Essen. Die Stadt Essen plant an der B224 den Umbau einer wichtigen Kreuzung zur Erschließung von „Emil Emscher“. Warum dies schwierig wird

Die Stadt Essen nimmt den Bau des „Gewerbeboulevards“ zur Erschließung der ehemaligen Bergbaufläche „Emil Emscher“ im Essener Norden in Angriff. Als erster Schritt soll eine der am stärksten befahrenen Kreuzungen der Stadt umgebaut werden. Dass die A42 für den Verkehr gesperrt ist und die marode Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal in den kommenden Jahren durch einen Neubau ersetzt werden soll, kommt angesichts der ehrgeizigen Pläne der Städte Essen und Bottrop zur Unzeit.

Die Vollsperrung der A42 „kommt uns natürlich nicht gelegen“, sagt Gernot Pahlen, Geschäftsführer der „Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft“, welche die beiden Nachbarstädte gemeinsam mit der RAG gegründet haben, damit aus einer Vision möglichst bald Wirklichkeit wird.

„Freiheit Emscher“ umfasst 1700 Hektar in Essen und Bottrop

Die Vision: Möglichst innovative Unternehmen sollen sich zu beiden Seiten des Rhein-Herne-Kanals ansiedeln auf fünf ehemaligen Bergbauflächen, die für die Ansiedlung „zukunftsweisender Gewerbequartiere“ erschlossen werden sollen. Das 40 Hektar große Areal von „Emil Emscher“, westlich der Gladbecker Straße gelegen, ist eine der vielen, einst vom Bergbau genutzten Flächen. Insgesamt geht es um 150 Hektar neuer Gewerbeflächen in einem 1700 Hektar großen städtebaulichen Entwicklungsgebiet mit dem vielversprechenden Namen Emil Emscher.

„Emil Emscher“ soll in der ersten Jahreshälfte 2024 aus der Bergaufsicht entlassen werden, 2025 will die Stadt einen Bebauungsplan für das Entwicklungsgebiet aufstellen. Planungsrechtlich wäre der Weg dann frei für Neuansiedlungen. Damit sich Unternehmen dort niederlassen können, muss das Gelände erschlossen werden.

Mit der B224 wird eine wichtige Ein- und Ausfallstraße Essens zur Baustelle

Geplant ist der Bau eines „Gewerbeboulevards“. Dieser soll durch das Gelände von der Prosperstraße in Bottrop bis zur Daniel-Eckardt-Straße und zur Gladbecker Straße in Essen führen. Weil neue Unternehmen auch mehr Verkehr anziehen, muss auch die Kreuzung Gladbecker Straße (B224)/Daniel-Eckardt-Straße/Teilungsweg ausgebaut werden.

Mit der B224 wird damit eine der wichtigsten Aus- und Einfallstraßen der Stadt zur Baustelle. Vor diesem Hintergrund werde es spannend sein, zu beobachten, wie es mit der A42 weitergehe, sagt Gernot Pahlen. Vor allem: „Wann ist die neue Brücke fertig.“

Wichtige Kreuzung der B224 wird komplett umgebaut

Die Planungen für den Umbau der Kreuzung sind bereits fortgeschritten. Die wichtigsten Neuerungen: Die Daniel-Eckardt-Straße erhält eine zweite Linksabbiegerspur, damit der Verkehr schneller in Richtung Autobahn abfließen kann. Auf der Gladbecker Straße (B224) wird es aus Richtung Innenstadt für Linksabbieger in die Daniel-Eckardt-Straße ebenfalls zwei Spuren geben. Aus Richtung Norden bleibt es auf der B224 für Rechtsabbieger in die Daniel-Eckardt-Straße bei einer Spur. Auf der B224 wird der Verkehr geradeaus weiterhin jeweils auf zwei Spuren geführt, die Fahrbahn wird aber durch einen Grünstreifen voneinander getrennt.

Komplett umgebaut wird der Teilungsweg. In die Gladbecker Straße können Verkehrsteilnehmer dann nur noch in Richtung Norden abbiegen, aber nicht mehr in Richtung Innenstadt. Auch über die Kreuzung hinweg, also geradeaus in die Daniel-Eckardt-Straße wird man nicht mehr fahren können. Auf der Gladbecker Straße soll es dafür nördlich der Kreuzung eine Wendeschleife geben.

Die Ruhrbahn plant auf „Emil Emscher“ einen neuen Betriebshof

Die Stadt Essen will 2026 mit dem Ausbau der Kreuzung beginnen. Rund 5,5 Millionen Euro soll der Umbau kosten. Zunächst 400.000 Euro soll der Verkehrsausschuss des Stadtrates für Ingenieurleistungen freigeben.

Aktuell ist die Gladbecker Straße (B224) Teil der Umleitungsstrecke, über die der Verkehr in Fahrtrichtung Osten von der A42 in Bottrop-Süd bis zum Autobahnkreuz Essen-Nord geführt wird. Stau ist an der Tagesordnung. Nach dem Stand der Dinge soll die Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal im April zumindest für Pkw wieder freigegeben werden. Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen werden aber voraussichtlich weiterhin durch den Essener Norden umgeleitet.

Für den Umbau der Kreuzung Gladbecker Straße/Daniel-Eckhardt-Straße/Teilungsweg rechnen die Planer mit zwei Jahren Bauzeit. Wobei die Zeit durchaus drängt. 2027 will die Ruhrbahn auf „Emil Emscher“ ein Busdepot in Betrieb nehmen, die Busflotte soll von Diesel auf Wasserstoff umgestellt werden. Das Verkehrsunternehmen passe damit ins gewünschte Portfolio von „Freiheit Emscher“.

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