Essen. Das Smag Sundance Festival sorgte für ausgelassene Stimmung bei sommerlichen Temperaturen in Essen. So lief die Veranstaltung am Seaside Beach.
Konfettikanonen, weißer Rauch und Flammen schießen in die Höhe. Die Menge tanzt vor der Hauptbühne zu sommerlichen Beats und lässt sich auch von der Hitze am Samstag die Laune nicht verderben. Rund 11.000 Festivalgäste feiern bei hochsommerlichen 34 Grad, blauem Himmel und einer idyllische Strandkulisse. Am Baldeneysee im Essener Süden findet die 16. Auflage des bekannten Open-Air-Festivals Smag Sundance statt.
Was als Strandparty mit rund 1500 Besucherinnen und Besuchern begann, ist in den letzten Jahren zu einem der größten Sommerevents in Essen geworden, wobei Sonnencreme und Sonnenbrille für die meisten Festivalgäste zur Grundausstattung gehören. Auf zwei Bühnen gibt es für die Feierwütigen einiges zu erleben.
Veranstalter: 11.000 Besucherinnen und Besucher beim Smag Sundance Festival in Essen
Auf der Hauptbühne heizt als Topact 1Live-Krone- und Echo-Gewinner „Alle Farben“ (aktueller Nummer-1-Hit „Let It Rain Down“ feat. Polly Anna) dem Publikum ein. Rot-weißes Konfetti fliegt durch die Luft, das Publikum wird zum Springen und Mitfeiern animiert, die Stimmung kocht. Vor der Bühne sammelt sich beim Auftritt von „Alle Farben“ der Großteil der Besucher, um bekannte Songs wie „Please Tell Rosie“ oder „Little Hollywood“ live zu erleben.
Die Erwartungen an diesen Festivaltag seien übertroffen worden, sagt Kerstin Viehausen vom Veranstaltungsteam: „Wir sind ausverkauft und konnten heute rund 11.000 Besucherinnen und Besucher empfangen.“ Die Stimmung bei den Feiernden sei „super“, es verlaufe alles friedlich und die Leute seien trotz der Hitze gut drauf. Viehausen: „Außerdem freut uns, dass wir hier altersmäßig gemischtes Publikum haben. Man würde denken, dass unser Festival vielleicht nur jüngere Menschen anspricht, aber das ist nicht der Fall.“
Smag Sundance Festival in Essen: „Die Stimmung ist toll“
Apropos Hitze: Welche Vorkehrungen trifft man bei einem großen Festival, wenn der Deutsche Wetterdienst sogar eine Hitzewarnung herausgegeben hat? „Wir haben schon vorab auf unseren Seiten in den sozialen Medien darauf hingewiesen, dass die Besucherinnen und Besucher ausreichend trinken und an Sonnenschutz denken sollen. Außerdem haben wir eine Trinkwasserstelle aufgebaut, an der unsere Gäste kostenlos Wasser bekommen können“, erklärt Viehausen.
Viele Festivalfans sind schon mit Beginn um 12 Uhr am Baldeneysee und trotzen der Hitze. So auch Mandy Görfers (33), aus Bochold. Sie tanzt gemeinsam mit ihren Freunden vor der zweiten Bühne zu den Beats der DJane „Skiy“. „Wir lieben Festivals und haben die Tickets schon lange im Voraus gekauft. Die Stimmung ist toll und wir feiern hier heute den Geburtstag meiner Freundin Julia nach“, berichtet sie. „Die Temperaturen machen uns nichts aus, wir trinken genug, essen zwischendurch etwas und gehen ab und zu in den Schatten.“
Kritik an Trinkwasserversorgung beim Smag Sundance Festival in Essen
Für Abkühlung sorgen Julien (31) und ihre Kollegen mit dem Verkauf von „Shot-Ice“, einem Wassereis mit 10,5 Prozent Alkohol: „Bei diesem Wetter läuft der Verkauf sehr gut. Die Gäste standen gerade zur Mittagszeit in langen Schlangen an.“ Ein Shot-Eis sei vergleichbar mit einem Schnaps und eine willkommene Abwechslung zu den anderen Getränken, die man hier bekomme, erklärt Julien.
Beim Thema Getränke sind die Meinungen gespalten. Kathi Lade (37) aus Freisenbruch sagt zum Beispiel: „Ich finde das hier wirklich eine tolle Party, aber die Versorgung mit Getränken müsste besser organisiert werden. Wir standen teilweise 50 Minuten in der prallen Sonne, um uns ein Wasser zu besorgen. Das ist wirklich unangenehm, wenn es so heiß ist.“
Auch die Trinkwasserstelle, die von den Veranstaltern eingerichtet wurde, sei teilweise so überlaufen gewesen, dass man ohne lange Wartezeiten keine Chance gehabt habe, schnell an etwas zu trinken zu kommen, so Lade. Annette Heinrich, Geschäftsführerin des Veranstalters Lugana Entertainment, betont dagegen: „Uns haben keine Beschwerden erreicht.“ Viele Gäste hätten nach Wasser gefragt, man habe sie dann an die Trinkwasserstelle verwiesen und sie seien nicht wieder zurückgekehrt.
Abbauarbeiten am Essener Baldeneysee dauern noch länger an
Trotz der Kritik einiger Gäste an der Organisation des Trinkwassers ist die Stimmung ausgelassen. Vom Baldeneysee aus sehen sich einige Zuschauer auf Gummibooten oder Stand-up-Paddleboards das bunte Treiben an. Andere Gäste entspannen am Ufer des Sees. Auch viele Stammgäste sind in diesem Jahr wieder dabei. So auch die Freundinnen Kerstin (59), Birgit (59) und Nicole (52) aus Essen. „Wir sind schon seit 13 Uhr hier und haben uns auf den heutigen Tag sehr gefreut. Die Mittagshitze konnte man unter den großen Bäumen im Schatten gut aushalten, allerdings waren gerade zu der besonders warmen Tageszeit auch die Getränkestände völlig überfüllt“, erzählt Kerstin.
Den krönenden Abschluss bildet um 20.45 Uhr der Rüttenscheider Star-DJ Oliver Magenta auf der Hauptbühne. Er heizt dem Publikum mit Feuerfontänen und Konfettikanonen ein und lässt die Stimmung noch ein letztes Mal für diesen Abend hochkochen. Um 22 Uhr endet der Festivaltag für die Besucher. Einige Gäste finden dann einen Strafzettel an ihrer Windschutzscheibe vor, andere suchen vergeblich nach dem zuvor geparkten Auto. Auch in diesem Jahr ist die Stadt wieder rigoros gegen Falschparker vorgegangen und hat einige Autos, die auf der Freiherr-vom-Stein-Straße im Parkverbot standen, abschleppen lassen.
Für das Veranstaltungsteam wird es noch einige Tage dauern, bis alle Spuren des Festes wieder beseitigt sind. Seit Montag habe das Team mit den aufwendigen Aufbauarbeiten am Baldeneysee begonnen und Viehausen schätzt, dass auch die Abbauarbeiten bis Mitte nächster Woche dauern werden: „Wir hatten das erste Mal seit der Corona-Pause wieder zwei Bühnen, und vor allem die Technik ist sehr aufwendig. Aber wir freuen uns schon jetzt auf das Smag Sundance Festival im nächsten Jahr.“
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