Essen. Das „gemeinsame Zeichen der Solidarität“ fiel am Mittwoch in Essen zahlenmäßig bescheiden aus. Das Wetter, sagen die Veranstalter, und die Angst.
Vielleicht hat ja der Regen abgeschreckt, trösteten sich die Veranstalter, vielleicht auch „der Vorfall“ in Duisburg vom Vortag: Da war in Duisburg ein polizeibekannter Islamist unter dem Verdacht festgenommen worden, womöglich einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration zu planen. So oder so: Der Zuspruch für eine solche Pro-Israel-Demo in Essen fiel am Mittwochnachmittag (25.10.) denkbar gering aus. Nicht einmal zwei Dutzend Teilnehmer verloren sich auf dem Hirschlandplatz.
Für die Freien Wähler im Bezirk Ruhrgebiet, die mit der Aktion „ein Zeichen der Solidarität mit Israel und den Opfern“ setzen und „gegen jede Form von Terrorismus“ setzen wollte, fraglos eine Enttäuschung, zumal eine Solidaritätsdemo deutsch-arabischer Protestler für Gaza am vergangenen Samstag an gleicher Stelle deutlich mehr Zuspruch erhalten hatte.
Andreas Walter, Vorsitzender der Freien Wähler im Ruhrgebiet, versuchte, nicht übermäßig enttäuscht zu sein: Er habe angesichts der aktuellen Entwicklungen Verständnis für die Zurückhaltung der Bürgerinnen und Bürger. Und womöglich müsse man künftig anders vorgehen: „Ich würde mir wünschen, dass alle Parteien mit einer Stimme sprechen und nicht jede versucht, ihr eigenes Süppchen zu kochen.“