Essen-Rüttenscheid. Covivio will sieben Häuser in Rüttenscheid umbauen und sanieren. Bis zum Start dauert es nun zwei Monate länger. Grund: Ein Blindgängerverdacht.
Der Start der Bau- und Sanierungsmaßnahme von Covivio an sieben Häusern in der Gummertstraße verzögert sich um rund zwei Monate. Der Grund ist der Verdacht, dass auf der Fläche vor dem Haus Nummer 27 ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnte. Die Wohnungsgesellschaft kann deshalb erst Anfang Oktober mit den Bau- und Sanierungsarbeiten beginnen.
Luftaufnahmen hatten ein größeres Metallteil gezeigt. Es könnte sich um eine Weltkriegsbombe handeln. Eine Flächensondierung, die am 1. September stattfand, hat den Verdacht offenbar bestätigt. Aus diesem Grund wird nun eine sogenannte Tiefensondierung in Form einer Bohrung durchgeführt. Das Ergebnis soll in einigen Tagen vorliegen. Covivio-Pressesprecherin Barbara Lipka bestätigte auf Anfrage den Sachverhalt, wies aber darauf hin, dass der angekündigte Gesamtfertigstellungstermin aufgrund dieser Verzögerung nicht gefährdet sei.
Bauarbeiten in Rüttenscheid: Ablaufplan wird durcheinandergewirbelt
Anfang August, so war der Plan, sollte eigentlich mit der Baustelleneinrichtung, dem Aufstellen eines Krans und der Lagerung der benötigten Materialien begonnen werden. Zuerst sollten die Dachaufbauten für die elf neuen Wohnungen gebaut werden. Jetzt wird der Ablaufplan etwas durcheinandergewirbelt. Die Wohnungsgesellschaft nimmt dazu wie folgt Stellung: „In der Gummertstraße 33 erhalten die vier übereinanderliegenden, mittleren Wohnungen erstmalig Balkone. Dazu ist es erforderlich, die Heizkörper für den Balkonzugang zu versetzen und die Heizkörperdimensionierung der notwendigen Heizleistung anzupassen. Diese Arbeiten waren ursprünglich für Februar 2024 geplant und wurden aufgrund einer Änderung im Bauablaufplan vorverlegt.“
Unverständnis hatte in der direkten Nachbarschaft der Häuser die Absicht ausgelöst, eine Grünfläche zwischen den Häusern 25 und 27 sowie 29 und 31 am Ende der Baumaßnahme in Parkraum für insgesamt 25 Fahrzeuge umzuwandeln. Sorge, dass Regenwasser nicht ins Erdreich sickern könnte und der Schutz des Grüns nicht geachtet würde, machte sich breit.
Covivio folgt einer Auflage der Stadt Essen, dass mindestens elf Parkplätze für die neuen Wohnungen zu schaffen seien. Die 14 weiteren Parkplätze entsprächen dem Bedarf der Bewohner und seien Teil des Außenanlagekonzeptes. Die Gummertstraße ist eine enge Stichstraße, die wegen des knappen Parkraums in diesem Bereich von Rüttenscheid meist eng von Fahrzeugen zugeparkt wird. Ein Durchkommen für Rettungs- und Lieferfahrzeuge gestaltet sich oft schwierig.
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Covivio: Bauarbeiten in Rüttenscheid sollen in 14 Monaten beendet sein
Die Wohnungsgesellschaft stellt zum Parkplatzbau klar: „Es entstehen vier Pkw-Stellplätze an der Giebelseite des Hauses Gummertstraße 25 sowie weitere 21 Pkw-Stellplätze zwischen den Häusern Gummertstraße 25, 27 und 29, 31. Die Erstellung der Pkw-Stellplatzflächen erfolgt mit versickerungsfähigem Betonsteinpflaster.“ Weiteres Regenwasser soll über eine Versickerungsmulde zwischen den Häusern abgeleitet werden, so dass an dieser Stelle nicht versiegelt werde.
Sobald die Maßnahmen um den Blindgänger-Verdachtsfall beendet sind, werde die Bau- und Sanierungsmaßnahme wie geplant starten, so die ausführenden Unternehmen. Die Bauarbeiten sollen laut Plan in 14 Monaten beendet sein.
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