Essen-Rüttenscheid. Die neue Bäckerei „Rabauken“ in Essen will besondere Brotsorten anbieten. Zum Angebot gehören etwa Cassis-Minze oder Kartoffel-Bier-Kruste.

„Warum ‘ne Zigarette nach dem Sex, wenn man auch ‘ne Scheibe Brot haben kann?“ Spätestens mit der Begrüßung durch dieses Wandtattoo dürfte klar sein: Die „Rabauken – Brotbar und Genussbutze“ ist nicht als gewöhnliche Bäckereifiliale konzipiert. Statt den bäckereitypischen hellen Tönen trifft man auf fast schwarz gestrichene Wände und ein neonblaues LED-Logo. Das Personal trägt kurze Hosen und Bandanas im Haar. Am Donnerstag, 15. Juni, eröffnet der neue Bäcker. „Der Laden soll einen Wohnzimmer-Charakter haben“, sagt Betreiber Stephan Siebers (35).

Die Idee für ein ausgefalleneres Filialkonzept hatte der gelernte Bäckermeister Stephan Siebers schon vor längerer Zeit. Gemeinsam mit seinem Bruder Robert Siebers (32), fürs Kaufmännische zuständig, setzte er es nun in Rüttenscheid um. Die Brüder gehören zur Familie des „Borbäckers“, der neun Filialen im Essener Stadtgebiet betreibt. Mit dem Ladenlokal an der Rüttenscheider Straße 233 haben sie passende Räumlichkeiten gefunden, um einmal etwas Neues auszuprobieren. Ende November 2022 hatte hier „Schlemmermeyer“ geschlossen, anschließend bauten sie das Ladenlokal um.

Der neue Bäcker „Rabauken – Brotbar und Genussbutze“ eröffnet an der Rüttenscheider Straße 233. Vorher war hier „Schlemmermeyer“ zu finden.
Der neue Bäcker „Rabauken – Brotbar und Genussbutze“ eröffnet an der Rüttenscheider Straße 233. Vorher war hier „Schlemmermeyer“ zu finden. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Rabauken“ in Essen-Rüttenscheid: Klassische Brötchen gibt es nicht

Ein weiterer Bäcker auf der „Rü“? Entlang der Straße gibt es schon viele Filialen, im südlichen Teil hatte zuletzt die Bäckerei und Konditorei Heidrich einen neuen Standort eröffnet. Die Siebers-Brüder verweisen allerdings darauf, dass sich ihr Konzept deutlich von anderen Bäckereien unterscheide – und hoffen, dass sie damit gerade im hippen Rüttenscheid überzeugen können.

Klassische Brötchen sind im Sortiment der „Rabauken“ nicht vorhanden, dafür gibt es etwas ausgefallenere Varianten mit Körnern oder Dinkel, die optisch an Rosenbrötchen erinnern und mehr wiegen als reguläre Weizenbrötchen. Zu den verschiedenen Brotsorten gehört zum Beispiel eines mit einer Kruste aus Stauder-Bier und Kartoffeln, eines mit Cassis und Minze, eines mit griechischem Joghurt und eines mit einer karamellisierten Sesam-Kruste. „Die Rezepte entstehen aus meiner Liebe zum Kochen“, sagt Stephan Siebers.

Auch optisch soll sich die „Rabauken“-Filiale in Rüttenscheid von anderen Bäckern abheben – zum Beispiel mit Sprüchen und Comic-Motiven an der Wand.
Auch optisch soll sich die „Rabauken“-Filiale in Rüttenscheid von anderen Bäckern abheben – zum Beispiel mit Sprüchen und Comic-Motiven an der Wand. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Rabauken“-Filiale in Rüttenscheid mit 30 Artikeln im Sortiment

Im süßen Sortiment werden sogenannte Buchteln angeboten, süße Teilchen aus Hefeteig mit verschiedenen Füllungen – zum Beispiel selbst gemachter Pudding, Bailey’s- oder Schokocreme. Auch Croissants gibt es. Als Snack kann man sich bei den „Rabauken“ mit Käse überbackene Seelen kaufen, ein langgestrecktes Weizengebäck. Zum Produktportfolio gehört außerdem ein Tiefkühlschrank mit Waren zum Selbstaufbacken, etwa Burger-Brötchen und Baguettes.

Stephan Siebers (l.) und Robert Siebers gehören zur „Borbäcker“-Familie. In Essen-Rüttenscheid setzen sie gemeinsam ein neues Projekt um.
Stephan Siebers (l.) und Robert Siebers gehören zur „Borbäcker“-Familie. In Essen-Rüttenscheid setzen sie gemeinsam ein neues Projekt um. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Im Gegensatz zu den „Borbäcker“-Filialen, die von einer zentralen Backstube beliefert werden, wird bei den „Rabauken“ vor Ort produziert. „Hier haben wir insgesamt circa 30 Artikel, in den ‘Borbäcker’-Filialen sind es rund 70“, schätzt Robert Siebers. Die geringere Auswahl ermögliche die Produktion von ausgefalleneren Waren. Die Brotteige in der „Rabauken“-Filiale hätten zudem eine Reifezeit von mindestens 24 Stunden.

Die Öffnungszeiten der neuen Bäckerei stehen noch nicht ganz fest. Klar ist: Sonntag und Montag wird die „Rabauken – Brotbar und Genussbutze“ geschlossen bleiben. Wahrscheinlich wird sie auch noch nicht wie andere Bäcker um 6 Uhr morgens öffnen, vielleicht um 7 Uhr, vielleicht um 8. Robert Siebers: „Wir schauen gerade, was die beste Zeit ist.“

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