Essen-Borbeck. Die „Rote Dame“ in Borbeck ist durch Vandalismus beschädigt. Wem die Skulptur gehört und warum sie bisher nicht repariert worden ist.

Das Kunstwerk „Die Rote Dame für Borbeck“ wird auf Anweisung von Oberbürgermeister Thomas Kufen schnellstens gereinigt. Das gab Bezirksbürgermeisterin Margarete Roderig in der September-Sitzung der Bezirksvertretung IV bekannt. Das Kunstwerk auf dem Borbecker Platz ist zum Opfer von Vandalismus geworden, besprüht mit heller und pinker Farbe, und auch die Aufstellungsvorrichtung wurde zerstört.

Reparatur und Säuberung obliegen in der Regel dem Eigentümer eines Objektes, doch die Besitzverhältnisse sind in diesem Fall offenbar nicht geklärt. Deshalb ist bisher nichts geschehen und nun hat der Oberbürgermeister die Reparatur der Skulptur veranlasst.

Fünf Jahre nach einer Einzelausstellung von Anja Luithle in der Städtischen Galerie Schloss Borbeck („Moving Identities“, 2007) hatte ihre Plastik einen dauerhaften Platz auf dem neu gestalteten „Borbecker Platz“ (Alter Markt) gefunden. Seit 2012 steht das Kunstwerk dort auf einem etwa 50 Zentimeter hohen Podest unter einem Dach, das trotz Schutznetz von Tauben als Brutstätte genutzt wird. Entsprechend schmutzig ist der Boden des Pavillons.

Warum diese Schäden nicht zeitnah behoben worden sind und ob Sponsoren die Eigentümer sind, fragte daher die SPD-Bezirksvertreterin Erika Küpper in der Sitzung des Stadtteil-Parlaments. Eine Verwaltungsvorlage aus der Sitzung vom 13. Dezember 2011 enthält einen Vermerk zum Kauf des Objektes: „Ein Anlieger, der den Kontakt zu der Künstlerin hergestellt hat – konnte bei der Künstlerin einen Rabatt von 15 Prozent aushandeln. Der Kaufpreis beträgt daher 10.200 Euro; er wird von Sponsoren, überwiegend Anlieger des Borbecker Platzes, getragen.“ Die BV IV hat damals einem Zuschuss in nicht genannter Höhe zugestimmt.

Besitzverhältnisse in Essen-Borbeck sind ungeklärt

Wem das Werk heute gehört, ist nicht klar. Möglicherweise ist es sogar, beispielsweise im Rahmen einer Schenkung, in den Besitz der Stadt Essen übergegangen. Diese Frage muss jetzt beantwortet werden. Doch auch bei anderen Objekten im öffentlichen Raum sind die Besitzverhältnisse unklar.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung IV, Ulrich Schulte-Wieschen, und Bezirksvertreterin Erika Küpper, sorgen sich um die Attraktivität und Sauberkeit des Borbecker Zentrums, das durch Schmierereien und Schmutz arg leide. Dabei geht es auch um die Besitzverhältnisse für die Baumbeete auf dem Platz vor der Kauflandfiliale. Tatsächlich scheinen die Beete auf dem von den Einheimischen „Höltingplatz“ genannten Abschnitt der Gerichtsstraße schon länger nicht gepflegt worden zu sein. Nicht Rasen und nicht wilde Wiese ist da zu sehen, sondern vor allem Unkraut.

„Ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild ist die Voraussetzung, um mehr Menschen für eine Freizeitgestaltung im Mittelzentrum und zur Nutzung des Einzelhandels zu gewinnen“, begründet Schulte-Wieschen die Bedenken der SPD-Fraktion und verlangt schnelles Entfernen von Schmutz und Graffiti. Für die CDU-Fraktion in der BV IV stimmt Margarete Roderig zu: „Wir haben den Anträgen der SPD zugestimmt. Gleichzeitig haben wir gemeinsam beschlossen, künftige Beschlüsse aus den Masterplansitzungen in die Bezirksvertretung einzubringen.“ Das bringe mehr Transparenz in die politische Arbeit.