Essen. Problemfans des 1. FC Magdeburg waren am Samstag auf dem Weg zum Spiel gegen Schalke. Unerwartet stiegen sie schon am Essener Hauptbahnhof aus.
Möglicherweise gewaltbereite Fußball-Fans des Zweitligisten 1. FC Magdeburg haben am Samstag (16. September) stundenlang die Essener Polizei in Atem gehalten. Die Hooligans aus Sachsen-Anhalt waren auf dem Weg zum Zweitliga-Spitzenspiel gegen den FC Schalke 04. „Unerwartet sind etwa 70 Magdeburger Problemfans am Essener Hauptbahnhof ausgestiegen“, berichtet Polizeisprecher René Bäuml.
Ein starkes Polizeiaufgebot war nötig, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Die große Sorge der Polizei: Es könnte zu einem Zusammenstoß zwischen den Magdeburger Ultras und Hooligans von Rot-Weiss Essen kommen. Denn nahezu zeitgleich wurde im Stadion an der Hafenstraße das Drittliga-Heimspiel des RWE gegen Jahn Regensburg (Anstoß: 14 Uhr) ausgetragen.
Spezialkräfte der Polizei umringen in Essen die aggressiven Magdeburger Ultras
Die Magdeburger Fans waren um kurz nach 13 Uhr am Essener Hauptbahnhof aus ihrem Zug gestiegen. Kurze Zeit später standen sie umringt von Bereitschaftspolizisten auf der Südseite des Hauptbahnhofs.
Die Hooligans („Block U“) aus der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt zählen zusammen mit den Fans von Dynamo Dresden zu den aggressivsten und am meisten gefürchteten Fußballfans in Deutschland.
Mannschaftswagen der Polizei mit Kräften der Einsatzhundertschaft waren bis Anbruch der Dämmerung ständig und in großer Zahl in der Essener Innenstadt präsent. Verstärkt wurden die Essener Bereitschaftspolizisten von Spezialkräften der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der NRW-Polizei.
Am Nachmittag verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt zum Kopstadtplatz in der nördlichen Innenstadt. Grund: Die Magdeburger Fans suchten den Biergarten des bayerischen Lokals „Löwe am Kopstadtplatz“ auf.
Am Abend fahren die Ultras im Bus und begleitet von der Polizei nach Gelsenkirchen
Wie der Polizeisprecher weiter berichtet, habe die Essener Polizei im ständigen Austausch mit den Gelsenkirchener Kollegen gestanden. Ferner seien Gespräche mit den Magdeburger Fans geführt worden. „Unser Ziel war, jegliche Gewalt durch die Magdeburger Fans zu verhindern.“ Zu einem Aufeinandertreffen mit RWE-Fans kam es nach dem Regensburg-Spiel (0:0) nicht; das auf Prävention bedachte Sicherheitskonzept der Essener Polizeiführer ging auf.
Erst gegen 18.30 Uhr entspannte sich die Lage rund um den Kopstadtplatz. Die Magdeburger Problemfans seien – eskortiert von mehreren Mannschaftswagen der Hundertschaft – in einem eigens gecharterten Bus nach Gelsenkirchen gebracht worden gebracht worden. Das Spiel gegen Schalke 04 wurde um 20.30 Uhr angepfiffen. Die Königsblauen gewannen den Fußballkrimi mit 4:3.
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