Essen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) „übernimmt“ am Montag (12.6.) die Kundenhalle der Sparkasse Essen: An diesem Tag kann hier Blut gespendet werden.
Der Auftakt war großartig – und dann kam die Pandemie. „Wir sind mit 300 Blutspendern gestartet, im vergangenen Jahr waren es dann nur noch 133“, sagt Susanne Böttcher vom Deutschen Roten Kreuz. Das DRK ruft in diesem Jahr gemeinsam mit der Stadt Essen und der Sparkasse Essen zum fünften Blutspende-Marathon auf und hofft eine starke Beteiligung. Gerade in den Sommermonaten nimmt die Spendebereitschaft häufig ab, die Versorgungslage der Krankenhäuser ist oftmals kritisch. Der Aktions-Tag soll also auch auf das Thema Blutspende aufmerksam machen.
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„Wir wollen wieder zurück zu den 300 Teilnehmern“, sagt Böttcher, die das DRK-Blutspendezentrum in Essen leitet und daher weiß, wie hoch der Bedarf an Spenderblut ist – und wie schwankend das Spender-Aufkommen. Zwar kann sich das DRK auf einen festen Stamm treuer Spender und Spenderinnen verlassen, die seit Jahren oder Jahrzehnten regelmäßig kommen. Doch ohne Neuzugänge könnte es eng werden. Der fünfte Blutspende-Marathon am Montag, 12. Juni, soll daher auch ein Signal in die Stadtgesellschaft sein und Menschen ermutigen, – vielleicht zum ersten Mal – Blut zu spenden: Von 10 bis 18 Uhr wird das am Marathon-Tag in der Kundenhalle der Sparkasse Essen (III. Hagen 43) möglich sein.
Die Blutspende dauert nur wenige Minuten
Wer mitmachen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Außerdem müssen potenzielle Spender und Spenderinnen ihren Personalausweis mitbringen. Das DRK-Team prüft vor der Spende Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und den Blutfarbstoffwert. Im Labor des Blutspendendiensts folgen Untersuchungen auf Infektionskrankheiten. Die Blutspende selbst dauert nur fünf bis zehn Minuten. Anschließend sollten die Spender noch zehn Minuten liegen bleiben und sich erholen.
Die Stadt Essen gibt ihren Mitarbeitern sogar den Rest des Tages frei, wenn sie zum Blutspenden gehen. Immerhin rund 1000 Rathaus-Beschäftigte zählt das DRK jährlich. „Für eine sichere Versorgung von schwerkranken Patientinnen und Patienten sind Blutspenden unerlässlich“, sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen, der auch beim Blutspende-Marathon auf zahlreiche Teilnehmer aus dem Rathaus hofft und daher die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hat.
DRK deckt 75 Prozent des Blutkonservenbedarfs der deutschen Krankenhäuser
Nach eigenen Angaben deckt das DRK etwa 75 Prozent des Blutkonservenbedarfs der deutschen Krankenhäuser. In Essen sind selbst große Häuser wie das Uniklinikum, das über ein eigenes Blutspendezentrum verfügt, auf Zukäufe beim Deutschen Roten Kreuz angewiesen. Doch trotz seiner Größe und Bekanntheit erlebt auch das DRK wachsende Schwierigkeiten, junge Leute als Blutspender zu gewinnen. „Es bleibt eine Herausforderung, genug Menschen zur Blutspende zu motivieren und genügend Blutkonserven bereitzuhalten.“
Besonders schwierig sind Urlaubszeiten, und auch der Mai ist aus DRK-Sicht kein Wonnemonat: „Die vielen Feier- und Brückentage machen sich in unserer Bilanz negativ bemerkbar“, sagt Susanne Böttcher. Wer über Christi Himmelfahrt oder Pfingsten verreist, fällt als Spender naturgemäß aus. Die Leiterin des Blutspendezentrums würde sich daher freuen, wenn die Reisenden ihre Spende am Montag, 12. Juni, nachholen. Wer noch eine Freundin oder einen Kollegen mitbringe, der/die zum ersten Mal spendet, bekomme einen Regenschirm als kleine Anerkennung.
Unternehmen rufen Beschäftigte zur Blutspende auf
Auch finde rund um die Blutspende eine Gesundheitsmesse statt, zu der neben verschiedenen Verlosungen auch Hör- und Sehtests, eine Prüfung von Blutzucker und Cholesterinwerten sowie ein Stresstest gehören. Die Check-ups werden von AOK, Fielmann und der Hirsch-Apotheke angeboten. Partner des Blutspende-Marathons sind außerdem die Wohnungsgesellschaft Allbau, der Evangelische Kirchenkreis, die Stadtwerke, Westenergie und die FUNKE Mediengruppe: Sie alle rufen ihre Mitarbeiter zur Blutspende am 12. Juni auf. Willkommen sind selbstverständlich auch Beschäftigte aller anderen Essener Unternehmen.