Essen-Rellinghausen. Entstanden ist das Kulturwochenende im Kulturhauptstadtjahr 2010. Einmal im Jahr stellen sich Kulturschaffende im Bezirk 2 vor. Das ist geplant.
Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 in Essen ist es gute Tradition geworden, dass sich einmal im Jahr Vereine und Kulturschaffende im Stadtbezirk 2 (Rüttenscheid, Rellinghausen, Stadtwald, Bergerhausen) den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen. In diesem Jahr wird das Kulturwochenende vom 1. bis 3. Dezember stattfinden – mit dezentralen Programmpunkten, zum Beispiel in der Villa Rü in Rüttenscheid, und der Hauptveranstaltung mit Info-Ständen, Ausstellungsbesichtigung und Gesprächen bei Kaffee und Waffeln im Kunsthaus an der Rübezahlstraße 33 am Samstag, 2. Dezember, 15 bis 18 Uhr.
Erstmals zeichnet in diesem Jahr die neue Geschäftsführerin des Kunsthauses, Katharina Bruns, für die Veranstaltung verantwortlich. Sie ist seit September als Nachfolgerin des langjährigen Kunsthaus-Leiters Uwe Schramm im Amt, der in den Ruhestand gegangen ist.
Das Kulturwochenende in Essen-Rellinghausen soll zur Vernetzung beitragen
Die Programmhefte für das Kulturwochenende sind gerade im Druck und werden dann bei den Kulturträgern und im Kunsthaus ausliegen. Für Klaus Kottenberg, den Kulturbeauftragten im Stadtbezirk 2, ist besonders der Aspekt der Vernetzung wichtig. Durch die gemeinsame Veranstaltung, in diesem Jahr mit neun Kulturträgern, komme man miteinander ins Gespräch, lerne sich kennen und könne Synergien erzeugen. Er rechnet mit rund 1500 Besuchern, die die angebotenen Konzerte, Theaterstücke und Performances besuchen. Bei der zentralen Veranstaltung im Kunsthaus seien es in der Regel um die 600.
Während der Corona-Pandemie war das Kulturwochenende in den Sommer verlegt worden, um draußen den damaligen Auflagen gerecht werden zu können. „Das wurde aber nicht so gut angenommen, so dass wir doch lieber wieder zum angestammten Termin kurz vor Weihnachten zurückgekehrt sind“, so Klaus Kottenberg..
Die Bezirksvertretung unterstützt das Kulturwochenende finanziell. „Uns ist die Kultur im Stadtbezirk sehr wichtig, deshalb fördern wir sie auch mit 13.000 Euro jährlich aus Mitteln der Bezirksvertretung 2 und geben zusätzlich noch einmal 2500 Euro für das Kulturwochenende“, so Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch.
Neue Geschäftsführerin des Essener Kunsthauses kennt sich in der Szene aus
In der Essener Kulturszene kennt sich Kunsthaus-Geschäftsführerin Katharina Bruns gut aus. Sie lebt seit 2010 in Essen, stammt aber eigentlich aus Wittmund in Ostfriesland. Die 33-Jährige hat in Essen Kunstwissenschaften studiert. „Als ich vor 13 Jahren hierhin zog, war ich überrascht, was die Stadt alles an Kultur zu bieten hat“, blickt sie zurück. Es gebe vor Ort viele Spielräume, etliche davon seien noch ungenutzt, sieht sie aber durchaus noch Entwicklungspotenzial.
In ihrer Zeit an der Uni habe sie bereits Erfahrungen in der Organisation größerer Veranstaltungen gesammelt. Sie habe zum Beispiel den Kunsthistorischen Studierendenkongress vorbereitet, den es seit 1967 gebe, der aber damals zum ersten Mal in Essen stattfand.
Ihr zweijähriges Volontariat absolvierte Bruns in der Kunsthalle Düsseldorf, kuratierte dort bereits Ausstellungen. Anschließend arbeitete sie in Essen für die Krupp-Stiftung im Rahmen des Projekts „150 Jahre Hügel“. Als die Stelle im Kunsthaus Essen ausgeschrieben war, habe sie sofort den Impuls gehabt, sich zu bewerben. „Ich dachte, diese Stelle klingt nach mir.“ Obwohl sie die jüngste Bewerberin ohne Leitungserfahrung gewesen sei, habe ihr Konzept überzeugt und sie habe den Job bekommen.
Die Ateliers sind an bildende Künstler und Musiker vermietet
„Ich gebe mir ein Jahr, um Historie, Strukturen, Personen und Abläufe im Haus kennenzulernen“, sagt Bruns, die einen Fünf-Jahres-Vertrag hat. Das Kunsthaus als Institution habe sie in den vergangenen Jahren bereits kennen- und schätzengelernt, Kontakte zu den dortigen Künstlern geknüpft. Im Haus sind derzeit 14 Ateliers inklusive Gastatelier an bildende Künstler und Musiker vermietet.
Zuletzt habe sich die Einrichtung weiter in Richtung Mehrspartenhaus gewandelt, unter anderem durch die von Pianistin Mariko Sudo ins Leben gerufene Konzertreihe „Kunsthaus-Salon“ und die im Rahmen der Ausstellungen stattfindenden Konzerte unter dem Titel „Black Box Surprise“. „Das Kulturwochenende kenne ich allerdings noch nicht und freue mich sehr darauf, jetzt Teil davon zu sein“, sagt die Geschäftsführerin.
Das Kulturwochenende beinhaltet auch die Finissage der aktuellen Ausstellung „Ce qui surgit“ (Das, was entsteht). Die gesamte Veranstaltung startet und endet mit Jazz in der Villa Rü, dazwischen gibt es zahlreiche Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Tanz, (Kinder-)Theater, Literatur, Malerei und Performance. Bis auf ein Konzert, das erst nach dem eigentlichen Kulturwochenende stattfindet, sind die Programmpunkte kostenlos.
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