Essen. Der Umbau des alten Galeria Kaufhof-Warenhauses geht voran. Nicht mehr allzu lange, dann soll die Fassade in Sandsteinoptik komplett fertig sein.
Die neue Fassade der Großbaustelle Königshof (früher Galeria Karstadt Kaufhof) ist weitgehend fertiggestellt. In der vorletzten Etappe haben sie jetzt einen Hingucker fertiggestellt: die so genannte runde Ecke am künftigen Haupteingang zur geplanten Markthalle im Erdgeschoss.
Die Fassaden-Elemente in Sandsteinoptik sind angebracht und kein Gerüst verstellt mehr den Blick darauf. Das Gerüst an der Ecke Willy-Brandt-Platz / Ecke Lindenallee ist kurz vor Weihnachten rückgebaut worden. Einen weiteren Haupteingang wird es direkt zum Platz hin geben, ferner ist ein kleinerer Eingang an der Lindenallee geplant. Auch der neue Königshof kann in Zukunft über den Pavillon mitten auf dem Willy Brandt-Platz betreten werden.
Neuer Pavillon bleibt weiterhin Eingang zum riesigen Untergeschoss
Der alte Pavillon ist abgerissen und durch einen modernen Kubus mit gläsernen Fronten ersetzt worden. Die Glaswände stehen bereits, jetzt müssen nur noch die freiliegenden Betonelemente verkleidet werden. „Dies geschieht mit demselben Material wie beim Königshof-Neubau“, sagt Bauleiter Thomas Bünte von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Königshof. Wie schon früher beim Kaufhof führen Rolltreppen hinunter in das riesige Untergeschoss , das auch als Durchgang zur Passarelle und zu den U-Bahnhöfen dient.
Ein offenes Fassadenstück gibt es jetzt nur noch direkt neben der Hauptpost. „Es soll noch im ersten Quartal geschlossen werden“, fügt Bünte hinzu. Es sei vorgesehen, dass an diesem Fassadenteil der Schriftzug „Königshof“ angebracht wird. Die Buchstaben sollen senkrecht angeordnet werden. Es gebe allerdings noch eine technische und gestalterische Abstimmung.
Der neue Königshof ähnelt in der Architektursprache sehr stark dem Defaka-Warenhaus, das an derselben Stelle von 1937 bis 1976 gestanden hat. Die Sandsteinfassade hatte ebenfalls die typisch runde Ecke. Das Defaka-Gebäude musste vor fast fünfzig Jahren dem Horten-Neubau weichen.
Ebenso aufwändig wie zeitraubend gestaltet sich die Betonsanierung auf dem Willy-Brandt-Platz, der nahezu zur Hälfte durch einen Bauzaun abgetrennt ist. Schon zu Galeria Kaufhof-Zeiten war immer wieder Wasser in das Kellergeschoss eingedrungen. Um diesen erheblichen Missstand zu bebeben, hat man sich für die umfassende Sanierung und Abdichtung der Betondecke entschieden.
Schlechtes Wetter hat Betonsanierung am Willy Brandt-Platz erheblich verzögert
Das Basement des neuen Königshofs reicht bis fast drei Meter an den Handelshof heran und nimmt somit fast den gesamten unterirdischen Teil des Platzes in Anspruch. Thomas Bünte macht deutlich, dass erhebliche Witterungsprobleme wie zuletzt der Dauerregen im Dezember/Januar die Sanierung verzögert hätten. „Bei besserem Wetter wären wir viel schneller fertig geworden.“ Der Bauleiter geht davon aus, dass die Sanierung im Sommer 2024 abgeschlossen sein dürfte.
Immer noch nicht installiert ist der riesige Kältelüfter für den neuen Königshof. Zwei Versuche, das tonnenschwere Teil per Autokran auf das Dach des Gebäudes zu hieven, waren fehlgeschlagen. Bei der ersten Aktion wehte der Wind so stark, dass das Teil gar nicht erst an den Haken des Autokrans kam. Beim zweiten Versuch am 24. Oktober geschah ein ärgerliches Malheur.
Als ein Autokran ein Bauteil des Kältelüfters von einem Tieflader anhob, rutschte dieses ab, das acht Tonnen schwere Gerät krachte gegen einen Baum. Der Lüfter wurde dabei beschädigt, auch der Baum bekam etwas ab. „Offenbar ist beim Aufhängen etwas schiefgegangen“, berichtete der Bauleiter damals. Im Februar solle es einen dritten Versuch geben, heißt es nun.
Wann wird der mehrjährige Umbau abgeschlossen sein und der neue Königshof endlich seine Pforten öffnen? Zuletzt war von der Eröffnung nach den Sommerferien 2024 die Rede.
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