Essen-Rüttenscheid. Das Modegeschäft Edelguth eröffnet eine neue Filiale in Rüttenscheid. Warum die Inhaber das trotz schwieriger Zeiten für den Einzelhandel wagen.

An das Sonnenstudio Sun Planet (Rüttenscheider Straße 213) dürften sich noch mancher erinnern. Seit man sich dort im UV-Licht bräunen konnte, hat sich in diesem Bereich der „Rü“ einiges getan. So eröffnete im vergangenen Jahr gegenüber die „Manufakt.Ruhr“ in den ehemaligen Räumlichkeiten des Bestatters Wortberg. Nun gibt es die nächste Neueröffnung: Ab Freitag, 2. Juni, kann man bei Edelguth Damenmode shoppen. Ralph Cremer und seine Frau Angela Cremer eröffnen in den ehemaligen Räumen des Sonnenstudios eine neue Filiale ihrer Boutique.

Sechs Monate hat es gedauert, bis das Ladenlokal umgebaut war. Der Besitzer des Sonnenstudios hatte neongrüne Wände und eckige Fenster hinterlassen. Die Cremers ließen die Fassade umgestalten, um den Charme des 1907 erbauten Hauses zutage zu fördern. Jetzt hat der Laden wieder eine Front mit großen, bogenförmigen Fenstern. Auch im Innern des Geschäftes ist einiges umgebaut und renoviert worden – Boden, die vier Meter hohe Decke, Wände, Einrichtung. Eine große Investition für das Ehepaar, das bereits eine Edelguth-Boutique an der Hedwigstraße und eine in Ratingen betreibt. Den „Cremerladen“ an der Reginenstraße haben die beiden aufgegeben, um dafür das größere Ladenlokal an der „Rü“ zu mieten.

Rüttenscheider Boutique bietet Live-Shopping über Facebook und Instagram an

Eröffnungsfeier am Freitag und Samstag

Die neue Edelguth-Filiale an der Rüttenscheider Straße 213 ist montags bis freitags von 11 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

Am Freitag und Samstag, 2. und 3. Juni, gibt es während der Öffnungszeiten je eine kleine Eröffnungsfeier mit Prosecco und anderen Getränken. Currywurst wird am Freitag serviert, am Samstag wird gegrillt und DJ Phillip Thomas legt auf.

Künftig sollen in der neuen Filiale auch Veranstaltungen stattfinden, zum Beispiel Kosmetik-Workshops oder ein „Fashionbrunch“.

Zusätzlich zu den stationären Filialen hat Edelguth einen Online-Shop und bietet über Facebook und Instagram Live-Shopping an: Chefin und Mitarbeiterinnen präsentieren jeden Dienstagabend neue Ware, während die Zuschauerinnen am Bildschirm Fragen stellen und Bestellungen aufgeben können. „Wenn wir das nicht hätten, dann würden wir das Risiko nicht eingehen“, sagt Ralph Cremer klar. Doch die erfolgreichen Online-Formate ermöglichten es ihm und seiner Frau, weiterhin auch auf den stationären Einzelhandel zu setzen. „Das ist uns ganz wichtig. Es macht einfach Spaß, in einem schönen Laden schöne Sachen zu verkaufen“, sagt er. Auch Angela Cremer ist überzeugt: „Man muss sich bewegen und neu erfinden.“ Eine Mischung aus stationärem und Online-Handel sei heutzutage gefragt.

Die Cremers hatten schon lange nach Räumlichkeiten für ein großes Geschäft an der Rüttenscheider Straße gesucht. Bei der Wahl des Ladenlokals hat auch der Standort eine Rolle gespielt. „Diese Ecke wird immer interessanter“, sagt Ralph Cremer. Und: Viele Kunden steuerten Edelguth mit dem Auto an. Er könne sich gut vorstellen, dass es in Zusammenhang mit der Fahrradstraße im Abschnitt der „Rü“ zwischen Martinstraße und Rüttenscheider Stern künftig Einschränkungen für Autofahrer geben werden. In der Diskussion sind zum Beispiel Abbiegezwänge. An der Hausnummer 213 stünden dagegen sogar zwei Kundenparkplätze zur Verfügung, in Rüttenscheid eine Seltenheit.

Neuer Edelguth-Laden an der Rüttenscheider Straße ist 160 Quadratmeter groß

Mit 160 Quadratmetern ist der neue Laden deutlich größer als der an der Hedwigstraße. Nach der Eröffnung soll das Live-Shopping hierhin verlagert werden, auch der Versand für den Online-Shop wird bald von der Rüttenscheider Straße aus abgewickelt. Neben der Verkaufsfläche umfasst der Laden ein Büro, ein Lager und eine Außenterrasse, auf der bald Loungemöbel zum Verweilen einladen sollen.

In der neuen Filiale soll Kleidung im mittleren bis gehobenen Preissegment angeboten werden. „Ein Top gibt es für 55 Euro, Jacken können auch um die 400 Euro kosten“, erklärt Angela Cremer. Damit sei das Segment noch etwas höherwertiger und teurer als an der Hedwigstraße. An der „Rü“ gibt es zum Beispiel Marken wie „Princess Goes Hollywood“, „CatNoir“ und „Beaumont“, das Sortiment von „Penn & Ink“, und „Cotton Candy“ wird erweitert.

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