Essen. Hundehaufen auf der Wiese und im Sandkasten sind seit Jahren für viele ein Ärgernis. So schildert ein Essener Spielplatzpate die Situation.
Hundekot auf dem Spielplatz – das ist ein Reizthema für Klaus Adelskamp. Schon seit 30 Jahren engagiert sich der Essener als Spielplatzpate, doch dieses Problem sei einfach nicht in den Griff zu bekommen. Das rücksichtslose Verhalten so mancher Hundehalterinnen und -halter frustriere ihn.
Vom Balkon ihrer Wohnung in Bochold haben Klaus Adelskamp und seine Frau Walburga einen direkten Blick auf den Spielplatz, um den sie sich seit vielen Jahren ehrenamtlich kümmern. Immer wieder beobachten sie, wie Herrchen oder Frauchen mit ihren Vierbeinern Runden drehen und die Tiere auf dem nächstgelegenen Grün ihr Geschäft verrichten lassen. Dass genau dieses Grün aber zu einem Spielplatz gehöre, auf dem Hunde gar nicht erlaubt seien, störe viele einfach nicht. „Es ist eine Bequemlichkeit der Hundehalter“, sagt Adelskamp.
Hunde auf dem Spielplatz: Dieses Bußgeld droht in Essen
Gespräche mit den Haltern der Tiere verliefen unterschiedlich, berichtet er. Einige zeigten Einsicht, aber änderten nicht unbedingt ihr Verhalten, von Einzelnen sei er sogar schon beschimpft worden. Grundsätzlich dürfen Hunde auf öffentlichen Spielplätzen gar nicht mitgeführt werden, darauf weisen Schilder hin. Wer es dennoch tut und vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) erwischt wird, muss 75 Euro zahlen. Für Hundekot auf dem Spielplatz werden sogar 125 Euro fällig.
Aus Sicht von Spielplatzpate Adelskamp sind die Kontrollen des KOD allerdings nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Er selbst hat sich schon mehrfach auf verschiedenen Wege für verstärkte Kontrollen eingesetzt, 2019 hatte die Stadt den KOD personell verstärkt und mehr Präsenz an Spielplätzen angekündigt. Doch das Problem des Hundekots gebe es weiterhin, nicht nur in Bochold, sondern an vielen weiteren Orten, und ihm falle so langsam auch keine Lösung mehr ein, sagt der Ehrenamtler.
Klagen über Hundekot kommen aus verschiedenen Essener Stadtteilen
Jüngst hatte ein Anwohner des Rüttenscheider Haumannplatzes anonym an die Bezirksvertretung 2 geschrieben und sich über tierische Hinterlassenschaften auf dem dortigen Spielplatz beklagt. „In letzter Zeit habe ich beobachtet, dass sich immer wieder Hundebesitzer mit ihren Tieren auf den Spielplätzen und den angrenzenden Wiesen aufhalten“, heißt es in dem Schreiben. „Diese Situation ist besorgniserregend und gefährlich, insbesondere für die Sicherheit unserer Kinder.“
Nach der Berichterstattung meldeten sich mehrere Leserinnen und Leser aus verschiedenen Essener Stadtteilen, die über ähnliche Zustände vor ihrer Haustür klagen. Auch der Kinder- und Jugendbeauftragte im Bezirk 4, Christian Müller, kennt das Problem seit Langem. Hundewiesen seien nur für den unmittelbaren Einzugsbereich eine gute Lösung, erfahrungsgemäß würden Hunde im Alltag eben direkt vor der Haustür ausgeführt und nicht kilometerweit entfernt.
Hunde sind auf Spielplätzen grundsätzlich nicht erlaubt
Es bleibe nur der Weg, immer wieder mit den Hundehalterinnen und -haltern ins Gespräch zu kommen, über das Thema zu informieren und aufzuklären, sagt Müller. Eine Option könnten auch Spender für Hundekotbeutel sein, die dort aufgestellt werden, wo häufiger Hinterlassenschaften zu finden sind.
Für Spielplatzpate Adelskamp ist das zumindest auf und an öffentlichen Spielflächen keine Lösung, denn dort gehe es nicht darum, Hundekot einzusammeln – Tiere dürften die Bereiche schließlich gar nicht erst betreten. „Auf dem Spielplatz sind Hunde einfach tabu“, sagt er. Darüber klärt ein auch ein Info-Blatt von Grün und Gruga, Ordnungsamt und Kinderbüro auf, das gemeinsam mit der entsprechenden ordnungsbehördlichen Verordnung verteilt wird.
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