Essen. Verdi macht weiter Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen. Sie ruft am Dienstag Beschäftigte in mehreren Läden wieder zum Streik auf.
Schon seit April verhandeln Gewerkschaft und Arbeitgeber im Einzelhandel in NRW über höhere Löhne. Bislang aber kommen die beiden Tarifpartner nicht zusammen. Verdi erhöht deshalb vor der nächsten Verhandlungsrunde am 4. September den Druck. Sie ruft am Dienstag, 22. August, erneut zu Warnstreiks im Einzelhandel auf. Auch Essener Betriebe sind in die Aktion einbezogen. Bereits in der vergangenen Woche gab es Streikaktionen auch in Essen.
So werden voraussichtlich Beschäftigte im Kaufland und bei H&M im Allee-Center, bei Primark, Ikea und bei Saturn im Limbecker Platz die Arbeit niederlegen. Sie fahren zu einer großen Streikveranstaltung, die in Bochum stattfinden wird. Bis zu 3500 Teilnehmer aus ganz NRW werden dort erwartet. Unter anderem spricht der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke zu den Streikenden. Neben den Einzelhandelsbeschäftigten werden auch Arbeitnehmer des Groß- und Außenhandels dabei sein. Auch in diesem Bereich kommen die Tarifverhandlungen nicht voran.
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Gewerkschaftssekretär Kai Lipka rechnet aus Erfahrungen der vorangegangenen Warnstreiks im Einzelhandel mit etwa 100 Teilnehmern aus Essen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sich die Auswirkungen in den betroffenen Läden in Grenzen halten dürften. Schließen muss mit Sicherheit keines. In der Vergangenheit sei es jedoch durchaus vorgekommen, dass Abteilungen unbesetzt blieben, so Lipka.
Einzelhandel NRW: Verdi will 2,50 Euro mehr pro Stunde
Im Einzelhandel fordert Verdi 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro.
Bisher bieten die Arbeitgeber, so Verdi, für das Jahr 2023 eine Entgelterhöhung zwischen 5,1 Prozent und 5,3 Prozent an, plus 450 Euro Inflationsausgleichprämie. Für das zweite Jahr soll es dann Erhöhungen zwischen 2,9 Prozent und 3,1 Prozent geben. Verdi lehnt das Angebot ab und spricht angesichts der Inflation von einem Reallohnverlust.
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