Essen. In Essen haben Feinschmecker eine gute Auswahl. Der Gourmet-Reiseführer „Gusto“ hebt acht Restaurants zwischen Stoppenberg und Kettwig hervor.
Neben der Feinschmecker-Bibel „Guide Michelin“ hat sich der „Gusto“ in der Welt der Kochkünstler und Gourmets als Kompass für den guten Geschmack etabliert. Die neue Ausgabe 2024 des Gourmetführers listet die besten 1000 Restaurants in Deutschland auf. In diesen edlen Zirkel der Spitzengastronomie hat der Gusto in seinem aktuellen Ranking acht Essener Restaurants aufgenommen.
Das „Hannappel“ in Essen-Horst ragt dabei in zweifacher Hinsicht hinaus. Erstens: Das von Patron Knut Hannappel geführte Haus ist nicht nur das am besten bewertete Restaurant in dieser Stadt, es gehört mit acht Pfannen plus Bonuspfeil auch NRW-weit zu den führenden Gourmet-Tempeln. Lediglich fünf Restaurants in NRW liegen noch vor dem Hannappel: das Vendôme (Bergisch-Gladbach; 10 Pfannen), Gut Lärchenhof (Pulheim; 9 Pfannen mit Bonuspfeil); Grammons Restaurant (Dortmund), Nagaya (Düsseldorf) und das Ox & Klee in Köln (alle mit jeweils 9 Pfannen).
Nächste Generation: Hannappels Küchenchef Tobias Weyers zählt zu den Top 10
Zweitens: Tobias Weyers, Küchenchef und Mitgesellschafter des Hannappel, wird im neuen Gusto besonders hervorgehoben. In der Kategorie „Nächste Generation“ zählt der 33-Jährige zu den Top 10 in ganz Deutschland. Der Gusto schreibt über den Essener Kochkünstler: „Als kreativer Kopf einer Doppelspitze mit seinem Chef Knut Hannappel hat sich Tobias Weyers von Anfang an deutlich hervorgetan und nicht nur das Gesamtniveau, sondern insbesondere auch die Originalität der Küche maßgeblich geprägt.“
So funktioniert der Gourmetführer Gusto
Der Gusto schickt ähnlich wie der Guide Michelin anonyme Tester in die Restaurants. Während der Michelin Sterne verleiht, vergibt der Gusto ein bis zehn Pfannen. Gehobene Küche beginnt beim Gusto mit fünf Pfannen.
Die Kategorie „8 Pfannen“ (für Hannappel und Schote in Essen) bedeutet: „Handwerklich und geschmacklich hervorragende, oft auch sehr kreative Kochkunst | konstant ausgezeichnete Produkte ohne größere Qualitätsschwankungen | handwerklich-technisch tadellose, präzise Umsetzung | natürlich intensive (Eigengeschmack, nicht Würze!), klare, fein abgestimmte Aromen | es wird entweder ein hoher Grad an Kreativität geboten, und das Kulinarium überrascht mit viel Esprit und unkonventionellen Ideen (auch bei der Präsentation), oder eine mit Feingespür interpretierte klassische Küche, die durch starke Substanz und Ausdruckskraft beeindruckt.“
Der Bonuspfeil bedeutet: „Die Küchenleistung in den mit Pfannen-Symbol und zusätzlichem Pfeil gekennzeichneten Restaurants hebt sich nach Ansicht des Gusto erkennbar von den anderen Restaurants der gleichen Bewertungsstufe ab.“
Das Gusto-Ranking 2024 gibt es online hier.
Bereits im vergangenen Jahr erzielte das Hannappel eine deutschlandweite Top 10-Platzierung, und zwar in der Kategorie „Alkoholfreie Getränkebegleitung“. Die Vielfalt in der Getränkebegleitung von Gourmetmenüs nehme spürbar zu. Dazu gehöre nicht nur der Trend zu Natur- oder Orange-Weinen, sondern auch der völlige Verzicht auf alkoholische Produkte. Auch hier hat Küchenchef Tobias Weyers dafür gesorgt, dass das Hannappel die originellsten „rauschfreien Geleitzüge“ zum Menü anbietet.
Der Gourmet-Reiseführer „Gusto“ hat sich nach dem Guide Michelin als Marke etabliert
Neben dem Hannappel hat der neue Gusto ein zweites Essener Sterne-Restaurant mit acht Pfannen ausgezeichnet: die „Schote“ von Starkoch Nelson Müller am Rüttenscheider Stern. Das dritte Essener Sterne-Restaurant, „Kettner’s Kamota“ in Werden, rangiert mit sieben Pfannen inklusive Bonuspfeil ebenfalls ganz oben. Es folgt das Restaurant „1831“ auf Schloss Hugenpoet in Kettwig mit sieben Pfannen.
Hier die weiteren Platzierungen der Essener Top-Restaurants: „Chefs & Butchers“ (sechs Pfannen); „Casa Lodato da Giovanni“ und „La Grappa“ (jeweils fünf Pfannen plus Bonuspfeil) sowie „Casino Zollverein“ mit fünf Pfannen.
Essener Spitzen-Gastronomie im Urteil der Gusto-Inspektoren
So berichten die Gusto-Inspektoren (in Auszügen) über die einzelnen Essener Restaurants (in alphabetischer Reihenfolge):
Casa Lodato da Giovanni (Kettwig): „Ein wunderbarer Ort also für Cucina italiana in anspruchsvollerer Fassung, die hier von Inhaber Giovanni Mungiello und seinem Team in authentisch unverkünstelter Art präsentiert wird.“
Casino Zollverein (Stoppenberg): „Weltläufig-kreativ und modern wird hier gekocht, aber nicht zu aufwendig und kleinteilig.“
Chefs & Butchers (Werden): Das Chefs & Butchers bewegt sich geschickt in der Nische zwischen bodenständig-anspruchsvoller Gastronomie und Fine Dining, gibt sich locker und nicht zu exklusiv und fährt auch kulinarisch einen dualen Kurs zwischen Traditionsgerichten à la carte und stilistisch etwas ambitionierteren Gerichten.“
Hannappel (Horst): „Die Entwicklung des unscheinbar im beschaulichen Essener Stadtteil Horst gelegenen und einstmals als zünftige Eckkneipe gestarteten Lokals ist eine der bemerkenswertesten der letzten Jahre – auch weit über die Region hinaus.“
Kettner’s Kamota (Werden): „In der Küche versieht Jürgen Kettner den Charakter herzerwärmender Schmankerl sehr gekonnt mit einem japanischen Twist. So bekommen viele traditionell eher rustikale Zubereitungen viel Leichtigkeit und Finesse und werden in eine spannende neue Perspektive gestellt.“
La Grappa (Innenstadt): „Mit jeder Menge Patina, viel Nippes und folkloristischer Dekoration wirkt das Ristorante von Rino Frattesi charmant altmodisch und irgendwie sehr originell. Das authentische Italien-Feeling wird durch die klassische Küche von Alessandro D’Amico und seinem Team komplettiert, denn die bringen hier maximal puristische und schnörkellose Italianità auf die schmucklos angerichteten Teller.“
Restaurant 1831 (Kettwig): Dominik Schab weiß definitiv, wie man mit wenig Aktionismus auf dem Teller attraktive Gerichte kreiert. Und er weiß auch, wie die französische Klassik funktioniert.“
Schote (Rüttenscheid): „So stylisch, dunkel und distanziert das Ambiente mit der jazzigen Lounge-Musik, so nahbar ist Nelson Müllers Küche, die an viele kulinarische Erfahrungen seiner Gäste andockt, sich trotzdem sehr persönlich anfühlt, niemals verkopft. Und die von ihm selbst ebenso freundlich wie augenzwinkernd am Tisch erläutert wird. So wird ein Besuch der „Schote“ tatsächlich zu einer Begegnung mit einem von Deutschlands erfolgreichsten Fernsehköchen.“