag Uwe Loch.

Essener Wintertraum: Viele Besucher sind am Samstagabend enttäuscht

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Zurück zur Absage der „Eis Disco“: Als der Aufruf erschallt, das Eis zu räumen, sind viele Besucher zunächst verwirrt. Innerhalb der nächsten zehn Minuten verlassen aber alle die Eisfläche. Dutzende drängeln sich, um die geliehenen Schlittschuhe abzugeben und Tickets umzutauschen. Eine Dortmunderin sei extra wegen der Eisfläche nach Essen gefahren. „Ich spiele Eishockey in der zweiten Bundesliga“, sagt sie im Gespräch mit dem Reporter, möchte ihren Namen aber nicht öffentlich nennen. „Das Ganze hier ist schlimmer als ein Teichacker!“, sagt sie. Immer wieder habe sie am Samstag auf die Schäden im Eis hingewiesen.

Die Eisqualität auf dem Kennedyplatz ließ am Samstagabend zu Wünschen übrig.
Die Eisqualität auf dem Kennedyplatz ließ am Samstagabend zu Wünschen übrig. © WAZ | Jonas Joisten

Die Antwort sei immer gewesen, dass zu wenig Personal vorhanden wäre. „Ich bin genervt und frustriert. Wir sind nur eine Viertelstunde gelaufen – das Verletzungsrisiko war einfach zu groß. Ich frage mich, wie die Veranstalter das bei steigenden Temperaturen hinbekommen wollen?“ Der Abend sei für sie gelaufen, wiederkommen möchte sie nicht. Theoretisch könnte sie es aber, der Essener Wintertraum läuft noch bis zum 10. März.

Andere Besucher haben indes mehr Verständnis für die Situation. Eine Gruppe von Freunden wollte den Abend auf der Eisbahn am Kennedyplatz ausklingen lassen. „Wir sind insgesamt nur eine halbe Stunde gefahren“, sagt eine Studentin. Trotzdem würde sie die Eisfläche gerne noch einmal ausprobieren. „Das ist bestimmt cool, wenn es funktioniert. Ich würde es gerne noch einmal testen“, so die Essenerin.

Auch ein weiterer Besucher möchte es noch einmal versuchen: Der 16-jährige Essener gehe regelmäßig Schlittschuhlaufen. „Weil ich mein Geld wiederbekomme, ist alles gut“, sagt er. Trotzdem fällt am Samstagabend auch sein Fazit nicht gut aus. Die Eisqualität auf dem Wintertraum sei „viel schlechter“ als in der Eissporthalle Essen-West – und auch als bei der Eisbahn auf Zollverein, auf der vom 9. Dezember bis zum 7. Januar 24.000 Besucher gezählt wurden.

Öffnungszeiten und Preise

Geöffnet ist von Sonntag bis Donnerstag zwischen 11 und 21 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 23 Uhr.

Erwachsene zahlen für 4 Stunden 9 Euro, Kinder und Jugebdliche 5 Euro. Early-Bird-Tickets kosten für 3 Stunden 2,50 Euro. Wenn eine Eisdisco stattfinden, kostet der Eintritt ab 19 Uhr 12 Euro.

Karten sind online 10 Prozent günstiger: essener-wintertraum.ticket

Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann sich vor Ort für 6 Euro welche leihen.

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