Essen-Gerschede. Auf einer ehemaligen Bezirkssportanlage im Essener Westen sollen Wohnhäuser und eine Kita gebaut werden. Woran es vor dem Baustart noch hakt.

Auf dem Areal der ehemaligen Bezirkssportanlage an der Levinstraße und dem angrenzenden Gelände einer früheren Flüchtlingsunterkunft plant die Stadt Essen Wohnhäuser mit insgesamt etwa 200 Wohneinheiten. Die Pläne sind bereits vor rund fünf Jahren vorgestellt worden, doch seitdem hat sich auf dem Areal nichts getan.

Die etwa 66.000 Quadratmeter große Fläche zwischen der Levinstraße und der Ewald-Dutschke-Straße liegen momentan verwaist und verwildert da. Doch weiterhin sind Wohnungen und eine Kita geplant. Das Bauvorhaben würde den bis 2030 für den Stadtbezirk IV prognostizierten zusätzlichen Wohnungsbedarf um rund zehn Prozent verringern. Etwa 2000 Wohneinheiten fehlen in den kommenden Jahren im Stadtbezirk.

Neues Essener Wohngebiet soll einen Grünzug erhalten

Der Regionale Flächennutzungsplan ist von „Grünfläche mit Zweckbestimmung Sportanlage“ zu „Wohnbaufläche“ geändert worden. Nach der noch im Jahr 2018 durchgeführten Bürgerbeteiligung wurden mehrere Gutachten beauftragt, teilt die Stadt Essen auf Anfrage mit. Danach ging es bedingt durch Corona und Personalmangel langsamer als geplant voran. Untersuchungen inklusive Artenschutzprüfung kamen zu dem Ergebnis, dass der geplanten Bebauung nichts entgegensteht.

Verkehrs- und Schallgutachten brachten keine Bedenken gegen das Projekt hervor und wurden ebenfalls in die Planung eingearbeitet. So soll eine neue durchgehende Verbindungsstraße die neue Wohnsiedlung an die Levinstraße und den Kraienbruch anbinden.

In das neue Wohngebiet, das direkt an das „Kraienbruch-Quartier“ der Allbau GmbH grenzt, soll zudem eine öffentliche Grünfläche integriert werden – für ein grüneres Wohnumfeld, aber auch als Versickerungs- und Ableitungsfläche für Regenwasser. In Rinnen und Mulden soll das Wasser gesammelt und dem Pausmühlenbach zugeführt werden, so die Planungen. Das unterstützt die Emschergenossenschaft im Rahmen der Initiative Klima-Werk mit Gutachten und Planung. Die Maßgaben des Landeswassergesetzes seien erfüllt, so die Stadtverwaltung.

Erster Spatenstich für Häuser auf der Bezirkssportanlage steht noch aus

Einige Hürden auf dem Weg zum Baurecht sind damit bereits genommen. Aber es gibt noch genügend Feinarbeit, die durch die Fachämter zu erledigen ist. Um das Abwasserkonzept wie geplant realisieren zu können, muss das Regenwasserkonzept weiter ausgearbeitet werden. „Im Bereich der Sportplätze ist eine Geländemodellierung nötig, um das Regenwasser in nördlicher Richtung dem Pausmühlenbach zuführen zu können“, erklärt Edeltraud Bäger vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung, dies sei sehr aufwendig.

Potenzielle Investoren und Käufer gibt es. Aber auf Grund der momentanen Rahmenbedingungen mit der Krise der Bauwirtschaft, Problemen in der Materialbeschaffung und hohen Bauzinsen ist der Kreis der Interessenten überschaubar. Im Moment ist auch noch unklar, ob die Fläche an nur einen oder mehrere Investoren vergeben oder sogar Einzelgrundstücke verkauft werden. Es gibt also noch viel Klärungsbedarf, bis der erste Spatenstich für das Projekt erfolgen kann.

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