Essen. Marina Abramovíc ist die erste Essener Pina-Bausch-Professorin. 24 Studierende haben mit ihr gearbeitet, das Museum Folkwang zeigt die Ergebnisse

Wenn die weltweit gefeierte Performance-Künstlerin Marina Abramović ein neues Museums-Projekt vorstellt, stehen die Besucher für gewöhnlich Schlange. Wer bei der „Long Durational Performances“ im Museum Folkwang dabei sein will, sollte sich deshalb sputen: Der Online-Vorverkauf für „54 Hours Performances”, kuratiert von Marina Abramović und Billy Zhao, startet am Freitag, 12. Mai: Kostenfreie Time-Slot-Tickets können unter museum-folkwang.de gebucht werden.

Marina Abramović ist die erste Inhaberin der Pina Bausch Professur an der Folkwang-Uni, benannt nach der weltberühmten Folkwang Alumna Pina Bausch.
Marina Abramović ist die erste Inhaberin der Pina Bausch Professur an der Folkwang-Uni, benannt nach der weltberühmten Folkwang Alumna Pina Bausch. © Ursula Kaufmann

International Studierende aller Disziplinen der Folkwang Universität der Künste haben das Projekt seit dem Wintersemester 2022/23 mit der ersten Pina-Bausch-Gastprofessorin Marina Abramović im Rahmen des Free Interdisciplinary Performance Lab entwickelt. Präsentiert werden die Ergebnisse zum Abschluss der vierten und letzten Arbeitsphase vom 30. Juni bis 9. Juli im Museum Folkwang.

Es geht um Fokussierung, Ausdauer und Konzentration

Im Mittelpunkt der Long Durational Performances stehen Fokussierung, Ausdauer und Konzentration der 24 beteiligten jungen Künstlerinnen und Künstler – darunter Sängerinnen, Tänzer, Fotografinnen, Schauspieler, Regisseurinnen und Komponisten im Alter zwischen 17 und 39 Jahren. In bislang drei intensiven Workshop-Phasen an verschiedenen Orten – zuletzt in einem „Cleaning the House Workshop“ in den Bergen Spartas, Griechenland - haben sich die Studierenden mit Unterstützung der international renommierten Performance-Künstlerin, ihres Assistenten Billy Zhao und Projektmanagers Wayne Götz auf diese besondere Herausforderung vorbereitet.

An neun Tagen und jeweils für eine Dauer von sechs Stunden werden die Studierenden ihre neu entwickelten Performances vorstellen. Jede Arbeit wurde konzipiert durch die Übertragung von persönlichen Erzählungen in performative Aktionen und Umgebungen – so entsteht in der Gesamtschau ein kollektives Porträt verwobener Geschichten, Erinnerungen, Ängste, Wünsche und Realitäten.