Essen. Zu Staus ist es am Samstag (10. Juni) in Essen-Rüttenscheid gekommen. Klimaaktivisten hatten sich auf die Straße geklebt. So lief die Aktion.

Acht Klimaaktivisten haben sich am Samstag (10. Juni) auf die Straße geklebt. Das meldet die Polizei auf Anfrage der Redaktion. Die Kreuzung Rüttenscheider Straße/ Friedrichstraße war somit blockiert, die Polizei musste den Verkehr umleiten, es kam zu Staus.

Klimaaktivisten vor Gebäude des Stromkonzerns Steag aktiv

Um 12.10 Uhr sei die Polizei zu dem Einsatzort gerufen worden, an dem sich die Geschäftsstelle des Stromkonzerns Steag befindet. Klimaaktivisten hätten dort eine unangemeldete Versammlung abgehalten, die aufgelöst worden sei. Naturgemäß konnten jene Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die auf der Straße klebten, dem ausgesprochenen Platzverweis nicht nachkommen. Die Polizeibeamten trennten nach Angaben von Polizeisprecher René Bäuml die Hände vom Asphalt.

Dafür hatten Polizisten und Polizistinnen in ganz NRW Anfang des Jahres eine spezielle Online-Schulung erhalten. Innenminister Herbert Reul hatte dazu gesagt: „„Wir holen die Klimakleber von der Straße – schnell, effizient und direkt. Wir haben in unserem Land viele legitime Protestformen. Und das ist auch gut so. Aber sich auf die Straßen zu kleben und zu versuchen, das öffentliche Leben stundenlang lahmzulegen, gehört nicht dazu.“

Klimaaktivisten mit Öl und Holzspatel von Straße getrennt

Die Beamten nutzten auch in Rüttenscheid Öl und einen Holzspatel, um die Aktivisten von der Straße zu lösen. Verletzt worden sei nach aktuellen Erkenntnissen niemand, erklärt Bäuml.

Die Klimaaktivisten erklären in einer Pressemitteilung, dass sie mit der Aktion gegen Steinkohleabbau in Kolumbien protestieren wollten. Im letzten Jahr habe Deutschland seine Importmenge für kolumbianische Steinkohle verdreifacht. Die Kohle aus Kolumbien sei laut der Aktivisten „als Teil fossiler Energieerzeugung ein Brandbeschleuniger in der Klimakatastrophe“.

Von Rüttenscheid ging es für die Klimakleber auf die Polizeiwache. Dort seien laut René Bäuml ihre Personalien aufgenommen worden. Die Aktivisten kommen aus verschiedenen Städten, darunter auch Essen und sind zwischen 18 und 68 Jahre alt. Es werde jetzt gegen sie wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Nötigung im Straßenverkehr sowie Verstoß gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Die Aktion war gegen 15 Uhr beendet.

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