Essen. Kösters gehört in der Essener Innenstadt zu den wenigen inhabergeführten Läden. Die Besitzerin plant nun Veränderungen am Standort.

Im traditionsreichen Haushaltswarengeschäft Kösters in der Innenstadt im I. Hagen 26 beginnen am Montag die Bauarbeiten. Inhaberin Babette Kösters übernimmt die Fläche des benachbarten Ladens - früher Wiehmeyer Silberwaren. Gleichzeitig gibt Kösters die erste Etage an die darüberliegende Arztpraxis ab. „Insgesamt setzen wir uns etwas kleiner“, sagt Babette Kösters. Der Verkauf wird trotz des Umbaus weitergehen.

Die anstehenden Arbeiten verkündet sie bereits per Plakat im Schaufenster nebst aktueller Sonderaktionen. Dennoch reagierten Kunden zuletzt immer wieder beunruhigt und fragten, ob sie schließe. „Nein, wir bleiben der Essener Innenstadt treu“, betont Babette Kösters.

Dennoch macht sie keinen Hehl daraus, dass das Geschäft in der City schwieriger werde. Da seien zum einen die gestiegene Bettelei und Drogenprobleme. Zum anderen spiegelten ihr die Kunden immer wieder, „dass sie nur noch wegen uns in die Innenstadt kommen“, berichtet Babette Kösters. 70 Prozent ihrer Kundschaft seien Stammkunden – „wenn ich die nicht hätte“.

Verkaufsfläche von Kösters verkleinert sich

Es sei nun eine gute Gelegenheit gewesen, die Verkaufsfläche insgesamt zu verkleinern: Sie schrumpft von 850 auf dann 650 Quadratmeter. Am Sortiment soll sich dagegen kaum etwas ändern. „Wir präsentieren die Waren dann etwas kompakter“, so die Inhaberin, die nach dem Umbau Ende September dann ein größeres Erdgeschoss zur Verfügung hat und mehr Schaufensterfläche. „Das ist auch ein Vorteil“, meint sie.

Babette Kösters vor ihrem Laden in der Essener Innenstadt (Archivbild).
Babette Kösters vor ihrem Laden in der Essener Innenstadt (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Babette Kösters Vater hatte das Geschäft 1972 in Essen gegründet. Damals gab es noch sieben Porzellangeschäfte in der Einkaufsstadt. Heute nimmt Kösters mit seinem hochwertigen Sortiment eine Ausnahmestellung ein, ist weit über die Grenzen Essens hinaus der wohl einzige „Edel-Porzelliner“ im Ruhrgebiet. Gleichzeitig gehört es heute zu den wenigen inhabergeführten Geschäften in der Essener Innenstadt.

Zehn Jahre, so hat sich Babette Kösters vorgenommen, will sie noch hinter der Ladentheke stehen. Mit dann 75 Jahren möchte sie in den dann wohl mehr als verdienten Ruhestand gehen. Stand heute gibt es für das Geschäft keinen Nachfolger.

Was sich aktuell noch in der Essener Innenstadt tut