Essen-Kettwig. Politiker fordern eine schnelle Behebung der Straßenschäden in Essen-Kettwig. Warum das Problem in der Altstadt besonders schwer zu lösen ist.
Seit Monaten beschäftigen sich die Gremien im Rathaus mit dem Thema „Schlaglöcher“ und haben festgestellt, dass man viel mehr Geld in die Hand nehmen müsste als bisher, um die Löcher im Asphalt auf Essens Straßen dauerhaft zu beseitigen. Bei den Schäden an Straßen und Gehwegen in der Kettwiger Altstadt wird das aber offenbar nicht helfen. Zu gravierend sind die Schäden dort.
CDU-Ratsherr Guntmar Kipphardt mahnt: „Teile der Fahrbahnen und Gehwege in der Kettwiger Altstadt sind in einem katastrophalen Zustand.“ Dabei zeigt er auf fehlende Pflastersteine, ausgespülte Fugen und zerbröselte Steine. Der Ratsherr muss sich vorkommen wie der einsame Rufer in der Wüste, denn nicht zum ersten Mal macht er auf diese Mängel aufmerksam.
In Essen-Kettwig sei es wegen der Straßenschäden zu Verletzungen gekommen
Aus gutem Grund, „denn erst kürzlich sind hier Personen wegen der schadhaften Wege gestürzt und dies nicht zum ersten Mal.“ Es gibt zwar keine Dokumentationen darüber, aber die anliegenden Geschäftsleute berichten über etliche Fälle, bei denen sich vor allem ältere Menschen Verletzungen wie Schürfwunden und Prellungen zugezogen hätten.
Gemeinsam mit der Kettwiger Bezirksvertreterin Christiane Neuheuser und ihrem Amtskollegen Michael Nellessen (beide CDU) hat sich Kipphardt daher selbst ein Bild von den Zuständen vor Ort gemacht. Und das Fazit des Trios fällt negativ aus. „Es gibt da nichts zu beschönigen“, erklärt Kipphardt, der auch Vorsitzender des Planungsausschusses ist. „Es ist eine ganze Palette von Widrigkeiten, mit denen die Bürger tagtäglich zu kämpfen haben, ganz gleich, ob sie mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.“
Zu den Schäden auf den gepflasterten Altstadtstraßen kommen noch fehlende Gehwegplatten und herausgebrochene Steinplatten und gravierende Niveauunterschiede. Die sind vor allem für Sehbehinderte nicht zu erkennen und deshalb besonders gefährlich.
Die Vorlage der Verwaltung differenziert die Schäden: „Zu unterscheiden sind grundsätzlich Schadstellen im Straßen-/Gehwegbereich, die eine unmittelbare Verkehrsgefahr darstellen und Schadstellen, die keine Verkehrsgefahr sind, aber den Fahrkomfort einschränken.“
Die Schlaglöcher würden in der Regel mit Kaltasphalt verfüllt. Eine Methode, die in Kettwig fast gar nicht zur Anwendung kommen könne, weil hier Pflastersteine verbaut seien, für die wahrscheinlich gar kein Ersatz besorgt werden könne. Zudem sei der Unterbau der Straßen und Wege nicht in Ordnung.
Politiker fordern eine Komplettsanierung der Altstadtstraßen
Das Anti-Schlaglochprogramm, das bald anderswo angewandt werde, könne dort nicht helfen. Besonders deshalb, weil es sich hier nicht um Bagatellschäden handele, die von heute auf morgen zu regulieren seien. In Kettwigs Altstadt gehe es um eine Komplettsanierung. Denn beispielsweise an der Straßengabelung von der Hauptstraße und Kirchfeldstraße hätten sich nicht nur Pflastersteine gelockert, sondern sie seien auch unter der Last des fließenden Verkehrs zerbröselt. Und so sehe es in der gesamten Altstadt aus.
„Nicht nur einmal haben wir die Verwaltung darauf hingewiesen, dass nicht nur immer neue (Rad-)Wege gebaut, sondern die vorhandenen Straßen, Wege und Plätze auch instandgehalten werden müssen. Die Folgen dieser unterlassenen Instandhaltung sind Körper- und Sachschäden, insbesondere von älteren oder mobilitätseingeschränkten Personen. Hier muss schnellstens etwas passieren“, sind sich die Kettwiger Ortspolitiker einig.
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