Essen. Das Essener Musiktheater gastiert in der Kreuzeskirche: Fulminante Klangcollage wirbelt die Musikgeschichte dabei kräftig durcheinander.
Der Auftakt des neuen „Aalto: Startup Festivals“ in der Essener Kreuzeskirche gelang auf ganzer Linie. Für die Suche nach neuen Formaten, in denen alle Sparten der Musik und des Tanzes im Umfeld von Klassik, Rock, Rap und Weltmusik in originellen Arrangements symbiotisch verknüpft werden sollen, stellte ein Team des Aalto Theaters fünf Programme zusammen, die dem Anspruch vollauf gerecht werden dürften.
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Die Zuschauer der Eröffnungsproduktion erwartete unter dem Titel „Klang.Sucht.Oper“ eine quicklebendige einstündige Revue, in der Osmins Rachearie aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ gerappt, zur Habanera aus Bizets Carmen Salsa-like getanzt wurde, das Largo aus Beethovens Pathétique-Sonate zum Soul-Song verdichtet wurde und vieles mehr. Experimentelle fernöstliche Klänge auf der zitherähnlichen Guzheng und einer ganzen Batterie an Gong- und Beckeninstrumenten mündeten in Puccinis Hit „Nessun dorma“ aus dessen in China angesiedelter Oper „Turandot“. Ein Beweis, dass die Verbindung authentischer und westlich angeeigneter Klänge zu spannenden Resultaten führen kann.
Von Mozarts „Zauberflöte“ bis zu Wagners „Walkürenritt“
Mit tatkräftiger Unterstützung einer siebenköpfigen Rockband und des Folkwang Kammerorchesters sowie unterschiedlich geprägter Sängerinnen und Sänger erfüllte die bunt illuminierte Kreuzeskirche ein klangliches Feuerwerk in ebenso pfiffigen wie gekonnten Arrangements des Folkwang-Dozenten Heribert Feckler, der zudem vom Klavier aus das Ganze souverän leitete. Gipfelnd in einer fulminanten Collage, die die Musikgeschichte von Mozarts „Zauberflöte“ über Wagners „Walkürenritt“ bis zum Queen-Hit „We are the champions“ in einem imaginären Thermomix vermengte. Und passend zur Weihnachtszeit klang sogar Humperdincks „Abendsegen“ aus dessen Oper „Hänsel und Gretel“ an.
Die Konzeption erarbeitete ein vierköpfiges Damen-Team mit den Sängerinnen Marie-Helen Joël und Viola Michalski, der Regisseurin Claudia Isabel Martin sowie der Dramaturgin Sandra Paulkowsky.
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