Essen. . Vier junge Männer versperren 15-jährigem Radler den Weg, bedrohen ihn mit einem Messer und rauben ihm Handy, Bargeld, Jacke und das teure Fahrrad
Entwickelt sich die Fahrradtrasse der Rheinischen Bahn bis zur Innenstadt zum neuen polizeilichen Brennpunkt? Am Mittwochabend gegen 19.10 Uhr jedenfalls wurde ein 15-jähriger Junge Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Er fuhr mit seinem „Montague“- Fahrrad vom Krupp-Park auf der Trasse entlang über die Brücke, die über die Hans-Böckler-Straße führt, in Richtung Innenstadt, als ihm in Höhe der Fußgängerbrücke ein junger Mann mit einem „Stunt“-Fahrrad den Weg versperrte. Kurz danach kamen drei weitere junge Männer auf Fahrrädern hinzu und stellten sich ihm ebenfalls in den Weg.
Das Handy aus der Hand gerissen
Nach einem kurzen Wortwechsel rissen sie dem 15- Jährigen das Handy aus der Hand. Als er es wieder zurückverlangte, hielt ihm einer der Tatverdächtigen ein Messer vor und forderte Bargeld, seine grün/schwarz/beige Camouflage-Jacke, vor allem aber sein Fahrrad der Marke „Montague“ in grau. Mit der Beute flüchteten die Räuber in Richtung Pferdebahnstraße oder Segerothstraße. Der 15- Jährige lief zur nächsten Kreuzung, konnte dort einen 32-jährigen Autofahrer anhalten, der sofort die Polizei alarmierte.
Die Täter hatten südländisches Aussehen
Die Tatverdächtigen sind zwischen 18 und 25 Jahren alt, hatten südländisches Aussehen und sprachen gebrochen Deutsch. Einer fuhr mit einem kleinen schwarzen Fahrrad, der Zweite war mit einem grauen Adidas Sweatshirt bekleidet, ein Dritter hatte eine stabile Statur, kurze, schwarze, hoch gegelte Haare und trug eine schwarze Winterjacke. Der Letzte der Gruppe trug ein dunkelblaues T-Shirt und ein dunkles Halstuch. Die Kripo sucht dringend Zeugen, die vier junge Männer auf Fahrrädern gesehen haben, die sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Fahrradtrasse aufhielten oder möglicherweise die Tat selbst beobachtet haben. Hinweise nimmt die Polizei unter 829-0 entgegen.
Überfall auf der alten Eisenbahnbrücke
Erst am 11. Oktober war es, weiter östlich, auf der alten Eisenbahnbrücke an der Schützenbahn am Viehofer Platz zu einem Überfall gekommen. Dabei raubte eine Gruppe Jugendlicher das Handy eines 20-Jährigen. Der junge Mann war mit seiner Freundin unterwegs. Ein Jugendlicher bedrohte ihn mit einem Messer, forderte Handy und Geldbörse. Er zwang ihn, das Handy zu entsperren, dann flüchtete die Gruppe in Richtung Altenessener Straße.
Täter sprach mit Komplizen auf Spanisch
Die beiden Haupttatverdächtigen werden wie folgt beschrieben: Der erste Tatverdächtige ist etwa 16 bis 17 Jahre alt, etwa 175 cm groß und schlank. Er wird als Südländer beschrieben, so die Polizei. Er hat schwarze, lockige Haare, die bis zu den Ohren reichen. Auffällig sind seine hellen, grünen Augen.
Der zweite Tatverdächtige ist ebenfalls etwa 16 bis 17 Jahre alt und etwa 175 cm groß. Er hat eine normale Figur und war augenscheinlich auch Südländer, so die Polizei. Er hat ein ovales Gesicht und schwarze Haare. Möglicherweise sprach er Spanisch mit seinem Komplizen.
Polizei will einsatztaktisch reagieren
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Überfällen gibt, konnte die Polizei nicht sagen, klar sei aber, „dass wir die Trasse im Auge haben und darauf reagieren“. In welcher Form dies einsatztaktisch geschehe, dazu wollte sich die Polizei nicht äußern.