Essen-Huttrop. Nach den Umbauarbeiten am Mählerweg werden jetzt die Regale in der neuen Stadtteilbibliothek Huttrop eingeräumt. Warum sie als Pilotprojekt gilt.

  • 2020 musste die Stadtteilbibliothek Huttrop am alten Standort schließen.
  • Jetzt ist der neue Standort am Mählerweg umgebaut.
  • Die Stadt nennt den September als Eröffnungstermin.

Darauf haben viele Bürgerinnen und Bürger gewartet: Im September will die Stadt die neue Stadtteilbibliothek Essen-Huttrop am Mählerweg 1 eröffnen. Sie gilt als Pilotprojekt. Damit geht eine lange Durststrecke für alle zu Ende, die ihren Lesestoff gern ausleihen.

Anfang Juni hatten die Arbeiten an der Inneneinrichtung am neuen Standort der Stadtteilbibliothek Huttrop begonnen, teilt die Stadt mit. Das moderne Bibliotheksdesign werde jetzt Schritt für Schritt sichtbar. Die Tapeten seien bereits angebracht, die ersten Regale und Einrichtungsgegenstände aufgebaut.

Die neue Stadtteilbibliothek Essen-Huttrop soll ein Pilotprojekt sein

„Die Innenausbauten gehen planmäßig voran, fast täglich ist ein neuer Fortschritt zu sehen“, heißt es. Gemeinsam mit den beauftragten Firmen für Innenarchitektur und Innenausstattung habe das Team der Stadtbibliothek Essen eine moderne Bibliothek geplant, in der sich alle Menschen im Stadtteil, aber auch darüber hinaus zu Hause fühlen sollen.

An dem ehemaligen Gebäude eines Supermarktes waren etliche Umbauarbeiten erforderlich.
An dem ehemaligen Gebäude eines Supermarktes waren etliche Umbauarbeiten erforderlich. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Voraussichtlich Ende Juli sollen die Räumlichkeiten dem Bibliotheksteam übergeben werden, danach werden Bücher, Spiele und mehr dort eingeräumt. Im September soll die Bibliothek dann mit einem großen Fest im Stadtteil eröffnet werden.

Der Einzugstermin war in der Vergangenheit mehrfach verschoben worden, zuletzt hatte es geheißen, die neue Bibliothek solle spätestens Ende 2022 an den Start gehen. Ursprünglich sollte die Eröffnung an neuer Stelle bereits im Herbst 2021 erfolgen. Aus beiden Terminen wurde nichts.

Der alte Standort der Stadtteilbibliothek an der Steeler Straße 373 hatte im November 2020 aufgegeben werden müssen, weil das Gebäude verkauft und der Mietvertrag mit der Stadt gekündigt worden war. Dort war die Bibliothek seit 1968 ansässig gewesen. Bürger und Politiker hatten sich für den Fortbestand der Einrichtung eingesetzt. Sogar eine Demo für den Erhalt war organisiert worden.

Ein Aushang weist schon auf die künftige Nutzung des Gebäudes und die Öffnungszeiten hin.
Ein Aushang weist schon auf die künftige Nutzung des Gebäudes und die Öffnungszeiten hin. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Bis ein neuer Standort im Gebäude eines ehemaligen Supermarktes an der Grenze zu Steele gefunden war, hatte es einige Zeit gedauert. Dort mussten zudem umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt werden, um das Haus für die neue Nutzung gemäß dem Bibliotheksentwicklungskonzept der Stadt vorzubereiten und es barrierefrei zu gestalten. In dem mehrstöckigen Gebäude stehen für die neue Stadtteilbibliothek rund 700 Quadratmeter zur Verfügung, sie wird damit doppelt so groß sein wie die alte Einrichtung an der Steeler Straße.

Um die Bürger frühzeitig in die Planungen für die Einrichtung einzubinden, hatten Workshops vor Ort und eine Online-Befragung zu den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer stattgefunden. Die Ergebnisse sind laut Stadt in die Neugestaltung eingeflossen. Im Dezember 2022 konnten die Bürger vor Ort den Stand der Arbeiten begutachten.

In den neuen Räumen, die hell und offen gestaltet werden, soll ein Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und ein bisschen Industrie-Charme entstehen, der auch über eine Veranstaltungsfläche verfügt. Es soll einen Rückzugsort für Kinder, einen Co-Working- und einen Kreativ-Bereich geben. Derzeit werden laut Stadt nicht nur die Regale aufgebaut, sondern auch der Bühnenbereich werde installiert. Auch ein Baumhaus sei in Planung.

Die Räume sollen als Treffpunkt für die Bürger des Stadtteils dienen

Wie auf der Internetseite der Stadt zu lesen ist, soll die Bibliothek als Pilotprojekt für weitere Stadtbibliotheken zu einem Ort der Begegnung werden, zu einer Art „Wohnzimmer“, in dem man sich wohlfühlt, an dem man andere Menschen trifft und an dem sich nicht alles um Bücher drehen wird. Auch eine Info- und Servicetheke sowie eine Kaffeebar sind geplant.

Bei den Treffen mit Bürgern vor Ort war auch das neue Konzept erläutert worden, das eine Nutzung auch außerhalb der personalgebundenen Öffnungszeiten ermöglichen soll. Nach dem „Open Library“-System könnten Medien dann jederzeit eigenständig ausgeliehen werden.

Schon am alten Standort war die Einrichtung beliebt gewesen. Sie war eine der größten Stadtteilbibliotheken in Essen und hatte die höchste Ausleihe zu verzeichnen. Weitere Informationen zum Ausbau der Stadtteilbibliothek finden Interessierte auf www.essen.de/bibliothek_huttrop.

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