Essen-Rüttenscheid. An der Rüttenscheider Straße eröffnet der neue Craft-Beer-Laden „Bierselig“. 100 Sorten gibt es dort zu kaufen. Das ist das Konzept.

  • Der Einzelhandel an der Rüttenscheider Straße bekommt Zuwachs: Am Samstag, 2. Dezember, eröffnet der neue Craft-Beer-Laden „Bierselig“.
  • Vorher befand sich an der Adresse die Kult-Kneipe „Kronenstuben“. Die Eigentümer des Hauses haben einiges in die Renovierung der Räumlichkeiten investiert.
  • Jetzt werden dort 100 verschiedene Biersorten angeboten. Darunter sind zum Beispiel welche aus Essen und Bochum-Wattenscheid, aber auch aus Belgien, England und den USA.

Die Rüttenscheider Straße 231 kennen viele als Heimat der Kult-Kneipe „Kronenstuben“. Nach dem Tod von Wirt Achim Kobsch schloss die legendäre Gaststätte und die Eigentümer des Hauses nahmen viel Geld in die Hand, um die Räumlichkeiten zu renovieren. Klar war zunächst nur: Eine Kneipe sollte an dieser Adresse nicht wieder eröffnen. Am Samstag, 2. Dezember, öffnet dort nun der neue Craft-Beer-Laden „Bierselig“ seine Pforten.

Inhaber Marcus Blank (60) darf sich offziell Biersommelier nennen. Dafür hat er eine Weiterbildung bei Doemens, einem Aus-, Fortbildungs- und Beratungsunternehmen für die Brau-, Getränke- und Lebensmittelindustrie, gemacht. Vorher hatte er schon einen Lehrgang als Bierbotschafter bei der IHK absolviert. In den letzten Jahren hat er in der „Bierothek“ im Limbecker Platz gearbeitet.

Essener Biersommelier kommt eigentlich aus der Übersetzungsbranche

Eigentlich kommt der 60-Jährige beruflich aus einer anderen Richtung, sorgte als Projektleiter dafür, dass Computerprogramme übersetzt werden. Bier hat in seinem Leben aber schon immer eine große Rolle gespielt. „Ich bin in Dortmund aufgewachsen, als es noch eine der großen Bierhauptstädte war. Meine Großeltern wohnten hinter einer Brauerei, dort lag immer ein süßlicher Geruch in der Luft“, erinnert er sich. Auch sein erster Studentenjob habe ihn in eine Brauerei geführt.

Bei „Bierselig“ in Essen-Rüttenscheid werden 100 verschiedene Craft-Beer-Sorten angeboten. Manche stammen direkt aus dem Ruhrgebiet, andere von internationalen Herstellern.
Bei „Bierselig“ in Essen-Rüttenscheid werden 100 verschiedene Craft-Beer-Sorten angeboten. Manche stammen direkt aus dem Ruhrgebiet, andere von internationalen Herstellern. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Später habe ich dann immer meine Frau damit genervt, dass ich mir im Urlaub die örtlichen Brauereien anschauen wollte“, erzählt Blank mit einem Lachen. „In Restaurants frage ich meist nach dem lokalen Bier.“ Ihm sei es ein Anliegen, ein Stück Bierkultur in den Stadtteil zu bringen. Weinhändler gebe es schließlich mehrere in Rüttenscheid, ein Spezialgeschäft für Bier suche man dagegen vergeblich.

100 verschiedene Craft-Beer-Sorten bei „Bierselig“ in Essen-Rüttenscheid

Für Blank, der selbst in Rüttenscheid lebt, ist das Objekt an der „Rü“ der perfekte Standort. „Ich habe länger gesucht, durch mehrere Zufälle habe ich dann diesen Laden gefunden“, berichtet er. Eigentümer Jürgen Harb war schnell überzeugt vom Konzept des Biersommeliers. Er investierte einiges, um das 85 Quadratmeter große Ladenlokal in einem monatelangen Umbau von Grund auf zu renovieren. Boden, Wände, Decke, Beleuchtung: Alles ist neu. „Für meine Frau und mich hat es sich jetzt schon gelohnt. Wir sind jedes Mal glücklich, wenn wir diesen Laden sehen“, sagt Harb.

Früher befand sich an der Rüttenscheider Straße 231 die Kult-Kneipe „Kronenstuben“, jetzt ist der Craft-Beer-Laden „Bierselig“ dort eingezogen. Hauseigentümer Jürgen Harb (l.) war gleich überzeugt von Marcus Blanks Konzept.
Früher befand sich an der Rüttenscheider Straße 231 die Kult-Kneipe „Kronenstuben“, jetzt ist der Craft-Beer-Laden „Bierselig“ dort eingezogen. Hauseigentümer Jürgen Harb (l.) war gleich überzeugt von Marcus Blanks Konzept. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

100 Sorten sogenanntes Craft Beer gibt es bei „Bierselig“. Craft Beer bedeutet: Das Bier ist handgemacht und stammt nicht aus einer großen Industriebrauerei. Einen Schwerpunkt setzt Blank bei seinem Angebot auf lokale Biere. „Wir haben großartige Ruhrpott-Biere“, findet er. Dazu zähle zum Beispiel das Mücke-Bier aus Essen oder das Piepnitz-Bier aus Bochum-Wattenscheid. Es gibt aber auch Biere aus Bayern und Franken sowie internationele Biere. Dazu gehören zum Beispiel Sorten aus Hawaii und anderen Teilen der USA, Belgien und England.

Neuer Bier-Laden in Essen-Rüttenscheid führt auch alkoholfreie Varianten

Passend zur kalten Jahreszeit wird belgisches Glühbier angeboten. Zu den außergewöhnlicheren Biervarianten gehört zum Beispiel das Rauchbier von Schlenkerla, das sich – der Name verrät es bereits – durch eine rauchige Note auszeichnet. Alkohol- und glutenfreie Sorten gehören ebenfalls zum Angebot, genau wie Radler. Das Sortiment soll regelmäßig variieren.

Neben Craft Beer werden auch Geschenkartikel verkauft. Darunter sind zum Beispiel andere kulinarische Produkte, die mit Bier zu tun haben: Hopfen-Gin, Bier-Likör, Bier-Senf, Brot-Backmischungen, in die man zum Fertigmischen Bier hineinschüttet. Die Preise reichen etwa von 2,20 Euro für das 0,3-Liter-Pils der Augsburger Marke Riegele bis 9,90 Euro für die 0,75-Liter-Glühbier-Flasche.

Das sind die Öffnungszeiten von „Bierselig“ in Rüttenscheid

„Bierselig“ ist dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag. Am Eröffnungstag gibt es einen Tag der offenen Tür inklusive Begrüßungs-Bier.

Abends sollen dann die Verkostungen stattfinden. Sie sind für Gruppen mit etwa zehn bis zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgerichtet.

Mehr Informationen gibt es unter www.bierselig.ruhr.

Auch Verkostungen soll es bei „Bierselig“ in Essen-Rüttenscheid geben

Künftig will Blank auch Bier-Verkostungen anbieten. Themen können zum Beispiel „Ruhrpott-Biere“, „Belgische Biere“, „Weltreise“ oder „Brauprozesse erklären“ sein. Bei den Tastings sollen sieben bis acht verschiedene Biere vorgestellt und probiert werden, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas über den Stil, die Brauerei und den Brauprozess erfahren und Snacks gereicht werden. 50 Euro für anderthalb Stunden soll das etwa kosten.

In Zeiten, in denen viele dem stationären Einzelhandel schon abgeschworen haben, setzt Blank gezielt auf ein Geschäft vor Ort. Beratung sei wichtig. „Die Leute müssen das Bier kennenlernen, erfahren: Was ist drin in der Flasche?“, erklärt er. So könne im Übringen auch der eine oder andere überzeugt werden, der sich für einen Nicht-Biertrinker halte. Blank ist überzeugt: „Es gibt für jeden das passende Bier. Wer zum Beispiel ein bitteres Pils nicht mag, dem schmeckt vielleicht ein fruchtiges belgisches Bier.“

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