Essen. Mit weißer Wandfarbe ist in Essen eine stationäre Blitzanlage am Werdener Berg beschädigt worden. Die Polizei Essen hat Ermittlungen aufgenommen.
Waren es Rachegelüste oder Frust? Das muss an dieser Stelle offen bleiben, Fakt aber ist: Der stationäre Blitzer am Werdener Berg ist mit weißer Farbe beschmiert worden. Wann genau, ist unklar. Die Polizei Essen jedenfalls hat seit dem frühen Mittwochmorgen (3.1.) Kenntnis von dem kümmerlichen Zustand der Anlage an der Bredeneyer Straße, die von der Stadt betrieben wird. Diese weiß ebenfalls von der Farbattacke.
Gegen 4.20 Uhr sei die Polizei am Mittwoch über die Sachbeschädigung des Gerätes informiert worden, erklärt deren Sprecher Thomas Weise auf Anfrage unserer Redaktion. Nach seinen Angaben soll es sich um Wandfarbe handeln, mit der der untere Bereich des Blitzers großflächig beschmiert worden ist. Im oberen Bereich, aus denen die gestochen scharfen Aufnahmen von Temposündern angefertigt werden, ist weniger Weiß auf die kleine Scheibe aufgetragen worden. Trotzdem heißt es seitens der Stadtverwaltung, dass die Scheibe gereinigt werden muss, damit Laser und Kamera wieder ordnungsgemäß funktionieren.
Blitzer in Essen-Bredeney beschmiert: Ermittlungen laufen
Trotzdem stellt sich die Frage: Hatten es der oder die Schmierfinken dann doch zu eilig, um die gesamte Anlage in Weiß zu tauchen? Das ist ungewiss, genauso wie man nicht weiß, wer für die Tat verantwortlich ist. Die Ermittlungen, so Polizeisprecher Weise, laufen jedenfalls. Videoaufnahmen, die von möglichen Schmierfinken automatisch angefertigt werden, liefere solch eine Anlage nicht. Sie dient also lediglich der Verkehrsüberwachung. „. Eine zusätzliche Überwachungskamera gibt es nicht“, meldet auch die Stadtverwaltung auf Nachfrage.
Aktuell funktioniert die beschädigte Anlage wegen der aufgetragenen Farbe nicht, so Maike Papenfuß, Pressereferentin der Stadt. Das soll aber nicht lange so bleiben. „Am Freitag wird das Ordnungsamt der Stadt Essen versuchen, die Farbe am Blitzer an der Bredeneyer Straße mit entsprechenden Reinigungsmitteln zu entfernen.“
Der Blitzer an diesem Standort ist vergleichsweise neu. Die Anlage an der B224 in Fahrtrichtung Werden wurde 2020 in Höhe der Hausnummer 183 aufgestellt. Zuletzt hatte ein Starenkasten dort bis zum Jahr 2001 Bilder angefertigt. Die jetzige Anlage blitzte davor an einem anderen Standort: an einer A52-Baustelle.
Sechs stationäre Blitzanlagen mit Kameras an vier Standorten in Essen
Im Stadtgebiet stehen neben dem Standort in Bredeney fünf weitere stationäre Blitz-Geräte – nach Angaben der Stadtverwaltung an folgenden Standorten: Bernestraße/Varnhorststraße in Fahrtrichtung Zentrum; Bismarckstraße/Friedrichstraße in Fahrtrichtung Zentrum; Autobahn A40 (Anschlussstelle Kray, Höhe Buderuskurve; in beide Fahrtrichtungen). Solche Blitzanlagen werden immer mal wieder von Unbekannten beschädigt – der A40-Blitzer vor einigen Jahren sogar noch vor der Einweihung im November 2017. Nach Einschätzung des Ordnungsamtes habe es in den letzten Jahren aber nur „sehr wenige Probleme mit Beschädigungen“ solcher Art auf Essener Stadtgebiet gegeben.
Wie viel Geld nimmt die Stadt durch Verwarn- und Bußgelder ein? Einen Anhaltspunkt geben Zahlen aus 2022, da wurden stadtweit 166.626 Tempoverstöße registriert, etwa 5,2 Millionen Euro wurden dadurch in die Stadtkasse gespült. Zu den städtischen Maßnahmen kamen die der Polizei Essen, die 2022 insgesamt rund 29.400 Geschwindigkeitsverstöße ahndete.
Neben stationären Anlagen wie der am Werdener Berg werden in Essen auch mobile Blitzer eingesetzt, die flexibel mal hier, mal dort stehen.
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