Essen-Rüttenscheid. Das Essener Seniorenzentrum St. Martin ist komplett mit Klimaanlagen ausgestattet worden. Warum der Träger dafür 500.000 Euro investiert hat.

Das Seniorenzentrum St. Martin an der Rüttenscheider Straße hat jedes Zimmer der Bewohnerinnen und Bewohner mit Klimaanlagen ausgestattet. Dadurch sollen vor allem in den Sommermonaten für die älteren Menschen annehmbare Temperaturen geschaffen werden. Seit fast acht Wochen ist die Anlage nun in Betrieb.

Rüttenscheider Seniorenzentrum: Katholische Pflegehilfe finanziert Klimaanlagen

Das katholische Seniorenzentrum hat rund eine halbe Millionen Euro in die Ausstattung investiert. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied Markus Kampling ist zufrieden mit den neuen Geräten: „Unsere Aufgabe ist es, unsere Bewohner und Bewohnerinnen zu schützen. Die starken Temperatur-Unterschiede führen dazu, dass die bereits schwachen Menschen noch schwächer werden.“ Die entstandenen Kosten wurden durch den Träger, die Katholische Pflegehilfe, übernommen.

Die durch eigene Solaranlagen auf dem Dach des Pflegeheims betriebenen Klimageräte können nicht nur die Zimmertemperatur herunterkühlen, sondern die Zimmer auch beheizen. Die Einrichtungsleiterin Kathrin Borowczak stellt jedoch klar: „Die Geräte dienen hauptsächlich im Sommer als Klimaanlage. Im Winter können die Bewohnerinnen und Bewohner die Geräte zusätzlich zu den normalen Heizungen nutzen.“

Anlagen in Rüttenscheider Einrichtung können zentral gesteuert werden

Mithilfe des zentralen Steuerungssystems haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Temperaturspanne festgelegt. Bewohnerinnen und Bewohner können die Klimaanlagen selbstständig an- und ausschalten, jedoch nur zwischen 20 und 25 Grad wählen. „70 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner sind kognitiv eingeschränkt. Wir wollen nicht, dass sie sich unterkühlen oder einen Hitzeschlag erleiden“, erklärt die Einrichtungsleiterin.

Die Bewohnerin Mathilde Enders wohnt seit zwei Jahren in dem Seniorenzentrum. Die 91-Jährige merkt große Unterschiede zum letzten Sommer: „Ich bin sehr zufrieden damit. Es erleichtert mir den Alltag. Wenn es mir zu warm wird, kann ich es einfach anschalten.“ Auch Altenpflegerin Tanja Pohl ist überzeugt: „Ich freue mich für unsere Bewohner, aber auch für uns als Pflegepersonal. In den vergangenen Sommern war es hier immer sehr warm. In klimatisierten Zimmern fällt mir meine Arbeit viel leichter“, sagt die 48-Jährige.

Klimaanalyse warnt vor Hitze in Rüttenscheid

In der aktuellen Klimaanalyse der Stadt Essen wurde ermittelt, dass Rüttenscheid zu den Gebieten in Essen gehört, in denen es tagsüber am wärmsten wird und es sich nachts am wenigsten abkühlt. Auch die Mitarbeitenden und Bewohner der Einrichtung nehmen die immer heißer werdenden Sommer wahr.

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