Essen-Bergerhausen. Das Forum auf der Billebrinkhöhe in Essen-Bergerhausen hat in den letzten Jahren viele Projekte angestoßen. Dafür werden jetzt Sponsoren gesucht.
- Die Förderung für die inklusive Kulturarbeit in Essen-Bergerhausen läuft aus.
- Die Projekte in der ehemaligen evangelischen Kirche sollen trotzdem weitergehen.
- Dazu werden künftig größere Anstrengungen erforderlich sein.
Das Forum für inklusive Kultur auf der Billebrinkhöhe in Essen-Bergerhausen lädt zum Sommerfest und zur Finissage der aktuellen Ausstellung für Sonntag, 27. August, ein. Die Veranstaltung bildet gleichzeitig den Abschluss einer dreijährigen Konzeptförderung. Mit 150.000 Euro konnten Projekte und Veranstaltungen ins Leben gerufen werden. Wie es mit der Förderung von Menschen mit Behinderung im Kulturbetrieb dort weitergeht.
Mit dem Fest auf der Billebrinkhöhe 72 von 15 bis 18 Uhr endet die Ausstellung „Inspiration Outsider Art – 30 Jahre Sammlung Demirel“. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die mehr über „Behinderte Menschen als Kulturschaffende im inklusiven Prozess“ erfahren möchten. So war die Konzeptförderung durch die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW überschrieben.
Das Integrationsmodell Essen hatte die ehemalige Kirche 2019 übernommen
2019 hatte das Integrationsmodell Essen die frühere evangelische Kirche übernommen und betreibt sie als Kulturzentrum für Menschen mit und ohne Behinderung. So spielen beim Sommerfest die Band des Integrationsmodells „IM-Kompetent“ und die Emscher Delta Blues Band, die hauseigene Hip-Hop-Gruppe wird tanzen. Für Verpflegung ist gesorgt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Mit der Konzeptförderung, die Ende Juli ausgelaufen ist, konnte in den vergangenen drei Jahren eine halbe Stelle für die Schauspielerin und Theaterpädagogin Marion Gerlach-Goldfuß finanziert werden. Zudem wurden eine Honorar- und eine Verwaltungsfachkraft eingestellt. „Die Summe hat uns natürlich in den drei Jahren Luft verschafft, denn es ist mühsam, für jedes Projekt wieder Sponsoren zu finden und Spendengelder neu einzuwerben, was jetzt auf uns zukommt“, erklärt Marion Gerlach-Goldfuß, die schon in Sachen Fundraising aktiv geworden ist.
Stellen in Bergerhausen sollen erhalten bleiben
Ihre Stelle werde bis Ende 2023 über Mittel des Kulturamtes finanziert, für die Zeit danach müsse man neue Fördergelder beantragen. „Das Forum für inklusive Kultur ist an der Schnittstelle zwischen Kultur- und Sozialdezernat angesiedelt“, sagt die Theaterpädagogin über die Zuständigkeit auf städtischer Ebene.
Man hoffe, die geschaffenen Stellen weiter finanzieren zu können, sagt Marion Gerlach-Goldfuß, die vor Antritt der Stelle in Bergerhausen bereits Erfahrung in der Theater- und Kulturarbeit mit Senioren, Migranten und Menschen mit Behinderung gesammelt hatte.
Die Fördergelder habe man genutzt, um Projekte im Forum Billebrinkhöhe anzustoßen und auszubauen. Das Maskentheater erfreue sich großer Beliebtheit und habe schon 18 Mitglieder. Ein inklusives Schreibprojekt mit Wochenendworkshops sei angelaufen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten unter dem Titel „Zu Wort kommen“ inzwischen ein Buch herausgebracht.
„Das Figurentheater, das auch zu Menschen kommt, die das Forum nicht besuchen können oder wollen, soll noch mobiler werden“, so Marion Gerlach-Goldfuß. Das sei wichtig, weil für Menschen mit Behinderung der Weg zur Billebrinkhöhe oft zu beschwerlich und nicht allein zu bewältigen sei. Schon jetzt besuchten die Akteure Kindergärten, Tagesgruppen und ähnliche Einrichtungen.
Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung im Kulturbetrieb soll erhöht werden
„Das Ziel unserer Arbeit ist es, die Sichtbarkeit von kulturellen Aktivitäten von Menschen mit Behinderung zu erhöhen, und das haben wir meiner Ansicht nach in den vergangenen Jahren erreicht“, zieht die Theaterpädagogin eine positive Bilanz. Die Aktivitäten würden angenommen, die Veranstaltungen seien in der Regel gut besucht, obwohl der Förderzeitraum ja teilweise sogar in die Corona-Zeit gefallen sei. Man pflege Kooperationen mit Partnern aus dem Umfeld wie „Steele bleibt bunt“.
Der Erfolg der Arbeit sei im Wesentlichen ein Verdienst der engagierten Hausleiterin Magdalene Merkel, die von vielen Ehrenamtlichen unterstützt werde. Magdalene Merkel gehe allerdings im kommenden Jahr in den Ruhestand, die Stelle sei vom Integrationsmodell bereits zum 1. Januar 2024 ausgeschrieben, um noch eine gute Einarbeitung zu ermöglichen. „Es wäre toll, wenn sich Menschen mit Kampfgeist für die Inklusion bewerben würden“, so Marion Gerlach-Goldfuß.
Kontakt: www.bille-forum.de oder unter 0201 45882246.
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