Essen. Umbruch beim Projektentwickler Kölbl Kruse: Stephan Kölbl und Marcus Kruse trennen sich. Was wird nun aus dem riesigen RWE-Gelände in Essen?
Über viele Jahre prägten sie mit ihren Großbauprojekten die Entwicklung in Essen. Nun gehen die beiden Gründer und Gesellschafter, Stephan Kölbl und Marcus Kruse, getrennte Wege. Wie die beiden Geschäftspartner auf ihrer Internetseite mitteilen, wird der Projektentwickler, die Kölbl Kruse GmbH, zum Jahresende seine Geschäftstätigkeit einstellen. Es sei Zeit für eine Neuausrichtung, heißt es.
Die Wurzeln des Essener Projektentwicklers gehen auf das Jahr 1999 zurück. Damals gründeten Kruse und Kölbl erstmals ein gemeinsames Unternehmen. In Essen entwickelten und bauten die beiden in den folgenden Jahren einige bedeutende Konzernzentralen, unter anderem für Schenker an der Kruppstraße, für Ista in Rüttenscheid und für die FUNKE MEDIEN Gruppe am Berliner Platz.
Großes RWE-Areal in Essen gehört Kölbl Kruse
Zu den architektonisch beachteten Bauten von Kölbl Kruse gehört auch das in Teilen denkmalgeschützte Glückauf-Haus, das heute Unternehmenssitz von ifm ist. Weitere Aktivitäten entwickelten sie auf dem Zollverein-Gelände, wo sie die Zentrale der RAG sowie die Folkwang Uni errichteten.
Ein Paukenschlag gelang den beiden Bauunternehmern, als sie das riesige RWE-Gelände an der Kruppstraße/Huyssenallee erwarben. Der anschließende Abriss des gerade einmal 40 Jahre alten Ypsilon-Hochhauses, ein Eingriff in die Hochhaussilhouette der Stadt, war allerdings nicht unumstritten. Was auf dem Abbruchgelände nahe der Essener Innenstadt nach der Trennung nun passiert, ist nicht bekannt. Bislang gibt es dort offiziell nur einen Interessenten: Die ifm will auf einem Teilstück einen neuen Unternehmenssitz errichten.
Auf ihrer Internetseite schreiben Kölbl und Kruse zum Fortgang laufender gemeinsamer Projekte lediglich: „Alle nachlaufenden Aktivitäten werden von uns, Stephan Kölbl und Dr. Marcus Kruse, als verantwortliche Gesellschafter und Geschäftsführer weiter betreut.“
Kölbl und Kruse gründeten bereits eigene Firmen
Die beiden Geschäftspartner haben ihre Trennung schon länger vorbereitet. Sie wollen weiter im Projektgeschäft bleiben, aber offenbar auch jeweils neue Schwerpunkte setzen. Marcus Kruse hat bereits 2022 die Kruse GmbH gegründet. Der Bauunternehmer ist unter anderem Mitinitiator und Mitgesellschafter des neuen Essener Innovationszentrums Bryck, für das ursprünglich das Colosseum umgebaut werden sollte. Diese Pläne liegen allerdings auf Eis.
Auch Stephan Kölbl ist seit dem vergangenen Jahr mit einem eigenen Unternehmen, der Kölbl Group GmbH, geschäftlich aktiv. „In dieser neuen Aufstellung stehen wir mit unseren Teams bereit, um unseren Kunden aus unterschiedlicheren Perspektiven in bewährter Kreativität und Qualität entsprechen zu können und weiterhin besondere Projektvisionen aus den Köpfen auf die Landkarte zu bringen“, kündigen sie für die Zukunft an.
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