Essen. Ein 24-jähriger Mann soll in Altenessen seine Tochter zu Tode geschüttelt haben. Vor dem Landgericht erhebt seine Ex-Partnerin schwere Vorwürfe.
Ende Februar soll ein 24-jähriger Mann in Altenessen seine Tochter so schwer misshandelt haben, dass sie starb. Während der Angeklagte im Prozess vor dem Essener Landgericht weiter schweigt, belastet ihn seine Ex-Partnerin schwer. Nach Angaben der Zeugin war die brutale Misshandlung des sechs Monate alten Mädchens keineswegs ein Augenblicksversagen.
„Er hat die Kleine schon vorher regelmäßig geschüttelt, wenn sie ihn genervt hat“, sagte die 22-jährige Zeugin den Richtern. Ihrem Partner sei es immer nur um seine Ruhe, um Alkohol, Zigaretten und Drogen gegangen. „Auch mich hat er oft geschlagen“, so die Zeugin am Mittwoch.
Mutter erinnert sich: „Es war mal wieder kein Geld und keine Milch im Haus“
Der 20. Februar sei zunächst ein Tag wie jeder andere gewesen. „Es war mal wieder kein Geld und keine Milch im Haus“, erinnerte sich die zweifache Mutter vor Gericht. Ihr Freund habe sie aufgefordert, bei seiner Mutter um Geld zu bitten. „Ich wollte aber nicht, deshalb gab es wieder Streit.“
Am Nachmittag habe sie schließlich aus dem Zimmer, in dem die Tochter schlief, Geräusche gehört. „Als ich hineinging, um nachzugucken, hatte mein Mädchen schon ganz blaue Flecken im Gesicht“, sagte die Zeugin. Wenig später sei es dann zu weiteren Misshandlungen gekommen. „Dann rief er plötzlich, dass ich schnell kommen soll.“
Vater soll Alkohol und Drogen direkt nach Krankenhausbesuch gekauft haben
Im Krankenhaus muss es dann zu gespenstischen Szenen gekommen sein. Während die junge Mutter völlig verzweifelt mit den Ärzten sprach, soll sich der 24-Jährige überhaupt nicht für das Schicksal seine Tochter interessiert haben. Im Gegenteil: „Weil seine Eltern auch gekommen waren, sagte er mir erneut, dass ich sie nach Geld fragen soll“, so die Zeugin.
Schließlich hätten sie die Klinik mit 50 Euro verlassen. „Das Geld hat er dann noch auf dem Heimweg für Drogen und Alkohol ausgegeben“, sagte die 22-Jährige. Am Tag darauf war das Mädchen tot.
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