Essen. . Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen um 40 Prozent zu senken. Essen hat es noch nicht geschafft.

Das Ziel ist ehrgeizig. Bis 2020 sollen die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um 40 Prozent gesenkt werden. Das ist das Ziel der Bundesregierung, daran orientiert sich auch die Stadt Essen. Die 40-Prozent-Marke hat die Ruhr-Metropole zwar noch nicht geknackt, möglicherweise schafft sie es auch nicht bis zum nächsten Jahr, aber der positive Trend sei eindeutig.

Dem Umweltausschuss wird jetzt die Treibhausgas-Bilanz in Essen vorgelegt. Bisher wurden nur die Daten von 1990 bis 2016 ausgewertet. Auffallend ist, dass es in der Entwicklung immer wieder starke Abweichungen nach oben und nach unten gibt. 2014 bis 2016 stiegen im Vergleich zu den beiden Jahren zuvor die Emissionen wieder.

Deutlich weniger Treibhausgase in Essen seit 1990

Aber insgesamt werden seit 1990 deutlich weniger Treibhausgase (damit ist vor allem Kohlendioxid gemeint) ausgestoßen. Der Gesamtverlauf zeige „nach wie vor einen positiven Trend“, berichtet Umweltdezernentin Simone Raskob. „Die Stadt Essen ist weiter auf dem Weg, die Klimaschutzziele der EU, des Konvents der Bürgermeister und des Klimaschutzplanes NRW einzuhalten“, betont sie in der Vorlage an den Umweltausschuss.

Die Ergebnisse im Einzelnen: Von 1990 bis 2016 ist der Endenergieverbrauch in Essen um 14,65 Prozent auf 13.033 Gigawattstunden zurückgegangen. Auf Platz 1 lag der Erdgasverbrauch mit insgesamt 3121 Gigawattsunden pro Jahr (+32,97 Prozent), auf Platz 2 der Stromverbrauch mit 2877 Gigawattstunden pro Jahr (-10,03 Prozent). Der im Bundesvergleich „außergewöhnlich“ hohe Stromverbrauch wird mit den hier ansässigen Industriebetrieben (vor allem der Aluhütte) und dem überdurchschnittlichen Anteil an Nachtstromheizungen begründet.

Heizölverbrauch geht in Essen deutlich zurück

Positiv: Der Verbrauch von Stein-, und Braunkohle (-82,77 Prozent) und Heizöl (-63,2 Prozent) ist weiter „deutlich auf dem Rückzug“, berichtet die Beigeordnete Simone Raskob. Dafür hat die umweltfreundliche Fernwärme um 36,49 Prozent zugelegt , die erneuerbaren Energien sogar um 499 Prozent, deren Gesamtverbrauch aber trotzdem nur bei 919 Gigawattstunden pro Jahr liegt. Ihr Anteil am Gesamtstromverbrauch betrug 2,95 Prozent.

Insgesamt lag der Klimagas-Ausstoß im Jahr 2016 noch bei 4,04 Millionen Tonnen. Das ist gegenüber 1990 eine Verringerung von 33,6 Prozent. Fast ein Drittel der Emissionen werden dem Verkehr (32,2 Prozent) zugeordnet, weitere 38,4 Prozent der Wirtschaft, 27,8 Prozent den Haushalten und 1,6 Prozent der kommunalen Verwaltung.