Essen-Schönebeck. Auf dem Deichmann-Campus in Essen entsteht ein neues Gebäude. Zum Richtfest wendet sich der Firmenchef auch an die Menschen im Stadtteil.
Auf dem Deichmann-Campus entlang der Aktienstraße nimmt die neue Zentrale Formen an. Wo Passantinnen und Passanten noch vor einiger Zeit in die tiefe Baugrube blicken konnten, hat das Unternehmen jetzt das Richtfest gefeiert. Nahe des Ortes in Borbeck, an dem die Familientradition einst mit einem kleinen Schuhmacherladen begann, sollen bis 2025 neue und moderne Arbeitsplätze entstehen.
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Gebäuden soll der Neubau ausreichenden Platz dafür bieten und das kommunikative Zentrum für die 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Essener Hauptsitzes werden. Der Neubau mit fünf Geschossen und rund 7000 Quadratmetern Nutzfläche soll 225 Arbeitsplätze sowie die Kantine und Besprechungsräume beherbergen. Entworfen wurde das Gebäude mit Atrium von den Hamburger gmp-Architekten.
„Dieses Gebäude ist auch ein Bekenntnis zur Stadt Essen, unserer Heimatstadt“, sagt Firmenchef Heinrich Deichmann, der das von seinem Großvater gegründete Unternehmen gemeinsam mit Sohn Samuel Deichmann in die Zukunft führen will. Seine christlichen Werte und das Engagement der Deichmann-Stiftung für Menschen in Not betont der Firmenchef ebenso wie die Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie seine Bemühungen um ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft: „Das Unternehmen muss den Menschen dienen, das ist seit jeher unser Leitbild.“
Deichmann bekennt sich zum Gründungsstandort in Essen
Den Menschen, die im direkten Umfeld des Deichmann-Geländes wohnen, dankte er in seiner Ansprache anlässlich des Richtfestes. „Wir haben Sie und Ihre Geduld sehr strapaziert“, so Deichmann. Das sei ihm bewusst und er versprach, dass die lautesten und schwierigsten Arbeiten nun erledigt seien. Das neue Zentralgebäude, das über drei Untergeschosse verfügt und für das rund 64.000 Tonnen Bodenaushub bewegt werden mussten, soll auch den Verkehr im Stadtteil entlasten.
Mehrfach hatten Anwohner in der Vergangenheit beklagt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Deichmann vor ihren Einfahrten parkten. Die künftige Tiefgarage auf zwei Ebenen soll Abhilfe schaffen. Außerdem wird das neue Gebäude von der Aktienstraße aus erreichbar sein, was ebenfalls das Verkehrsgeschehen in den dahinter liegenden Wohnbereichen beruhigen soll.
Deichmann-Neubau wird mit erneuerbaren Energien versorgt
Der Neubau entsteht auf der Fläche des einstigen Edeka-Marktes, zwischen den bereits bestehenden Gebäuden der Deichmann-Firmenzentrale, die nach und nach modernisiert und ebenfalls weiter genutzt werden sollen. Auf dem Gelände gibt es für die Zukunft weitere Wachstums-Optionen, sowohl in die Breite als auch in die Höhe. Die Erweiterung des Campus geschieht schrittweise und nach Bedarf.
„In dieser Beständigkeit besteht die eigentliche Nachhaltigkeit“, so Volkwin Marg, Gründungspartner der gmp-Architekten. In Sachen Nachhaltigkeit will Deichmann aber auch energetisch einiges tun. So wird der Neubau über eine Photovoltaik-Anlage und ein begrüntes Dach verfügen und von einer Grünanlage umgeben sein. Außerdem soll der Campus in Zukunft mittels Geothermie regenerative Energie beziehen können. 60 Bohrungen hat es für die neue Anlage gegeben.
Der Zeitplan sieht aktuell vor, dass die neuen Räume Ende 2025 bezogen werden können. Dann ziehen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen zurück an den Firmensitz in Schönebeck, die derzeit an Ausweichstandorten arbeiten, unter anderem in der Parkstadt in Mülheim.
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