Essen. Rund um den Hauptbahnhof Essen haben Mitglieder der Letzten Generation am Donnerstagabend den Verkehr gestört. Passanten reagierten aggressiv.
Klimaaktivisten der sogenannten „Letzten Generation“ haben am frühen Donnerstagabend (10.8.) eine Aktion in Essen gestartet: Rund um den Hauptbahnhof legten sie den Verkehr ab 18 Uhr für etwas mehr als zwei Stunden lahm. An zwei Standorten setzten sie sich auf die Fahrbahn, um mit Sitzblockaden Autos und Bussen die Durchfahrt unmöglich zu machen. Auf der Südseite hatten sich vier Personen am Kreisverkehr an der Freiheit auf die Fahrbahn gesetzt, wo sie den Verkehrsfluss in Richtung Huyssenallee und Kruppstraße störten.
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Die weitaus größere Aufmerksamkeit wurde denjenigen zuteil, die sich auf der Nordseite des Bahnhofs in Richtung Innenstadt postiert hatten. Sechs Aktivisten hatten sich auf die Fahrbahn am Willy-Brandt-Platz gesetzt und sich zum Teil mit einem Gemisch aus Sekundenkleber und Sand festgeklebt.
Essener Passanten beschimpfen Klimaaktivisten zum Teil heftig
Um sie herum bildete sich schnell eine große Menschenmenge, aus der die Aktivisten zum Teil heftig beschimpft wurden. Einer der Aktivisten, Malte Nierobisch, gab rund eine Stunde nach Aktionsstart an, dass sich das „nicht gut“ anfühle, Beleidigungen aber mit einkalkuliert gewesen seien. Die Polizei, die mit zahlreichen Kräften angerückt war, bildete zwischenzeitlich eine Menschenkette, um die sechs Aktivisten vor aufgebrachten Passanten zu beschützen.
Ihre Aktion hatte die Letzte Generation im Vorfeld in den sozialen Netzwerken angekündigt. In einem entsprechenden Posting auf Instagram hieß es, dass man eine Sitzblockade am „Hauptbahnhof Bussteig 8“ machen wollte. Der Polizei sei diese Ankündigung bekannt gewesen. „Das ist ein wenig wie Katz-und-Maus-Spiel“, sagte ein Polizeisprecher.
Polizei Essen entfernt Aktivisten von der Fahrbahn
Die beiden Sitzblockaden vom Donnerstagabend waren nicht die ersten Aktionen der Letzten Generation in Essen: Das erste Mal hatten sich Mitglieder Mitte April dieses Jahres auf Essener Asphalt geklebt: am Bismarckplatz. Anfang Juni zogen einige Dutzend dann unangemeldet in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. In der Vergangenheit gab es auch Farbattacken auf die RWE-Zentrale.
Neu beim Vorgehen am Donnerstag war aber, dass die Letzte Generation via Social Media bereits vor der Aktion auf ebendiese hingewiesen hat. „Wir wollen so Leute einladen, mitzumachen“, sagte Aktivist Nierobisch, der sich bereits im April auf den Asphalt am Bismarckplatz geklebt hatte – und von Einsatzkräften der Polizei auch nun wieder unter Zuhilfenahme von Sonnenblumenöl und Spachteln von der Fahrbahndecke entfernt wurde.
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