Essen-Altenessen. Vor knapp 50 Jahren hat das Allee-Center in Altenessen geöffnet. 40.000 Menschen strömten damals ins Einkaufszentrum. Jetzt wird Tage gefeiert.

Ein Aberglaube besagt, es bringt Unglück, wenn man Geburtstage zu früh feiert. Daran glaubt Centermanagerin Andrea Schwenke nicht. Sie lädt alle Altenessener und Altenessenerinnen zehn Tage lang zum 50-jährigen Bestehen des Allee-Centers ein und sagt: „Für viele ist das hier wie ihr Wohnzimmer.“

Begonnen hat die Jubiläums-Feier am Donnerstagmittag (28.9.) mit Akteuren aus Stadt und Stadtteil, mit Sekt und Orangensaft. Gleiches gab es auch schon bei der Eröffnung vor 50 Jahren. Am Donnerstag sprach man davon, dass an den Tagen rund um den Eröffnungstag, 2. November 1973, insgesamt 40.000 Menschen das neue Einkaufszentrum stürmten. „Wir wurden überrannt“, sagte die heutige Centermanagerin Andrea Schwenke bei den Feierlichkeiten und „haben direkt erkannt, dass man eigentlich zu klein gebaut hatte“.

Allee-Center in Altenessen galt als „Hit und Hoffnungsträger“

Hostessen begrüßten am 2. November 1973 die Gäste bei der Einweihung des neu gebauten Altenessener Einkaufszentrums.
Hostessen begrüßten am 2. November 1973 die Gäste bei der Einweihung des neu gebauten Altenessener Einkaufszentrums. © Marga Kingler | WAZ-Archiv

Einige, die damals schon dabei waren, kamen jetzt auch zur Jubiläumsfeier und tauschten Erinnerungen aus. „Ich habe mir als erstes Kaffee bei Tchibo gekauft“, erzählt Uwe Kutzner, Vorsitzender der CDU Altenessen. Das Einkaufszentrum sei „Hit und Hoffnungsträger“ gewesen. Auch die Altenessenerin Renate Klee (72) erinnert sich noch vage an die ersten Tage des Allee-Centers, das damals einfach nur „Einkaufszentrum Altenessen“ hieß und in einer wahnsinnigen Bauzeit von nur einem Jahr errichtet wurde.

Schon damals wurde von dieser Zeitung explizit hervorgehoben, wie außergewöhnlich es sei, dass die geplante Bauzeit des 50-Millionen-Mark-Gebäudes eingehalten wurde. 20 Millionen Mark entfielen übrigens auf das von Karstadt in Eigenregie errichtete Warenhaus, das sich zwar direkt angrenzend zum Allee-Center befand, aber streng genommen autark war. „Wir haben trotzdem so getan, als gehört es dazu“, sagt Andrea Schwenke. Aus Karstadt wurde Hertie, auch dieser Konzert ging insolvent und das Allee-Center kaufte die Fläche auf und vergrößerte sich. Was damals schon in der Zeitung stand und noch heute gilt: „Im Einkaufszentrum Altenessen gibt es vom Pfund Butter bis zum kompletten Weihnachtseinkauf eigentlich alles.“

Manche Altenessener wünschen sich dennoch Sport- und Fahrradläden oder einen Biomarkt in ihrem Einkaufszentrum. Oft sei laut Schwenke das Problem, dass die Ladenlokale flächenmäßig zu klein für diese Interessenten seien.

80 Geschäfte im Altenessener Allee-Center

Centermanagerin Andrea Schwenke begrüßte Gäste zum 50-jährigen Jubiläum des Altenessener Einkaufszentrums. Mit dabei: Bürgermeister Rolf Fliß und Bezirksbürgermeister Hans-Wilhelm Zwiehoff.
Centermanagerin Andrea Schwenke begrüßte Gäste zum 50-jährigen Jubiläum des Altenessener Einkaufszentrums. Mit dabei: Bürgermeister Rolf Fliß und Bezirksbürgermeister Hans-Wilhelm Zwiehoff. © Iris Müller

Anfangs waren es rund 50, jetzt sind es gut 80 Geschäfte, die sich auf rund 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche tummeln. Sieben Ladenlokale stehen laut Schwenke derzeit leer. Eine erneute Erweiterung sei derzeit nicht geplant.

Ein großer Name, der die Altenessener Straße verlassen hat, ist Peek und Cloppenburg – und daran erinnert sich Renate Klee: „Die Pullover, die ich da gekauft habe, habe ich immer noch, die gehen nicht kaputt.“ Jammern hilft aber nicht, die Altenessenerin kommt auch weiterhin in das Center, kauft jetzt gerne bei Kaufland ein oder verweilt einfach.

Damit ist sie nicht allein. Etwas weniger als vor Corona, aber noch immer zu erkennen seien jene Gäste, die das Allee-Center als ihre gute Stube ansehen, weiß Andrea Schwenke. „Wir waren immer Marktplatz und Treffpunkt. Hier stellen Menschen ihren Nachwuchs vor, hier wird Klatsch und Tratsch ausgetauscht.“ Manche Stammgäste kämen schon, bevor die Türen morgens offiziell öffnen und setzten sich auf eine der Bänke.

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Das habe in der Coronazeit am meisten gefehlt, sagt die Centermanagerin und ergänzt, dass sie erst jetzt merke, dass die Menschen im Allee-Center wieder ihr zweites Wohnzimmer besuchen und sich trauen würden, wieder ausgedehnt einzukaufen. Was bedeutet das in Zahlen? Vor Corona kamen laut Schwenke täglich rund 22.000 Besucher und Besucherinnen ins Allee-Center, derzeit sind es 18.500 bei zehn Stunden Öffnungszeit am Tag. „An Umsatzkraft haben wir aber nicht verloren“, so Schwenke. Es kämen bloß weniger Menschen, die nur verweilen.

Mitmachaktion und Gewinnspiel

Bis Samstag, 7. Oktober, können Besucher und Besucherinnen bei einem Gewinnspiel Centergutscheine im Wert von insgesamt 30.000 Euro gewinnen. Zudem werden knapp 1900 Preise aus den Shops verlost. Interessierte sollten dafür im Erdgeschoss zu der Bühne bei Bäcker Oebel kommen.

Ergänzt wird das Jubiläumsprogramm freitags und samstags mit Kinderprogramm: Clowns, Zauberer und Räuber Hotzenplotz kommen zu Besuch ins Allee-Center.

Das Allee-Center an der Altenessener Straße 411 ist montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Einige Shops, wie etwa Bäckereien haben bereits ab 7 Uhr geöffnet, einige, wie beispielsweise Kaufland und Takko haben länger geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten und weitere Infos finden Interessierte unter https://www.allee-center-essen.de/.

Waren auch Sie bei der Eröffnung dabei oder haben spezielle Momente im Allee-Center erlebt? Haben Sie sich dort verliebt oder verlobt? Welche Läden vermissen Sie, welche wünschen Sie sich? Schreiben Sie uns gerne Ihre Geschichte, damit wir einige Anekdoten veröffentlichen können, an redaktion.stadtteile-essen-waz@funkemedien.de.

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