Essen-Steele. Alte Ansichten zeigen Essen-Steele und wecken manche Erinnerungen an verschwundene Warenhäuser wie Wertheim oder frühere Tankstellen.
Wer einst an der Tankstelle am Pläßweidenweg in Steele getankt hat, wird sich vielleicht auch an die damalige Arbeitskleidung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erinnern: die Herren mit Kappe, die Damen in einer Art Kittel. Beinahe wie uniformiert wirken die vier auf dem Bild, das eines von 13 Fotos im neuen Steeler Kalender 2024 ist. Dieser bietet Zeitreise und viele Erinnerungen zugleich: an den Weihnachtsmarkt oder das Warenhaus Wertheim.
Jeden Monat ein neues Motiv, das den Betrachter zurück führt in seinen Stadtteil vor 40, 50 oder beinahe 100 Jahren. Für die Mitglieder des Steeler Archivs ist dieser Kalender nicht nur Tradition, sondern auch eine große Herausforderung. Immerhin wählen sie Jahr für Jahr Bilder aus ihrer riesigen Sammlung aus. Diese umfasst rund 40.000 Fotos.
„Deutsches Stern Pils“ steht an der Fassade in Essen-Steele zu lesen
Nun gibt es erneut einiges aus Steele zu entdecken, wie ein früherer Blick auf den Wasserturm am Laurentiusweg (um 1980) oder das Ladenlokal und die Kneipe auf dem Kaiser-Otto-Platz zehn Jahre zuvor. Das verschneite Wintermotiv zeigt das Geschäft Keuthen und daneben die Werbung für „Deutsches Stern Pils“ an der Fassade über dem Kneipeneingang.
„Dazu gibt es ein übergreifendes Kalendarium, das Feiertage, Kalenderwochen und Platz für kleine Eintragungen enthält“, beschreibt Arnd Hepprich, Vorsitzender des Archiv, den neuen Kalender, der im A-4-Format mit Spiralbindung erscheint. Für das Archiv ist es der siebte Kalender, den sie seit 2018 herausbringen. Damit haben sie das beliebte Format fortgesetzt, das die CDU (Klaus Stumpe) zu Beginn der 1980er Jahren ins Leben gerufen hatte. Ihr gemeinsames Ziel: Den Essenern und Essenerinnen zu zeigen, wie es einst gewesen ist und ausgesehen hat.
Arnd Hepprich selbst legt nun stets Wert darauf, dass es viele Motive gibt, die den Betrachtern noch bekannt vorkommen, an die sie sich dann erinnern oder über die sie bei Gelegenheit auch ins Gespräch kommen. So wird mancher in den 1960er Jahren auf dem Bahnhofsplatz Essen-Steele West gestanden haben, vorbeigekommen sein oder auch die Kirmes in den Ruhrwiesen besucht haben. Das Kalenderbild zeigt das bunte Treiben im Oktober 1970.
Die Bilder aus Essen-Steele dokumentieren auch Mode und Automodelle der Zeit
Ebenfalls aus den 1970er Jahren ist das Foto mit den Wassersportlern und -sportlerinnen, die sich auf der Ruhr tummeln. Ein Jahrzehnt später (um 1980) ist die Ansicht vom Steeler Weihnachtsmarkt auf dem Kaiser-Otto-Platz entstanden. Die Bilder dokumentieren nicht nur die Mode und Automodelle der Zeit, sondern auch die Einkaufsmöglichkeiten im Stadtteil. So ragen hinter den Weihnachtsmarktständen etwa das Gebäude mit der Aufschrift Adler-Apotheken sowie das Kaufhaus in die Höhe, auf dessen Fassade ein Plakat „Wertheim - Macht das Schenken leicht“ verspricht.
Wird mancher sentimental bei dem Gedanken daran, was er oder sie hier in dem Warenhaus einst gekauft hat, so können sich andere bestimmt auch noch an die Automarke Simca erinnern. Ein Wagen hält gerade an der Steeler Tankstelle – zumindest im Kalender auf dem Foto aus dem 1960er Jahren.
Der Steeler Kalender kostet 4 Euro und ist erhältlich in der Buchhandlung Platzer, Paßstraße 32; in der Buchhandlung Goll, Bochumer Straße 7; im Whisky-Fass, Grendplatz 6 sowie im Steeler Archiv, Hünninghausenweg 96 und auf dem Weihnachtsmarkt in der Modellbauhütte des Archivs auf dem Grendplatz. Online-Bestellungen unter: www.steeler-archiv.de
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