Essen-Kettwig. Die Charlottenhofstraße in Essen-Kettwig ist eine wichtige Pendler-Strecke und voller gefährlicher Löcher. Woran die Sanierung bisher scheitert.
Geplant ist die Sanierung der Charlottenhofstraße in Kettwig schon lange: Doch Jahr für Jahr geht ins Land, ohne dass sich etwas auf der beliebten Pendlerstrecke zwischen Niederberg und der Stadt Essen tut. Ab und zu sichten Ortskundige Warnbaken an den schlimmsten Schlaglöchern, doch keinerlei Bautrupps. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt die Stadt Essen, warum noch nichts passiert ist – und wie die weitere Vorgehensweise in diesem Jahr sein wird.
Sicherungskonzept für Böschungsbereiche ist in Arbeit
Im vergangenen Frühjahr hatte das Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen, wie damals berichtet, geotechnische Untersuchungen veranlasst. Diese wurden im Bereich der Steilrampe zwischen der Einmündung Werdener Straße und dem Beginn der Serpentinen auf der Charlottenhofstraße durchgeführt. Es ging darum, „belastbare Aufschlüsse über die Zusammensetzung, die Tragfähigkeit und Standsicherheit des Untergrundes zu erhalten“, teilt die Stadt mit.
Und das Ergebnis? Das hat zu einer veränderten Sichtweise der Behörde geführt. Es mangelt in diesem Bereich an „Standsicherheit“, dies hätten die Auswertungen des beauftragten Gutachters ergeben, resümiert Pressereferent Patrick Betthaus und erklärt im Weiteren: „Eine akute Gefährdung liegt nicht vor, allerdings ist langfristig eine Sicherung der gefährdeten Böschungsbereiche unumgänglich. Ein entsprechendes Sicherungskonzept wird zurzeit erarbeitet.“
Es gibt Auswirkungen auf die Entwässerungsplanungen
Zudem haben die unsicheren Gegebenheiten auf der Zufahrt zur Serpentine Auswirkungen auf die Entwässerungsplanungen der gesamten Sanierung. Betthaus: „Die Entwässerung muss aufgrund der Situation vor Ort nun nämlich neu geplant werden, da sie sich nicht wie ursprünglich vorgesehen umsetzen lässt.“ Gleiches gelte für die Höhenplanung der Maßnahme, die die Geländeverhältnisse dargestellt. Das Problem hierbei sei, „dass die Straße so schadhaft ist, dass es zu Absackungen gekommen ist“.
Einen genauen Zeitrahmen für die Umsetzung der Gesamtmaßnahme könne vom Straßenverkehrsamt aus den zuvor genannten Gründen daher leider noch nicht genannt werden, teilt Betthaus mit. Die entsprechenden Planungen würden allerdings bereits laufen.
Bagger werden auf der Charlottenhofstraße also nach dem aktuellen Stand in absehbarer Zeit nicht gesichtet werden können. Wie lange die Abwicklung der Baumaßnahme dauern wird, ist auch unbekannt. Ursprünglich war man in der städtischen Verwaltung von einem Jahr Bauzeit (mit Vollsperrung und Umleitung über andere Verkehrswege) ausgegangen. Den Ratsgremien waren geschätzte Kosten in Höhe von rund 3,85 Millionen Euro genannt worden. Doch das war noch vor der Ukraine-Krise.
Provisorische Instandsetzung ist abhängig von der Witterung
Dennoch: Vor dem Hintergrund der schlechten Straßenverhältnisse auf der Charlottenhofstraße habe die Stadt vorgesehen, die Fahrbahn auf einer Fläche von rund 2400 Quadratmetern instand zu setzen. Das klingt jetzt nicht nach allzu viel, immerhin handelt es sich um eine 1,7 Kilometer lange Strecke zwischen der Stadtgrenze Heiligenhaus und der Kreuzung Werdener Straße. Betthaus: „Das bedeutet, es werden die schlimmsten Schlaglöcher und Fahrbahnaufbrüche repariert.“ Diese provisorischen Arbeiten sollen – abhängig von den Witterungsverhältnissen – zeitnah umgesetzt werden, heißt es. Diese Aktion laufe im Übrigen zusätzlich zu den Verfüllungen von Schlaglöchern im Stadtgebiet, deren Erhöhung auf 500 Stück täglich von Oberbürgermeister Thomas Kufen vor einigen Tagen angekündigt wurde.
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